Hallo zusammen,
Ich darf Euch heute meinen Reisedampfer vorstellen. Anderswo auf dieser Seite habe ich ihn schon mal erwähnt, aber noch nicht in dieser Rubrik.
Harley-Davidson Road King, 110th Anniversary Edition, Baujahr 2013
Unschwer (sic!) zu erkennen, ein Tourer aus Good Ol' America, und von diesen einer aus der dynamischsten Baureihe. 103 cui-Motor, also knapp dran an den 1,7 Litern Hubraum, 380 kg schwer und gleich viel Reichweite, in den Koffern, auf der Gepäckbrücke und im Sofa lässt sich der halbe Hausstand unterbringen.
Dank KessTech-Auspuffanlage und passender Abstimmung drückt der V2 schon aus dem Stand dreistellige Nm-Werte, ist ab 60 km/h im 6. Gang zu fahren, kommt mit Einspritzung, ABS und Tempomat. Könnte mit offenen Klappen im Winter auch als Lawinenauslöser genutzt werden, aber für offene Klappen ist der Werkstatt-Modus notwendig, und den aktiviert man ja nicht
Die Fahrleistungen sind standesgemäß - also vorhanden und ausreichend.
Mein Road King, ein limitiertes Sondermodell aus der 2013er Anniversary Edition, trägt die Seriennummer 110 und wurde ursprünglich von HD Italia zugelassen, ehe sie ein Mitarbeiter von HD Italia übernahm. Dieser verkaufte sie dann nach einem Jahr an mich. Diese wahnsinnige Geschichte habe ich übrigens auf meinem Blog niedergeschrieben - klickst Du hier:
Ein paar Monate nach dem Kauf hab' ich den Brocken mit dem MOTORRAD ActionTeam durch die Dolomiten und die Seealpen sowie über die Route des Grandes Alpes getrieben. Danach war der King etwas gewichtserleichtert ..
Ich cruise damit vor allem mit meiner wesentlich hübscheren Hälfte hinten drauf durch die Landschaft, also Dolomiten, Gardasee, die nähere Schweiz, oder auch mal einfach so durch den Sonntag.
Defekte? Ausfälle? Schäden auf bisher knapp 10.000 km? Ja, eine Batterie, die von der Alarmanlage über den Winter leergesaugt wurde.
Wenn ich wieder mal ganz biestig drauf bin, dann fahre ich damit auch auf's Stilfser Joch, klar. An den Stammtischen der Möchtegern-Serpentinen-Helden erzählt man sich bisweilen vom Funkenflug eines Panzerkreuzers mit Fahrer in Racing-Kombi im Sattel
Der King ist ein wunderbares Teil. Ich kann im Sessel dieses Riesen perfekt entspannen, das Fahren und die im Chrom des Scheinwerfers vorbeiziehende Gegend genießen und ganz bei mir sein. Das Fahrwerk könnte zwar noch ein paar Euros vertragen, vor allem auf schlechtem Untergrund bin ich eher Passagier denn Chauffeur. Das ABS verzweifelt an der nicht vorhandenen Dämpfung der Gabel, und Drehmoment-Attacken in Schräglage verwinden den Rahmen gefühlt wie Kaugummi - ist aber nur für Hinterherfahrende dramatisch anzusehen.
Bis auf die Auspuff-Anlage ist das Ding komplett original. Sondermodelle verbastelt man nicht! Standgeräusch sind übrigens 85 dB *ggg*
Griass aus den Bergen,
JvS