Bye bye TomTom

Servas mitanand,

ich habe schon im alten Forum über TomTom geflucht und hier auch. Nachdem dann jetzt auch das 4. Gerät (3x auf Garantie getauscht und 1x ein gebrauchtes günstig bei Kleinanzeigen nachgekauft^^) die Grätsche gemacht hat - neben diversen anderen hier nachzulesenden Macken 3x (!) Feuchtigkeit im Gerät - versuche ich mich mal an der Navigation mittels Handy. Getestet habe ich das in den letzten Tagen schon mit meinem Pixel 6a und MyRoute App Navigation Next auf kleineren Ründchen nach Feierabend und heute kam dann eine Lieferung aus China.

Wie man sehen kann, ist das Teil im Vergleich zum Pixel ein ordentlicher Klopper. Irgendwo braucht der 10600 mAh Akku halt seinen Platz.^^ Bin mal gespannt, ob das Teil einen Tag Musik und Navigation mit maximaler Display-Helligkeit durchhält. Zur Not habe ich aber ja noch Strom an Hannibal verfügbar.

Da muss dann auch noch eine andere Halterung her, in der für ein paar Öre mitbestellten hält es beim Fahren eher nicht sicher. Na ja, sturzfest aus 1,8m soll das Ding ja auch sein...

Mal schauen ob ich da was von Magsafe anschaffe oder was anderes finde.

MyRoute App läuft jedenfalls,

aktuell bin ich dabei mir alle Europa-Karten für Offline-Nutzung runterzuladen. Nur zur Sicherheit oder wenn ich mal wieder in Schland unterwegs bin.

Große Touren lässt das Wetter aktuell noch nicht zu, aber ich halte Euch auf dem Laufenden.

LzG,

André

Zitat von Stefan

Das finde ich jetzt nicht in Ordnung, an wen soll ich mich nun zu TomTom Fragen wenden

MRA, da habe ich die Offlinekarten zur Sicherheit auch immer dabei.

Deine Halterung sieht mehr nach Fahrrad als nach Motorrad aus. SP Connect hast Du Dir mal angesehen? Das verwenden viele.

Die Halterung passt prima für das Pixel, aber nicht für den Brocken. Der ist über 2cm dick.

Aber danke für den Hinweis mit SP Connect, Stefan. Mal schauen ob es da was passendes gibt.

Servas mitanand,

gestern gab es einen ersten Praxistest, allerdings mit dem Pixel 6a und nicht mit dem eigentlich zukünftig für die Navigation vorgesehnem Brocken aka Fossibot F10P. RAM-Mount mit SP-Connect Adapter ist zwar inzwischen im Haus, aber ich traue dem 3M-Klebeband nicht zu, die 340g dauerhaft und auch bei Temperaturen +35 Grad sicher halten zu können. Das Mobile selber kann laut Datenblatt auch 60 Grad ab. Bis dann also das Klebeband, mit dem sie in Dubai die Fensterscheiben in den Wolkenkratzern anpappen bei mir ist, bleibt es daher bei den Tests erstmal beim Pixel.

Geplant war eine Runde durchs Appenzell und um den Säntis herum.

Das hatte zwei Gründe:

1. ich kenne die Region und kann schauen, wie sich MyRouteApp-Navigation verhält, wenn ich bewusst von der geplanten Route abweiche

2. die Schweiz ist halt nicht EU und ich habe entsprechend kein Roaming. Hier sollte dank Offline-Karten trotzdem weiterhin sinnvoll navigiert werden können.

Das kam dann dabei heraus:

Anfangs bin ich meistens der Planung gefolgt, bei Urnäsch war dann aber Faschingsumzug und die Strecke gesperrt. Online Zugang, Verkehrsinformationen, etc. gab es ja nicht, entsprechend bin ich einfach frei Schnauze gefahren.

Hier muss ich jetzt mal einen kleinen Stop machen. Mit TomTom bin ich nie mit .gpx gefahren, sondern mit .itn, weil ich sonst keine Wegpunkte hätte überspringen können oder dynamisch abhängig von z.B. dichtem Verkehr umgeleitet worden wäre. Bei MRA Navigation Next funktioniert das etwas anders, denn hier wird mit Shaping- und Via-Points gerabeitet. Einen Via-Point muss man anfahren, Shaping-Points nicht.

Das hat jetzt bei Urnäsch und später auf dem Heimweg nach Widlhaus auch offline gut funktioniert, denn wenn der übernächste Shaping-Point näher als der nächste liegt, wird er einfach übersprungen. Das ist richtig gut gelöst. Auch wird die eigentlich geplante Route farblich abweichend zur Tatsächlichen angezeigt... wenn man weit genug rauszoomt.

Der Game-Breaker für die meisten Smartphones dürfte der Stromverbrauch sein, denn bei Navigation am Mobile ist der Bildschirm halt immer an und abhängig von der eingestellten Helligkeit.

Am Pixel war die Helligkeit auf 75% gestellt, was in der Praxis nicht immer für ein gut ablesbares Display gesorgt hat. Der Chinaböller von Fossibot kann laut Datenblatt weniger als das Pixel. Schauen wir mal...

