Fünfeinhalb Tage durch die Dolos, Venetien und die Lombardei

  • Ups, sorry. Wollte doch den am besten fahrenden Immeresser wirklich nicht stören.:P

  • Freitag, 18.09.2020


    Dieses Mal haben wir echt Glück: uns begrüßt schon wieder ein strahlend schöner Morgen.


    Erstaunlich: die Kaffeholikernation schlechthin schafft es nicht, mir freundlicherweise auch nur einen Espresso zu verschaffen bevor das Frühstück um 07:30 beginnt... das gibt Punktabzug in der B-Note :( Ich erwäge ernsthaft, bei zukünftigen Reisen einen kleinen Gaskocher und eine Bialetti einzupacken. Irgendwo findet sich bestimmt noch ein Plätzchen dafür.


    Dafür werden die Koffer bereits wieder an Scarlett angedübelt, die Drohne verladen und bis auf meinen Rucksack ist das Zimmer schon geräumt, damit es nachher schnell gehen kann. Ab 08:00 ist die Rezeption besetzt und es kann ausgecheckt werden... Immerhin lässt man uns dann in voller Mannstärke bereits um 07:29 ins Restaurant und somit auch in Reichweite einer Kaffeemaschine. Endlich braune Brühe!


    Wie gehabt ist das Frühstück gut, wir besprechen kurz den Tag. Heute wird es etwas anspruchsvoller, denn u.a. steht Maniva auf dem Programm. Die Jungs freuen sich schon auf´s Schottern, ich eher weniger. Aber ich greife vor... ;)


    Michi steht um Punkt 07:59 an der Rezeption und ist der erste, der das Offboarding einleitete. Didi und ich folgen direkt danach. Nur Makus trödelt mal wieder etwas, weil er sein Nutellapöttchen noch auslecken muss.^^


    Abfahrt um 08:14 war geplant, mit nur 5 Minuten Verspätung sitzen wir dann tatsächlich auf. Gentlemen, start your engines! Die letzte gemeinsame Tagesetappe beginnt.


    Wir starten heute mal direkt über die Kuppe des Monte Bodone und bereits nach wenigen Minuten halten wir für ein letztes Erinnerungsfoto. Schön wars.


    Schön geht es dann aber auch weiter, auch wenn wir die Straße runter zum Castel Madruzzo vom Vortag bereits kennen. Am schönen Lago di Tablino vorbei und bis Lasino läuft auch alles noch ganz flüssig, allerdings haben wir vor uns mal wieder einen Sattelzug, der natürlich auch die Serpentinen in Richtung Ponte Arche hochschleichen möchte. Hat der Michi mal wieder super getimed!


    Wir tun uns das nicht an und biegen bei der Bar Miravalle direkt wieder ab auf den Parkplatz. Während die anderen einen gute Fotospot suchen (aber nicht finden), bestelle ich drinnen entspannt einen doppelten Espresso und mache mein Foto einfach vom Balkon.


    Kostenpunkt inkl. einer kleinen Flasche Wasser: €2,50. Der Ausblick: unbezahlbar. Nachdem der Sattelzug verschwunden ist, sitzen wir 5 Minuten später wieder auf, hängen aber direkt hinter dem nächsten Bergaufbremser. Michi eskaliert und überholt trotz durchgezogener Linie, der Rest auch. Hab ich nicht schonmal erwähnt, dass sowas in Italien nur Deko ist? Wir dübeln jedenfalls entspannt nach Ponte Arche und überholen sogar problemlos den Sattelzug, biegen ab in Richtung Passo Ballino und genießen freies Fahren bis kurz vor Tenno, wo ein kurzer Fotostop anliegt. Unten im Tal kann man schon den Gardasee erkennen.


