Wie viele Kilometer verträgt ein Tourentag

  • Hallo,

    interessantes Thema. Wer schöne Pässe fahren und richtige Berge sehen möchte wie ich, der hat es nicht wirklich leicht. Denn ich bin im östlichsten Teil von Sachsen zu Hause und wenn ich die Alpen sehen möchte, liegen davor mindestens 500 km Landstraßen und Autobahnen durch Tschechien und Österreich!

    Komischerweise sind die 500 km auf der Heimfahrt immer länger als auf der Hinfahrt, das hat aber was mit Vorfreude zu tun. So ergibt es sich, wenn ich nach Südtirol möchte, dass wir (meist in Gosau) Zwischenstation machen. Und dann gehts richtig los, je nachdem wo man hin möchte. Dolomiten, Trentin, Meran und Umgebung oder natürlich auch Österreich selbst. Die Tagestouren variieren dann auch zwischen 200 und 350 km. Das Fahren muss einfach Spaß machen und Rasten natürlich auch.

    Grüße Hagen

  • ja in gosau bin ich in einer 3/4 stunde :), dafür schaffe ich's z.b. einfach nicht in die eifel, wo ich schon immer gerne hin wollte, weil der süden ruft! habe vor 3 jahren meinen neffen in leipzig besucht-super anreise durch den bayrischen wald und böhmischen wald (2 tage). übernachtet habe ich kurz hinter der grenze in rozvadov. in nachbars garten haben sich die mädels gerade die nägel für den abend manikürt-da hab ich schon weiche knie bekommen. generell ne schräge ecke: billige steaks, casinos und girls. retour nach salzburg an einem tag-das war kein genuss mehr! damals noch mit der hawk, mein eigenes fahrgestell war am ende schon etwas verkrampft-hätte doch in rozvadov bleiben sollen 8o!

    scheene griass

    walter :)

  • Also , wir sind bei unseren Touren nicht so sehr auf die gefahrenen Kilometer fixiert, sondern möchten gerne etwas Neues sehen . Deshalb halten wir des öfteren mal an tauschen und uns dann bei einer Kaffeepause darüber aus Da kommt es vor dass nicht sonderlich viele KM zusammen kommen. Trotzdem bleibt dabei der Spass nicht auf der Strecke.

    'I am too old to die young, and too young to grow up , Marty Feldmann
    Gruß Digger

  • Mittlerweile möchte ich auch mehr von Landschaft und Sehenswürdigkeiten profitieren.Meine weiteste Rückreise war aus Trogir bis kurz vor München.AB bis Rijeka ,dann über Lienz-Brenner(Felbertauern wurde wegen Erdrutsch ? kurz vorher gesperrt)Würde ich nie wieder tun,nur um sich eine Übernachtungssuche zu sparen.War dann gegen 1/2 3Uhr zu Haus.Kommt auch drauf an ob alleine on Tour ,oder weitere Teilnehmer dabei sind.Ansonsten pflichte ich vielen Beiträgen bei,Dolo´s 300 km, vielleicht noch über 30 °C +,reicht mir .Im Herbst kleine Strassen/Landstr.,da dürfen es auch zweihundert Km mehr werden.Ich fahre eine Tenere ,da sitzt man ausreichend bequem. :D

  • ich halte mich bei Solo-Touren nicht an die Distanz sondern an die Zeit.

    Ein Tourentag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht, gibt es ja noch die Nacht... ;)


    Gruss

    Martin

    Auch neben der Spur, ist ein Weg.

    Einmal editiert, zuletzt von alpendrifter ()

  • Interessant, wieviele Kilometer hier teilweise während einer Tagestour "gefressen" werden. Ich verrate Euch was: Mir ist es völlig egal, wie lange eine Tagestour ist. Das Wichtigste bei jeder Tour ist, dass ich abends wieder gesund und heil zusammen mit meiner Maschine zuhause bin. Ich habe auch schon "Tagestouren" unternommen, die waren nicht länger als 80 - 100 km, aber esa waren herrliche Touren. Ich habe absolut keine Lust darauf, nur Kilometer zu fressen, um dann abends sagen zu können, heute habe ich 450 km gemacht. Gesehen von der Natur habe ich zwar nichts, aber ich habe wenigstens über 400 km gemacht. Ist das genussvolles Motorradfahren? Neee, das möchte ich nicht. Denkt daran: Das Wichtigste ist, das man abends wieder gesund zuhause ist. Da kommt es nicht auf die Kilometerzahl an. Meine Meinung.

