Servas mitanand,
ich darf ja noch über meine Sicht der Dinge von der Tour mit Ralf1983 berichten. Bitte tuts mir den Gefallen und kommentiert dem besseren Lesefluss zuliebe vorerst nicht, bis ich beim 10.08.21 angelangt bin - ich gebe mir Mühe das schnell hinter mich zu bringen, zumal ich ja noch den Bericht von meiner letzten Tour schuldig bin. Vielleicht kann ich das ja sogar verbinden?! Danke.
Freitag, 06.08.2021
Der Ralf und ich wollten ja schon länger mal miteinader touren, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen: schlechtes Wetter, Corona, keine Zeit, Hamster gestorben, ach was weiss ich. Jetzt ist es endlich so weit und wir sind um Punkt 09:45 an einer Tanke kurz hinter der Bergisel an der alten Brennerstraße verarbredet.
Mein Tag beginnt ziemlich früh, nämlich um 05:00. Draußen ist es zappenduster, der Regen tröfelt leise vor sich hin und beim Kaffee nach der Dusche gilt es die erste Entscheidung der Tour zu Treffen: über die Autobahn oder doch lieber über den Riedbergpass, das Oberjoch durchs Tannheimer Tal und dann über das Hahntennjoch in Richtung Innsbruck? Autobahnfahren macht ohne Regen schon keinen Spaß, also verlasse ich mich auf mein Glück. Scarlett steht schon gesattelt bereit und um exakt 05:59 rolle ich aus der Tiefgarage. Schlechte Entscheidung? Ich weiß es nicht, aber knapp 45 verregnete Minuten später erreiche ich meine große Liebe, den Riedbergpass. Situuationsbedingt und mit Vmax 70km/h kommt jetzt nicht wirklich Festtagsstimmung auf, aber better safe than sorry. Die Straße ich leicht schmierig und ich habe ja noch ein paar km vor mir.
Auch wenn es inzwischen aufgehört hat zu regen lässt mich das Oberjoch trotzdem nicht in Jubelarien ausbrechen: trotz früher Stunde laufe ich auf halber Strecke nach oben auf einen Pickup mit Hänger, der stoisch 30 fährt. Hmpf, das geht ja gut los. Immerhin entschädigt bei einem kurzen Tschickstop der Blick von der Kanzel.
Wenig später bin ich wieder unterwegs durch das Tannheimer Tal, eine Strecke die ich immer wieder gerne fahre. Es ist wenig los und erst am Gaichtpass hält mal wieder ein Genussbremser im dicken Benz alle auf - aber auch dieses mobile Hindernis bin ich irgendwann los.
In Stanzach gönne ich mir einen schnellen Instantkaffe und eine Semmel, ein geschätzt 120 jähriger Einheimischer kann gar nicht fassen, dass ich bei dem Wetter (es nieselt wieder leicht^^) über das Hahntennjoch fahren will. Ich tue es trotzdem und wie immer macht mir die Auffahrt aus Elmen kommend mehr Spaß, als die engen Stellen runter nach Imst. Von dort geht es doch noch für einen kurzen Hüpfer auf die Autobahn und pünktlich wie ein schweizer Uhrwerk erreiche ich um Punkt 09:45 den vereinbarten Treffpunkt, an dem Ralf schon wartet. Schnell getankt, kurzes Bezingespräch inkl. Bewunderung von Ralf neuer Tracer 700 (Tschuligom, Scarlett hat sich ins Bild gedrängt - vermutlich wollte sie mit der alten Kriegsverletzung von dem Schlammlöhrer in Luxembourg Eindruck schinden)
und um 10:00 starten wir dann zu zweit durch.
Zunächst über die alte Brennerstrasse, wo bereits nach kurzer Zeit im Stubaital ein paar rücksichtslose Flachland-Bolzer auf ihren GS vor unübersichtlichen Kurven mal schnell durch uns durchpflügen. Wir lassen sie und fahren entspannt weiter in Richtug Sterzing und kassieren sie bereits bei Gries wieder. Erinnert mich irgendwie an die GS-Asis auf der Dolostour im vergangenen Jahr. Die Deppen sterben halt einfach nicht aus...
Wie auch immer, wir biegen jedenfalls bei Sterzing ab in Richtung Penser Joch. Hier kann der Ralf sich mal ganz entspannt warmfahren. Es ist nichts los und ohne Zwischenfälle erreichen wir das Joch.
Nur eine Tschick später sitzen wir schon wieder auf unseren Hobeln und fahren entspannt das Sarntal runter in Richtung Bozen... und als der Rald gerade glaubt, er müsste auf dieser Tour nichts tun biegen wir dann ab auf die SP135 Richtung Lengmoos, wo es einen kleinen Ausblick darauf gibt, was die nächsten Tage so zu bieten haben werden.
Eine geile Strecke, die ich immer wieder gerne fahre. Beinahe sofort bin ich im "Flow" und ich muss mich leicht zurückhalten. 700 gegen 1000er ist ja nicht ganz fair, aber Ralf macht seine Sache gut.
Bei Lengmoos legen wir dann einen kleinen Stop für eine Zwischenmalzeit ein und bewundern aus der Entfernung die Erdpyramiden,
(Ins Bild klicken für Panorama, kennt Ihr ja schon...^^)
Über teilweise seeehr enge Nebenstraßen geht es weiter Richtung Barbian und Klausen, ehe wir ins Vilnösser Tal abbiegen und uns aufmachen Richtung Würzjoch, damit schon leicht an den Dolos kratzen und Ralf einen ersten Eindruck davon gewinnt was "André-Land bedeutet".^^
Ab da bin ich dann wirklich im Flow und vergesse Ralf total... bis mir kurz das Vorderrad auf einem schmackigen Stück weggeht. Am Vortag hat es noch gut geregnet und es ist echt viel Schmodder auf der Straße. Alles gut, Ralf hat bald wieder aufgeschlossen und bis zur Hasenhüttel machen wir dann wieder etwas gemächlicher (trotzdem kein Grund um im Standgas weiterzufahren^^) und halten für einen kurzen Fotostop.
Weiter geht es leicht kurvig zum nicht weit entfernten, aber unspektakulären Würzjoch
und kurz danach zum Furkelpass.
In Olang steht dann mal wieder ein dringend benötigter Kaffeewechsel an
bevor wir uns durch das wunderschöne und fahrerrisch abwechslungsreiche Lesachtal
langsam aber sicher unserem Tagesziel, dem Durnthaler Hof
in Tröpolach, übrigens direkt an der Auffahrt zum Nassfeld Pass gelegen, nähern.
Hier gibt es dann etwas spät gegen 18:45 ein Stiefelbier
, die Zimmer werden bezogen und der Abend klingt bei mit Liebe gekochten Rindsrouladen aus. Hach, der Tag ist noch richtig schön geworden und ich glaube der Ralf war auch ganz zufrieden.