    Gut, ganz so kurz wird der Stop dann doch nicht, denn Markus packt die Drohne aus. Das ist exakt so lange egal, bis der Sattelzug von eben wieder an uns vorbeifährt. Hmpf. Ist aber halt so. Wenn wir uns ranhalten, können wir den noch kassieren und auf den Serpentinen nach unten etwas Spaß haben. Da dieser Streckenabschnitt auf meinem Mist gewachsen ist, übernehme ich die Führung und wie das halt bei einem frischgebackenen Rudelführer so ist, muss ich direkt meine Duftmarke setzen: am Ortsausgang schleichen vor uns ein Lieferwagen und eine fahrbare Schrankwand, es folgt eine langgezogene Kurve, die man vorher gut einsehen konnte und so weiß ich, dass kein Gegenverkehr im Anmarsch ist. Der wird wohl vom Sattelschlepper blockiert, der sich durch die ersten Serpentinen kämpft. Ich baue also erfolgreich Dominanz auf, indem ich den Lieferwagen überhole und die typisch italienisch auf beiden Fahrspuren hin und herwechselnde Schrankwand nach ganz rechts hupe, bevor ich sie auch kassiere. Bei einem Computerspiel würde man soetwas vermutlich "kritischen Erfolg" nennen, denn nicht nur die Dosenfahrer sind Baff, auch der Rest der Gruppe erstarrt in Ehrfurcht vor diesem Manöver und vergisst glatt das Überholen. Da kann ich auf den folgenden Kilometern meinen Arm raushalten wie ich will, weil kein Gegenverkehr kommt... letztlich schleiche ich dann trotzdem runter, weil ich auf die anderen warte - die hinter Lieferwagen und Schrankwand festhängen und immer noch gestunned sind.


    Erst als wir fast schon unten im Tal sind und wir in Varone vor einer Baustellenampel halten, sammelt sich die Gruppe immer noch mit respektvollem Abstand um mich. Ratet mal, wer vor uns ist... ganz genau. :(


    Immerhin, wir biegen bald ab und der Sattelzug hat sich somit erledigt. Dummerweise wird unsere Gruppe allerdings in einem Kreisverkehr durch eine andere Gruppe getrennt. Nur: diese andere Gruppe ist ca. 25 Mann / Frau stark und als WIR wieder zusammen sind, haben wir die alle vor uns. Leider sinkt mit steigender Gruppengröße natürlich auch die Geschwindkigkeit, weswegen wir bis zum Lago di Ledro mit kaum 50 km/h dahinschleichen. Leicht genervt und auch etwas gefrustet fahre ich bei Pieve di Ledro rechts ran. Sollen die anderen erstmal Land gewinnen... Eigentlich wollten wir erst an der Cascata Ampola den nächsten Stop machen, aber wir haben bis hierher schon brutal Zeit verloren.


    Michi ist genervt. Er sagt es zwar nicht, aber man merkt es. Um Ihn aufzumuntern überlasse ich ihm wieder die Führung, als wir nach 10 Minuten weiterfahren. Normalerweise entspannt er sich ja, wenn er sich etwas austoben kann... Dummerweise funktioniert das heute nicht, denn vor der Cascata stehen wir schon wieder: Landschaftspflege. Zusätzlich ist vor uns noch ein Sprinter unterwegs, der keine Kurven fahren kann und als wir den endlich passiert haben, gibt Michi Stoff als gäbe es kein Morgen. Und dann verschluckt sich scheinbar Michis TomTom bei Ca´Rossa auch noch (endlich passiert das mal nicht nur mir!!!) und wir drehen eine kleine Ehrenrunde, bis es die Route wieder aufgenommen hat.


    Bei Ponte Caffaro biegen wir dann mal wieder ab in die Hinterhöfe und endlich ist mal wieder freies Fahren möglich. Michi gibt gut Schub und Markus muss sich anstrengen, um dran zu bleiben. Immerhin kommt nun auf dem Weg nach Bagolino auch zum ersten Mal richtig Spaß auf, was vermutlich alle sehr genießen. Bei mir gibts zu dem Zeitpunkt noch den kleinen Hintergedanken: schmiert mein Reifen heute wieder so wie gestern? Jein. Er schmiert machmal noch leicht, aber längst nicht wie gestern. Inzwischen hat er 5000km runter, ich bin mit ordentlich Gepäck unterwegs und die minimale Druckerhöhung vom Vortag kann für die Veränderung nicht ursächlich sein. Vielleicht hat Michelin da einfach eine Lage Koks eingebacken oder sowas. Mit zunehmender Dauer des Tages verschwindet das Schmieren nämlich vollkommen. Es könnte natürlich auch möglich sein, dass der Reifen nur dann schmiert, wenn ich daran denke. Schrödingers Reifen also. Ich beschließe entsprechend, nicht mehr daran zu denken und als wir hinter Bagolino abbiegen auf die Localita Maniva habe ich eh keine Zeit mehr, daran zu denken.


