Unterschätzte Gefahr

  • Hallo ,

    leider ist es in den Alpen nicht mehr unüblich , daß einem jemand auf der eigenen

    Fahrspur entgegen kommt !

    Als ich einmal den Falzarego von Cernadoi anging , rutschte mir ein Motorradfahrer

    vor der Nase - am Anfang einer Linkskehre - über den Weg .

    Nachdem wir den Fußbremshebel wieder einigermaßen zurechtgebogen hatten ,

    konnte ich noch mit Coroplast sein Blinkerglas fixieren .

    Auf meine Frage : "Wie konnte denn das passieren ... ?"

    Stellte sich heraus , daß der Berliner zum Spritsparen den Pass hinunter - den Motor ausgestellt hatte !

    Zu allem Unglück gesellte sich eine Fahrbahndelle am Anfang - am rechten Rand

    einer Rechtskurve dazu - die er als Flachländer komplett falsch angefahren hatte .

    Vom Kurvenanschneiden - das sich leider in den Alpen bei vielen Motorradfahrern

    eingebürgert hat - abgesehen , zählt wohl Rechtskurven rechts - oder Linkskurven

    links an zu fahren , mit zu dem Übelsten - das man sich selber antun kann .

    Gruß Kurt

  • Deswegen kann ich nur jedem anraten, jährlich ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren.

    Hier werden genau diese Fehler analysiert, und im Training die richtige Fahrweise geschult.

    Das sehe ich ganz genauso. Und auch die angebotenen Kurventrainings sind nicht übel. Und hilfreich. ;)

  • Fahrsicherheits- und/oder Kurventraining ist nie ein Fehler!

    Und wie sagte der letzte Instruktor so schön? Ma kann immer Was lernen, auch wenn es nur ein dummer Spruch ist .... "Beachte die Doppeldeutigkeit" ;)


    Was aber als Training auch nicht wirklich schlecht ist: Fahren, Fahren, Fahren!

    Das ist Training in der Realität. :D ^^

  • Hallo ,

    manches mal frage ich mich wirklich - bei den vielen Könnern und Maulhelden um mich herum - was mache ich nach all den vielen Jahren und Motorradkilometern immer noch falsch ?

    Jedes Frühjahr zwinge ich mich erneut - die ersten 2000-3000 km langsamer an zu gehen und nicht an das Herbstkönnen an zu knüpfen !

    Eigentlich erwische ich mich selbst noch Heute - bei so gut wie jedem Fahrtag - zumindest bei einer Kurve , daß man diese auch wirklich besser hätte nehmen können .

    Letzthin hörte ich Gott sei Dank dann mal , daß Turner ihre Übung bis zu 15 000 mal Wiederholen - um den Bewegungsablauf zu perfektionieren !

    Von dem her betrachtet - bin ich doch nicht der Einzigste - mit Lernbehinderung .

    Übrigens - ein Fahrtag sind bei mir in der Regel 300-500 km , da mir wegen 20 km das Gedöns mit der Anzieherei zum Halse heraushängt .

    Leider bringen auch einige von uns Motorradfahrern - das mit den 2000-3000 km zum Einwedeln noch nicht mal in 2 Jahren hin !

    Gruß Kurt

    • Der Sohn des Hauses kommt ziemlich kleinlaut nach Hause und fragt den Vater: "Papa , soll ich dir gleich alles über meine erste Fahrt mit dem Motorrad erzählen? Oder willst du es lieber morgen in aller Ruhe in der Zeitung lesen?"

    Zu Übungen ist es noch nicht gekommen und manchmal denke ich, da kommen aber viele Anfänger.


    Klaus

    Alles, was wir tun, oder nicht tun, hat eine Folge.

  • Der Hund hat es nicht überlebt und ich hatte mit einer mächtigen Ellenbogenprellung zu tun.

    Motorrad und Lederkombi Totalschaden, viel länger hätte ich nicht rutschen dürfen. Es waren ungefähr 50 Meter. Der Hund kam aus einer Senke auf die Straße gelaufen, ca. 10-15m vor mir.

    Pünktlichkeit ist die Kunst, abzuschätzen, um wieviel sich die Anderen verspäten:D

  • Hallo ,

    einige verstehen es eben nicht , daß manche Unfälle - trotz angepaßter Geschwindigkeit einfach nicht zu vermeiden sind !

    Am COL DES CHAMPS (2095m) in Richtung ALLOS (2240m) als der Wald uns schon wieder umgab , kam ein kleiner Hase bei mir des Weges - ich verzögerte mein Moped - als der

    Kerl schon durch war , gab ich wieder Gas - er sprnag mir leider zurück ins Motorrad !

    Dort wurde ihm von einem scharfkantigen Teil die Halsschlagader aufgerissen .

    Den Anblick werde ich wohl nie vergessen .

    Gruß Kurt

  • Vierbeiner, zum Glück hattest Du eine gute Rüstung an. Stell die nur mal die Italiener am Gardasee mit kurzer Hose vor.


    Kurt, das war Pech für den Hasen, aber Du bist nicht zu Schaden gekommen, oder?


    Klaus

    Ich schließe mich dem Schreiben von Klaus an, wir sind nur auf zwei Rädern unterwegs, bei einem Unfall wie beim Vierbeiner trägt nur mehr die gute Ausrüstung zum Schutz bei.

    Aber nicht nur in Italien sieht man Motorradfahrer mit kurzer Hose und T-Shirt fahren, auch hier in der Stmk ist das im Sommer häufig der Fall. Ich nenn die Typen "Fleischwolfbiker" . Man kann sich ausdenken, wie die nach einem Unfall aussehen <X

    lg Manfredo

    „Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“

  • Ich wundere mich auch über Teilnehmer die mit Sicherheit T-Shirt fahren, mir selber ist das ganze zu riskant


    Noch eine Story in eigener Sache.


    Sardinien, rechts Kurve blind mit Schmackes reingefahren. Dahinter kam ein Bauer mit seinem Pckup und Hund auf der Ladefläche und trieb seine Kuh Herde auf der Straße vor sich her.

    Dem Pickups konnte ich noch gerade ausweichen und kam im ABS Modus hinter einer Kuh zum stehen.

    Seitdem fahre ich nur noch schnell mit freier Sicht, man sollte auch aus seinen eigenen Fehlern lernen.

    Ich denke, hier hat jeder schon seine Erfahrungen gemacht. Training hilft ungemein, um in Gefahrensituationen richtig zu reagieren.

    Pünktlichkeit ist die Kunst, abzuschätzen, um wieviel sich die Anderen verspäten:D

  • Hallo ,

    da es noch ein kleiner Hase war - ist mir nichts passiert .

    Das hilflose Mitansehen - wie das Leben aus ihm herausspritzte - ist allerdings nicht

    jedermanns Sache .

    Ja - Sardinien hat so seine Tücken !

    Obwohl ich bei meinem ersten Besuch von den Bahnübergängen vorgewarnt war ,

    verlor ich bei der gemäßigten Überquerung mit beiden Rädern den Bodenkontakt

    und da es danach eben rechtsherum weiter gegangen ist -wurde die Situation dann

    doch etwas Problematischer als angedacht .

    Die Fahrbahnen sind dort eben keinesfalles den Gleisneigungen angepaßt !

    Natürlich sind dort Kontakte mit einer Kuh , Ziege , Schaf oder Wildschwein wesentlich

    möglicher - als bei uns .

    Im Herbst ist uns auch schon eine Straße - völlig übersäht mit Kastanien unter die

    Räder gekommen !

    Gruß kurt