  • Ich denke, das Thema lässt sich nicht so ohne weiteres pauschalisieren. Da zu ist eine Tour von viel zu vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Das beginnt mit den eigenen, persönlichen Vorlieben über Gruppen oder Einzelfahrten bis hin zu den unberechenbaren Verkehrssituationen.


    Bis vor 15 Jahren hatte ich auch keine Angst vor Anreisen bis zu 900 Km am Tag. Heute würde ich das schon alleine aufgrund meiner "altersgerechten" Fitness nicht mehr machen wollen. Warum auch. Eine schöne Anreise über Landstraßen macht mir mehr Spaß, ist entspannter und kommt der Motorradreise näher und Möglichkeiten für eine Zwischenübernachtung finden sich auch immer und überall. Zudem fängt damit auch der Urlaub/die Reise bereits vom ersten Kilometer an.


    Selbst bei Tagestouren mache ich die Tour nicht an den Kilometern, sondern an der zur Verfügung stehenden Zeit fest. Und sollte die Zeit für die gewünschten Km nicht reichen - so what, dann wird halt auch hier mal mit einer Nacht geplant.


    ich für meinen Teil möchte die "Lebenszeit" die mir (hoffentlich noch lange) bleibt voll und ganz genießen. Stress hatte ich in meinem Arbeitsalltag genug in den letzten Jahren. 8)

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    Schöne Grüße :)

    Thomas

  • Interessantes Thema, vor allem für mich als (Auch) Elektro-Fahrer.


    Ich höre ja gerne (vor allem in den asozialen Medien), dass eine Reichweite von 150 km absolut lächerlich sei und man dafür gar nicht mal ins Leder steigt. Geschweige denn morgens aufsteht. Diese digitalen Maulhelden fahren üblicherweise täglich 800 km am Stück, ohne Foto-, Pinkel-, Essens- oder Tankpause.


    "Digitale Maulhelden" deshalb, denn im richtigen Leben hatte ich so eine Diskussion nie und nirgends ;)


    Meine erste "richtige" Tour durch Südfrankreich zog sich über 5 Tage, mit Tagesetappen von bis zu 300 km. Da bei dieser Presse-Reise auch Treffen und Besichtigungen eingeplant und organisiert waren, waren wir täglich mind. 10, eher 11 Stunden unterwegs. Stress - auch dank der An-/Abreise in Mörderetappen von 800 km am Stück.


    Die gleiche Tour bin ich im Folgejahr mit dem Cabrio nochmal gefahren. In 14 Tagen, mit Tagesetappen von max. 120 km. Herrlich. So herrlich, dass ich das gleich mal dreimal wiederholt habe.

    Für mich (und auf das "für mich" lege ich besonderen Wert) ist also ganz klar der bewusst gefahrene Weg das Ziel, und er muss nicht 300 km lang sein. Ich weiss natürlich auch, dass nicht jeder mitten in den Alpen wohnt - wenn ich zu meinen Freunden in die Fränkische Schweiz fahren will, dann habe ich auch eine Strecke von mind. 600 km vor mir :)


    Griass - JvS

    Motorprosa • Geschichten aus der Kurve
    (Jetzt auch als Buch!)

  • Für mich (und auf das "für mich" lege ich besonderen Wert) ist also ganz klar der bewusst gefahrene Weg das Ziel, und er muss nicht 300 km lang sein. Ich weiss natürlich auch, dass nicht jeder mitten in den Alpen wohnt - wenn ich zu meinen Freunden in die Fränkische Schweiz fahren will, dann habe ich auch eine Strecke von mind. 600 km vor mir :)


    Griass - JvS

    Lieber Jürgen, genau das ist es, was ich ansprechen wollte. Es stimmt schon, manchmal muss man eine große Anfahrtstrecke in Kauf nehmen, bevor man an sein gewolltes Ziel kommt. Ich nutze so weit als möglich die Night-Jet Verbindungen der ÖBB.