    Landschaftlich ist die Strecke hoch zum Giogo del Maniva ja wirklich schön, aber leider hat jemand vergessen ein Schild mit "50-40-30-20" aufzustellen: 50 Schlagklöcher auf den nächsten 40m, 30cm tief und 20 Jahre alt"... immerhin stehen in den wildesten Kratern Pylone. Die Strecke ist echt brutal und bringt sowohl mein Wilbers-Federbein, als auch meine Bandscheiben an die Belastungsgrenze. Mit dem Serienfahrwerk der CBF hätte ich hier kein Land gesehen! Trotzdem macht die Strecke natürlich Spaß, aber ich bin heilfroh als wir irgendwann endlich eine kurze Pause an der Abzweigung zur alten Militärstraße machen können. Die wir heute nicht fahren werden! Punkt.





    Stattdessen geht es nach kurzem Stop weiter in Richtung Dosso dei Galli, einem Relikt des kalten Krieges und heute in Lost Place: eine alte Radarstation mitten in den Alpen, deren Aufgabe die Weiterleitung von Radarsignalen war. Die entsprechende Gegenstelle stand damals auf dem Feldberg. Der Weg dorthin ist jetzt auch nicht besonders toll zu fahren (zumal es scheinbar kürlich noch ein paar Murenabgänge gegeben hat), landschaftlich aber reizvoll - zumindest, wenn man karge Hochgebirgslandschaften mag.


    Da die ganze Szenerie super für unsere Drohnen geignet ist, legen wir nur einen kurzen Drohnenstop ein, fahren dann aber ein Stückchen weiter den Berg herum in die Sonne, um Mittach zu machen. Didi hat gerade noch gemeckert "ich will Kühe" und da sind sie auch schon. Mit Abstand halten haben sie es aber nicht so.

    [Externes Medium: https://youtu.be/Mak1GNDbZjM]


    Michi hat noch weitere Käsevorräte dabei, Markus ein paar Landjäger und ich hatte am Mittwoch in Tirol noch Schüttelbrot gekauft. Passt!


    Jetzt befinden wir uns am Ausgangspunkt des für mich persönlich am wenigsten Spaß machendsten Teil der Tour: mehrere Kilometer Schotter am Passo di Croce Domini.


    Den drei GS macht das natürlich nichts, aber da ich mit Sportreifen und einem Sport-Tourer am Start bin, sind das natürlich alles andere, als optimale Bedingungen. Wärend Michi und Markus Kreise um mich fahren, hält Didi stoisch seine Postition hinter mir, während ich runter zum Riguio schleiche. Irgendwann ist es dann geschafft, aber Spaß gemacht hat mir das nicht. Zum Trost gibt es dann allerdings einen Espresso doppia und einen Aufkleber für mein Topcase. Markus kauft gleicht drei Aufkleber... muss ich nicht verstehen.


    Immerhin geht es dann locker fluffig weiter und wir können entspannt weiter zum Lago d'Iseo weiterfahren, wo wir hinter Lovere in das Borlezzatal abbiegen. Nun ratet mal, was wir vor uns haben... Richtig: den Sattelschlepper von Tenno.^^ Michi eskaliert erneut und baut endlich Dominanz auf. Die den Sattelschlepper allerdings wenig interessiert. Michi hat allerdings den Kaffee auf und lässt sich auch dieses Mal nicht von der Fahrbahndeko irritieren. Geht doch!


    Bei Ponte della Selva gibt es während einem rekordverdächtigend kurzen Boxenstop von nur einer Tschicklänge nochmal frischen Saft für Scarlett, und subito - also sofort nach nur einer Tschick (Hallo? Ich bin schließlich in Italien!) geht es weiter über Ponte Nossa zum Passo di Zambla.