Der Akku war zum Beginn der Tour bei 93%, bei Abschluss bei 22%. Der Chinaböller könnte also theoretisch einen "André-Tag" durchhalten. Wir werden sehen...

LzG,

André

Zitat von Vierbeiner

Für den Stromverbrauch gibt es genug Möglichkeiten, hier sehe ich keine Probleme.

Im Regen am Motorrad laden ist jetzt in meinem Anwendungsfall etwas, dass es zu vermeiden gilt... entsprechend der Chinaböller mit dem großen Akku.

Mein Pixel sollte mit Regen auch kein Problem haben, aber auch beim Nebenverbraucheranschluss der Tracer wird davor gewarnt, diesen bei Regen zu betreiben um keinen Kurzschluss zu provozieren.

Für den überwiegenden Teil der Motorradfahrer stellt sich das Thema einfach nicht, aber auf Tour bin ich im Bereich 500+ km im Tagesschnitt und 10+ Stunden reiner Fahrtzeit. Ich habe da halt einfach etwas speziellere Anforderungen.

Zitat von Kaiserstühler

Ich verwende seit Jahren TomTom und habe gute Erfahrungen damit.

Hab mir jetzt zusätzlich eine online Version auf's Smartphone installiert. Bei heruntergeladen Karten funktioniert das offline auch ganz gut.

VG Reinhold

Ich habe auch eine für ein Jahr kostenlose Version von TomTom Go bekommen. Leider für mich persönlich nicht nutzbar, da Import von Touren nur über TomTom MyDrive möglich ist, das aber .itn nicht unterstützt. Ein Dateiformat, das TomTom erfunden hat.

Sodale, jetzt gibt´s mal den Bericht nach der ersten, längeren Tour über 2250 km.

Grundsätzlich funktioniert das schon ziemlich gut. Die mit MRA am PC geplante Strecke am Mobile aufrufen, auf Navigation starten drücken und fertig.

In meinen Augen größter Stolperstein: Navigation Next kann eigenständig die Route ändern und Wegpunkte überspringen, sagt einem aber nicht, wenn es das macht. Einschränkend muss ich hinzufügen, dass dies nur für Shaping-Punkte gilt, Via-Punkte müssen immer angefahren werden.

In der Praxis führte das mehrfach dazu, dass ich nicht mitbekommen habe, als die Route geändert wurde. Irgendwann hätte ich links abbiegen müssen, sah aber rechts einen Wegpunkt auf der Karte. In der Annahme, dass NN den gerade überspringen wollte, bin ich daher rechts abgebogen, weil irgendwas hatte ich mir ja dabei gedacht den Wegpunkt dort zu platzieren.

Das war der Plan:

In der Realität habe ich dann aber das Pferd von hinten aufgerollt, denn NN war eigentlich schon einen Wegpunkt weiter:

Da muss ich mir nochmal genauer anschauen, unter welchen Gegebenheiten diese Änderungen an der Route durchgeführt werden. Eine Sperrung wegen Baustelle gab es dort jedenfalls nicht.

Für mich nervig: wenn eine Ansage erfolgt, wird die laufende Musik nicht gemutet. Bis ca. 50, 60 km/h versteht man die Ansage noch, bei höheren Geschwindigkeiten gehts dann unter. Das machte TomTom besser (Osmand+ übrigens auch).

Der Akku vom Fossibot (also dem Mobile, auf dem Navigation und Musik laufen) hat bei der längsten Etappe über knapp 650km und 11h 20m durchgehalten. Bei Pausen habe ich das Display ausgeschaltet, Tracking, etc. lief aber natürlich weiter. Damit ist die Akkukapazität für mich ausreichend, um einen meiner Tourtage zu überstehen. Wenn auch knapp.

Was ich mangels strahlendem Sonnenschein und durch Saharastaub diffuses Licht nicht testen konnte, war die Ablesbarkeit wenn die Sonne mal knallen sollte. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Display ausreichend hell ist.

Regen hat dem Mobile nichts ausgemacht, es gab auch keine "Geisterberührungen" durch Regentropfen.

Was mir fehlt: die Symbole, z.B. für Tankstellen sind mini-winzig und de facto nicht nutzbar. Das liegt vermutlich am Kartenmaterial von here. Ich habe noch keine Möglichkeit gefunden, diese POI in der Ansicht zu skalieren. Auch die vom TomTom gewohnte "Seitenleiste" mit Ansicht der bevorstehenden Tankstellen entlang der Route, Streckenwarnungen, etc. gibt es leider nicht. Schade.

Was nicht geht: wenn man auf eine unbekannte Streckensperrung trifft, gibt es keine Möglichkeit, eine Umfahrung berechnen zu lassen. Diese Option sieht NN einfach nicht vor. Das kann TomTom definitiv besser. Frei Schnauze fahren geht zwar auch, wenn man aber das ostdeutsche Phänomen hat, dass es Umleitungen in Umleitungen gibt, die auch manchmal in einer Sperre enden, ist man leider aufgeschmissen...

Für die erste Tour eine solide Leistung, vor Allem ohne die von TomTom gewohnten Abstürze und Neustarts.^^