    Da kann ich entspannt um 22:00 Uhr in Graz am HBF mein Motorrad und mich einchecken, um 08:00 Uhr bin ich dann entspannt und ausgeschlafen in Feldkirch in Vorarlberg.


    Und das geht mittlerweile auch von fast allen Hauptstädten von Norddeutschland gegen Süden.


    Gugst du: Auto&Motorrad-Night-Jet


    LsK Manfredo

    lg Manfredo

    „Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“

  • Ich denke auch, dass man nicht pauschalieren kann und sollte.


    Für mich persönlich allerdings kann eine schöne Tagesetappe nicht lang genug sein. Schön bedeutet jetzt in diesem Fall ausdrücklich nicht Autobahn, unter Zeitdruck irgendwann irgendwo sein zu müssen, etc., sondern im "Flow" sein.


    Dann bin ich ganz bei mir und nur in diesem Moment. Das habe ich im Alltag leider noch nirgendwo anders gefunden, bzw. hinbekommen - Meditation klappt für mich nicht, Klangyoga erzeugt etwas ähnliches aber kommt in der Tiefe der Erfahrung nicht mit (man macht ja eher nicht 12 Stunden Yoga^^).


    Für mich ist das freie Motorradfahren "Abschalten" pur und ein Stück weit auch mich gehen zu lassen, auch wenn ich vielleicht gerade eine knifflige Passage fahre oder Scarlett eher im Grenzbereich dessen bewege, wofür die Ingenieure von Honda sie vielleicht eigentlich gedacht hatten. Da ist dann einfach kein Platz für Alltagssorgen, Gedanken an Herausforderungen im Job oder oder oder. Aber: da ist Platz für positive Emotionen. Wenn andere Leute mibekommen würden, wie ich manchmal aus Freude auf einer geilen Strecke mit guter Musik im Headset laut mitsinge oder besonders geile Kurvenkombinationen lauthals bejuble und Urschreie ausstoße... die würden mich alle für noch bekloppter halten als ohnehin schon. Für mich ist Motorradfahren ein Ventil und ja, ich bin süchtig. Und hungrig nach mehr.


    Meine Tourentage sind dann natürlich auch entsprechend lang, denn Pausen werden schon gemacht. Da wird irgendwo zwischendrin mal für ein Foto angehalten oder die Drohne ausgepackt, gut essen will ich ja auch (und wer mich kennt weiss, das ich das auch mache^^) und wenn mir gerade danach ist, packe ich auch den immer mitgeführten Faltstuhl aus und haue mich irgendwo an einer schönen Stelle einfach mal eine Stunde in die Sonne. Da sind 12-14 Stunden dann schneller weg, als man schauen kann.


    Trotzdem gibt es natürlich auch tolle Touren, die nicht so lang sind. Da steht dann vielleicht eher das Gemeinsame im Vordergrund. Oder Kultur. Oder egal was. Auch schön. Hauptsache, man kann es genießen. :)

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

  • Natürlich kann man das nicht pauschalisieren, das war ja auch nicht die Frage. Es muss aber nicht wieder mit Belehrungen ausarten, ein jeder fährt das, was er selber für richtig empfindet.

    Es sind Erfahrungen und Empfehlungen die wir zusammen tragen und das finde ich wichtig :thumbup:

    Pünktlichkeit ist die Kunst, abzuschätzen, um wieviel sich die Anderen verspäten:D

  • Und die Touren sollen allen Mitfahrern Spaß machen. Zu schnell oder zu wenig Pausen, speziell für Raucher musste ich mir auch schon anhören und entsprechend reagieren.


    Klaus

    Ohne unser Zutun wird sich nichts auftun, was wir später abtun können!