    Michi hat den Kaffee auf, das merkt man daran, dass wir nichtmal absteigen und auch keine Drohnen auspacken. Nach einer Minute geht es weiter in Richting Lago di Como, zuerst nach Bellano und dann zu einem Fototstop kurz vor Colico. Kneifen da etwa die Thunderpants?


    Die Pause ist kurz und irgendeine der GS muss schon wieder tanken, also gibt es in Colico schon wieder einen Stop.


    Den ich nutze um neue Tschicks zu organisieren, weil der ehemalige Raucher Didi meinen Vorrat locker um 5-8 Stück in den letzten Tagen reduziert hat. Als ich wiederkomme sind zumindest fast alle scho wieder abfahrbereit und es geht auf die letzte Etappe für heute in Richtung Chiavenna, von der es nicht wirklich etwas interessantes zu berichten gibt.


    Um 17:25 erreichen wir dann das Hotel Conradi,


    das von außen nicht wirklich etwas hermacht. Wir werden allerdings sogleich in die Garage gebeten, wo es nicht wirklich noch viel Platz gibt. Dafür gibt es am Ausgang der Garage einen feinen Blick auf die Mera, einen Fluss der die Stadt durchströmt.


    Wir checken schnell ein, aber bevor wir abrödeln und die Zimmer belegen, muss nach dem Tag endlich ein Stiefelbier her. Der Sercice ist so schnell, dass Didi noch nichtmal mehr irgendwas arrangieren kann. Daumen hoch!


    Weil es heute irgendwie stressig und unentspannt war, werden aus einem Stiefelbier heute mal drei, bevor der Rest die Zimmer bezieht und Duschen geht. Ich packe noch schnell die Drohne aus, die Mera ist ein tolles Motiv. Irgendwann muss ich allerdings auch unter die Dusche und schleppe heute nur die nötigsten Utensilien in mein Zimmer. Ich werde übrigens angenehm überrascht, denn das Äußere des Hotels kann mit den modernen Zimmern und der gehobenen Ausstattung definitiv nicht mithalten. Das wirkt nicht nur edel und komfortabel, sondern ist es auch und das Bad ist ein Traum (leider kein Platz mehr für ein weiteres Foto).


    Viel Zeit zum Frischmachen bleibt nicht mehr, aber es geht sich aus. Um Punkt 19:15 sitzen wir alle wieder vor dem Hotel, bekommen pronto ein isotonisches Kaltgetränk servier und kurz darauf steht auch schon das Tellertaxi an unserem Tisch, um die Wünsche für das Abendmahl aufzunehmen.


    Bei der Vorspeise sind wir uns alle einig, und es gibt ein Risotto zum Niederknien.


    Die anderen wählen als secondi piatti ein Schnitzel natur (scaloppina), aber ich wage es, erneut die Lachsforelle zu bestellen und werde dieses Mal nicht enttäuscht.


    Auch der Nachstisch, in meinem Fall ein Sorbet mit Früchten und Walnüssen, lässt keine Wünsche offen. Alles á la minute frisch und hausgemacht, sowas macht den André froh.


    Gastfreundlichkeit, Zimmer und Essen, hier passt einfach alles. Das Hotel kann ich wirklich nur empfehlen!


    Mit einem Verdauungsschnaps und ein paar weiteren Bier eskalieren wir etwas, dieses Mal im positiven Sinn. Es ist unser letzter gemeinsamer Abend, und da lassen wir nochmal etwas die Sau raus. Trotzdem ist um kurz nach halb 10 Schluss. Die letzten Tage waren anstrengend. Und schön. Morgen beginnt leider die Heimreise...

  • Samstag, 19.09.2020


    Ich habe gut geschlafen, da wir früh im Bett waren, bin ich aber auch früh wach. Also raus, die Gegend erkunden wenn alle anderen noch friedlich pofen. Ich liebe diese Stunde, die ich meistens ganz für mich habe und werde auch dieses Mal wieder nicht enttäuscht.






