Ein kurzer Bericht zur RDGA 2018...
grundsätzlich war das wohl die genialste Tour, die ich in der Form bisher in meinem Leben gefahren bin. Auch die Vorbereitungszeit hat sich gelohnt (auch wenn es 9 Monate waren) - wir hatten Straßen, die einfach nur exorbitant genial zu befahren waren... von den Aussichten und Panoramen reden wir erst gar nicht und auch der Wettergott war gnädig und hat uns in den Hochalpen wirklich bestes Wetter beschert.
Vielleicht ein paar Worte vorneweg: mit ein paar Brocken Französisch kommt man schon recht weit, dazu noch Englisch und Hände und Füsse - schon klappt das alle Leute die wir kennengelernt haben, waren durchweg sehr freundlich! Man kümmert sich um einen. Ein "Bon jour" und der Versuch ein paar französische Wörter zu formulieren, öffnen Tür und Tor.
Unsere Gruppe mit den 3 BMW's hat super harmoniert - und wir 3 haben uns prächtig verstanden - und nur so klappt das auch! Was die Tourlängen anbelangt, so war das sicher die Obergrenze - wobei ich auch nicht weniger fahren hätte wollen, es geht ums fahren und schauen - und nicht um Kaffeepausen wobei die gab es auch... Ich gehe jetzt nicht auf jedes einzelnes Highlight ein, da gab es zu viele. Eher um die Eindrücke rundherum.
Tag 1 und damit die Anreise: Treffen mit Jo und Markus und schon geht es ab in Richtung Schweiz. Das zieht sich bis wir am Oberalppass sind und das wohl einzig echte Highlight heute ist die Tremola. Motel ganz OK, ohne Besonderheiten.
Am Tag 2 stand Nufenenpass gleich am Morgen mit Nebelschwaden an und im Tagesverlauf die beiden St. Bernhard's... Übernachtung im Chalet Colettine, einem liebevoll renovierten Bauernhaus. Da kein Restaurant in der Nähe geöffnet hatte, wurde wir "bekocht" - ein supernettes Ehepaar, die das Chalet betreiben. Das lohnt sich in jedem Falle.
Am 3. Tag geht es schon in die Berge und das auf den Spuren der Tour de France - die Hochalpen sind unfassbar und unbeschreibbar, da muss man hin. War auch ganz schön frisch - 1°C in Isere auf dem Weg zum Col de Iseran. Ober dann schönstes Wetter. Übernachtung im Hotel Saint-Georges, auch hier sehr freundlich und zuvorkommend.
Der 4. Tag und mit dem Vortag verbunden, waren fahrerisch und konditionsmäßig sicher am herausforderndsten... aber sicher auch mit dem höchsten Spaßfaktor (wobei alle Tage unglaublich viel Spaß gemacht haben!). Und wer mal durch die Gorges Daluis gerauscht ist, weiß von was ich schreibe Übernachtung in Valberg, das "le Chastellan" ist leider nicht mehr als zweckmäßig, aber für eine Nacht geht das schon.
Tag 5: der Col de Turini und die Trois Communes sind die Highlights bevor es ans Meer geht. Hier würde ich Stand Heute eine geänderte Streckenführung wählen - die Corniche oberhalb von Monaco ist zwar cool, aber die Küstenstraße von Nizza bis Saint-Maxime ist die Hölle. Verstopfte 30er Zone und wilde Rollerfahrer, das ganze bei über 30°C machen definitiv keinen Spaß. Belohnt wurden wir aber durch die holländischen Vermieter der tollen Ferienwohnung mit Pool (Villa Cote d'Asoet) - die uns Abends sogar kostenfrei ins Dorf gefahren und wieder abgeholt hatten. Die Preise an der Küste sind jenseits von gut und böse...
Tag 6 und 7 mit den Nationalparks Verdon und Vercor - einfach herrlich zum cruisen, abwechslungsreiche Landschaften und außer ein paar Pässen auch der Grand Canyon du Verdon - Hammer! Am Col de Rousset sahen wir sogar Geier kreisen, atemberaubende Landschaften... der Combe Laval darf nicht vergessen werden. Ach ja: Übernachtungen im Le Martagon mit saulecker Essen und im Wassermuseum in Pont en Royans mit notwendigen Französischkenntnissen
Tag 8, hier sind wir über die Route des Presles und anschließenden den Gorges du Nan gefahren - anstelle des Gorges de la Bourne. Letzterer war auch noch streckenweise gesperrt, also alles richtig gemacht Der Col de Pre ist sicher das Highlight des Tages, ziemlich eng und stellenweise unübersichtlich, aber der Ausblick ist phänomenal, besonders auf der anderen Seite - auf den Lac du Roseland. Und dann kam der Col de la Colombiere und damit das Wasser... die gesamte Abfahrt über die Nordrampe war von sintflutartigen Regenfällen geprägt - aber eine GS hält das locker aus Abends Ankunft im Relais du Fontany - sehr einfach, aber tolle Wirtsleute und klasse Verpflegung zu einem günstigen Preis.
Tag 9 verregnete uns den Start und die Heimreise, aber was soll's. Vorbei an diversen Seen und noch den Sustenpass mitgenommen. Puuh, die Bergspitzen sind schon angezuckert...
Tag 10 und damit der letzte Tag... mit der Fähre über den Bodensee und in Wangen im Allgäu war es dann leider soweit: unsere Wege mussten sich wieder trennen. Mit feuchten Augen verabschieden wir uns... und träumen schon von der nächsten Tour. Danke Männers! Es war mir eine wahre Freude mit Euch!
Beste Bikergrüße, Michi
PS: auch hier die Routen als "Gesamtwerk" in gezippter Form