    Um kurz vor 7:00 treffe ich die anderen vor dem Hotel, die wollen natürlich auch noch ein paar Bilder machen. Dann geht es aber direkt zum ordentlichen Buffet. Kaffee schwärzer als die Nacht wird an den Platzt gebracht, Eier darf man sich in selber kochen. Leider gibt es keine Bedienungsanleitung und nur Didi traut sich, das Ergebnis nach 6 Minuten ist allerdings fragwürdig. In dem Zustand hätte ich das VIELLEICHT noch als Eggnog verwurstet, aber Didi ist taper, zieht das gesamte überwiegend rohe Ei stoisch mit etwas Salz und spült mit etwas brauner Brühe nach. Respekt!


    Da wir hier nur eine Nacht waren, geht das Aufrödeln schnell und um kurz nach Acht steht mir Markus der letzte zum Checkout an der Rezeption, wärend die anderen schon abfahbereit sind. Für mich noch die Gelegenheit für eine Tschick, dann heisst es Aufbruch. Die Planung sieht vor, über St. Moritz, Livignio, Bormio und das Stilfser Joch in Richtung Reschenpass zu dübeln, wo sich unsere Wege dann trennen werden. Doch erstens kommst es anders und zweitens als man denkt.


    Bereits auf den ersten Metern merke ich, dass mir die gestige arg holprige Auffahrt zum Maniva (in Verbindung mit den restlichen Kilometern der letzten Tage natürlich) nicht gut getan haben. Meine Bandscheiben in der Halswirbelsäule protestieren und am Molojapass merke ich, dass vernünftig in die Kurven reinschauen nicht funktioniert und weh tut. Merda!


    Ich quäle mich noch die Serpentinen hoch, oben bläst Michi eh schon zum Fotostop. Für mich ist die gemeinsame Reise damit leider bald zu Ende und das verkünde ich den Kollegen dann auch. Bringt ja nichts, Stelvio fahren zu wollen ohne vernünftig schauen zu können und Schmerzen zu haben.


    Fotos gibt es trotzdem noch, die melancholische Stimmung passt gerade gut.



    Entsprechend muss ich mich jetzt leider verabschieden, denn ich werde den schnellsten Weg nach Hause nehmen. Eigentlich will ich ja nicht, aber es hat halt nicht sollen sein. Für ein paar Kilometer übernehme ich nochmal die Führung am Silsersee vorbei und bis zum Silvaplanersee, wo ich links abbiege in Richtung Julierpass.


    Danke, Didi, Markus und Michi, für tolle Tage und geile Strecken gemeinsam mit Euch! Ihr seids wie indisches Essen, ich hab an Naan an Euch gfressen! ;)


    Der Rest der Heimreise verläuft entspannt, bei Thusis biege ich erst ab auf die Schnellstraße, dann auf die Autobahn bis nach Lustenau. Um 11:05 ist die tolle Tour dann qausi mit Erreichen der Waschbox auch beendet und Scarlett erhält nach 1982 tollen Kilometern dann die verdiente Dusche.


    Die Reifen sind so ein kleines Thema, hinten


    hat jetzt definitiv auch nach dem Schmieren zwischendrin keine weitere Existenzberechtigung, während vorne


    deutlich besser aussieht. Muss mich mal schlau machen, ob ich Road5 und Power5 mischen darf...


    Kurz darauf rolle ich dann in die heimische Garage ein. Nicht ganz das, was ich für den letzten Tag geplant hatte, aber was soll es. Stiefelbier ist Stiefelbier! ;)


    Didi, Michi und Markus sind auch wieder gut zu Hause angekommen und dürfen natürlich gerne ergänzen.


    Wie versprochen soll es aber auch noch etwas Videomaterial geben. Insgesamt sind weit über 200 GB zusammengekommen, daher beschränke ich mich an dieser Stelle einfach mal etwas .


    Best of Helmcam:

    [Externes Medium: https://youtu.be/sH2ewFb3Pxo]


    Best of Drohne:

    [Externes Medium: https://youtu.be/svyem1Mh8xY]

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

    Einmal editiert, zuletzt von Erdna ()

  • Servas André,


    Danke für die tolle Berichterstattung und die Bilder - was die Drohnenvideos anbelangt - Hut ab: "ein großer Drohnen Profi geworden Du bist..." - oder wie Du schon in Chiavenna angemerkt hast, entweder man kann es, oder nicht! :thumbup:;)


    Nochmal Danke! Beste Bikergrüße, Michi

    Beste Bikergrüße, Michi


    Übrigens: bevor i mi aufreg, fahr i lieber Moped... ;)

  • Danke, André, für den tollen Bericht. Das war ja eine bestens organisierte Tour. Sogar für perfektes Wetter hast Du gesorgt :)

    Ich freue mich schon darauf, Euch beim KKT 2021 wieder zu sehen. Bei solchen Guides kann ja nichts schief gehen und das Virus ist bis dahin besiegt, davon bin ich überzeugt :thumbup:

    Gruß aus'm Ländle

    Udo

  • Nach den klasse Touretappen von André, jetzt noch der Rest... aber erst kommt der Kaffee



    und dann übernehme ich mal ab dem Malojapass - dort gab es im Gegensatz zu dem schwül warmen 23°C in Chiavenna nur noch 8°C und auch die einzigen Tropfen auf der gesamten Tour.



    Mittlerweile ist die Maskenpflicht auch hier angekommen



    Es ging vorbei am Silvaplana und St. Moritz mit dem Ziel Berninapass, nur leider war der wegen eines Autorennens gesperrt.



    Nachdem uns die freundlichen Mitarbeiter des Schweizer Verkehrsclubs auf diesen Umstand hingewiesen hatten, musste eine Ausweichroute her: also zurück und dann über den Ofenpass. Da gibt es erstmal eine kleine Pause.




    und dann vielleicht ja nach Livigno, ich wollte doch unbedingt noch den Torri di Fraele besuchen - so der Plan - aber auch der Munt la Schera Tunnel ist wegen Bauarbeiten gesperrt... somit haben wir einen alten Bekannten besucht, den Umbrailpass.


    Dort trafen wir auf diverse komische Erscheinungen, unter anderem auf einen Schweizer Biker, der uns wohl seine Fähigkeiten auf der Hausstrecke zeigen wollte - allerdings begann aufgrund seiner Fahrweise seine Kupplung zu stinken, da war etwas mehr Abstand gut für die Nase. Eine schöne Linie fuhr der eh nicht...


    Weiter zum ersten Voll-Horst des Tages: den hatten wir dann kurz vor dem Umbrail-Sattel, ein älterer Herr (getarnt als Teilnehmer eines imaginären Radrennens) der versuchte, eine nicht vorhandene Lücke zwischen den bergab fahrenden Autos und uns bergauf fahrenden Bikern als Überholmöglichkeit zu nutzen. Ernsthaft: das war schon in selbstmörderischer Absicht - am Liebsten hätte ich dem noch eine geknallt im Vorbeifahren. Und da fällt mir doch gleich spontan der Bericht von Manfredo ein... nur eben andersrum.


    Oben am Stilfser Joch die übliche Samstags-Party diesmal angereichert mit Traktoren - das hatte ich auch noch nicht.




    Wir hatten nach einer kurzen Pause den Weg nach Trafoi angetreten - echt anstrengend: Biker auf unserer Linie, Autos die Markus und mich fast wegrammen in der Kehre, Fahrräder ohne Ende und so weiter. Beim Hotel Madatsch machten wir dann Kaffeepause und waren eigentlich nur froh, dass wir unbeschadet runtergekommen sind.



    Und während wir wieder losrollten, kam eine vierköpfige Familie mit E-Bikes um die Ecke mit dem Ziel "Stilfserjoch? Genau da wollen wir rauf" - offensichtlich vollkommen untrainiert, schon jetzt komplett durchgeschwitzt, mit hochrotem Kopf und fern der Heimat... Alter, was soll das denn! Für mich ist das Stilfserjoch keine Option mehr, das macht einfach keinen Spaß mehr.


    Am Reschenpass erschreckend viel Verkehr, das hatte zwar eine Baustelle aus Ursache, aber trotzdem nahmen wir dann die Strecke über Spinn und Giern, also links am See vorbei. War echt schön zu fahren und beim Schwarzen Adler in Reschen am See war dann die Mittagspause mit lecker Hausnudeln und Kaiserschmarn angesagt.



    Danach einige langweilige Kilometer auf der B 180, aber nicht ohne Abzweig Richtung Samnaun. In Nauders links abbiegen und schon geht es nochmal recht schön und kurvig zu, bevor man wieder auf die Bundesstraße muss... dann aber irgendwann rechts weg und rauf auf die Piller Höhe mit tollem Ausblick und auf der Rückseite runter nach Wenns und Arzl im Pitztal.




    Schöne Kurven und immer noch tolles Mopedwetter bis rüber nach Imst. Übers Hahntennjoch ins Lechtal und schon wurden wir bei Freunden begrüßt - beim Schönauer Hof angekommen.



    Nach einer herzlichen Begrüßung von Wirtin Elke und einem (oder waren es doch zwei) Stiefelbier ab in die Dusche - wir essen pünktlich. Der Abend war dann eher kurz, weil wir doch von den vergangenen Tagen etwas geschlaucht waren.



    Und schon war Sonntag und jeder zog seine eigenen Bahnen nach Hause... ich fuhr auf ziemlich direktem Wege durch teils zähen Nebel und war gegen Mittag wieder daheim. War wieder mal eine echt tolle Tour mit genialen Teilnehmern und schönen Erlebnissen - so muss das sein.


    PS: und der Torri... der kommt mit schon auch noch unter die Räder... aber erst mach die Planungen für die schöne Insel 2021 fertig und in 2022 gibt es Balkan reloaded mit Schotter - oder vielleicht doch die geschotterten Pässe in Frankreich und Italien oder...


    Beste Bikergrüße, Michi

    Beste Bikergrüße, Michi


    Übrigens: bevor i mi aufreg, fahr i lieber Moped... ;)

  • Hallo André, hallo Michi,

    danke für diese ausführlichen und spannenden Berichte und danke für die Tourdaten.

    Das Stilfser Joch geht nur noch in der Woche und dann musst du um, spätestens 8:00 Uhr in Prad losfahren. Ansonsten bleibt dir nur der Weg über das Val Müstair. Dort ist es etwas verkehrsärmer.

    Grüße aus dem Rheinland

    Dietmar

    Schöne Grüße aus Hürth

    Dietmar






    Zitat
    Wenn man nicht weiß, wohin man will, so kommt man am weitesten.

    William Shakespeare

  • Was man bei einem Video so alles entdeckt!

    Jetzt verstehe ich den Michi, warum er auf ein "TOPCASE" verzichtet. Und ich werde es ihm nachmachen, auch wenn es nützlich ist, auf einer Enduro hat das schon mal aus optischen Gründen nichts verloren.

    Dann, wenn unbedingt notwendig, eher die wasserdichte Gepäckrolle, schaut einfach 8) aus, als so ein Monstrum am Heck ^^

    Übrigens, bin noch immer auf der Suche nach diesem Zusatztank



    Bei meiner letzten Solofahrt durch die Pampas von Kroatien wäre der Tank sehr von Vorteil gewesen.

    lg Manfredo

    „Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“

  • Vielleicht ist es ja für den Einen oder die Andre interessant, wo das war: das ist die Strecke von Roncaglia Entro in westlicher Richtung nach Balisio:



    Hier der Link zu Kurviger: https://kurv.gr/4rWNz


    Eine meiner absoluten Lieblingsecken, da könnte ich tagelang rumkurven... ;)

    Beste Bikergrüße, Michi

    Beste Bikergrüße, Michi


    Übrigens: bevor i mi aufreg, fahr i lieber Moped... ;)

  • man muss wissen dass die Strecke einfach nur mega genial kurvig ist und man die durchaus zügig nehmen kann ;) ich wusste das ja...

    Die Strecke war definitiv eines der Highlights der Tour und in Verbindung mit dem Stück nach Moggio einfach nur erste Sahne. Zumal ja Markus dann auch noch den Reservehebel gefunden hat und wir es da ganz ordentlich krachen lassen konnten. ;)


    Aktuell in der Planung für nächstes Jahr aus der anderen Richtung sehr weit vorne dabei.

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!