Wenn man Rhein und Lahn vor der Tür hat, was liegt da näher als eine Tour an die Mosel?
Da es mit Hin- und Rückfahrt eine ausgedehnte Tour ist, plane ich bereits gegen 8 Uhr zu rollen.
Der Plan wurde bis kurz vor 8 Uhr eingehalten. Gegen halb 9 war ich dann aber wirklich auf Tour.
Als ich ins Aartal einbog, war es doch noch recht frisch. Ich sinnierte, ob es nicht zu optimistisch war, die Membran wegzulassen. Plötzlich hatte ich eine Erleuchtung, direkt frontal und rot. Den Blitzer hatte ich wage in Erinnerung, aber das nur Tempo 30 erlaubt ist, naja...
Elke und hatten Thomas hatten davon geschwärmt, wie leer das Wispertal auf ihrer Fahrt war. So wollte ich es auch mal wieder langdüsen. Und ich hatte es wirklich für mich, erst vor Lorch war ein typischer Jägerjeep vor mir, im Korb auf der Anhängerkupplung ein frisch erlegter Rehbock. Für solche Taten erfahren die Jungs genauso Anfeindungen wie der gemeine Motorradfahrer.
Die Rheinfähre kam mit mir gleichzeitig an und bot eine exklusive Überfahrt.
Auf der anderen Rheinseite wurden sogleich wieder die Weinberge erklommen, ich liebe dies Nebenstrecken. Ab Höhe Rheinböllen folgte ich den Ausläufern des Hunsrücks. Oder sagen wir lieber den Auswüchsen der Klimapolitik. Unzählige Windräder, aber keins in Betrieb. Kann nicht beurteilen, ob der Wind nicht ausreichte oder kein Strombedarf vorhanden war.
Als ich die Straße Richtung Lütz und dem Lützbach abbog, bekam ich eine Ahnung wie der heutige Tag verläuft. Erste schöne geschwungene Kurven bergab und kurze Zeit später war ich an der Mosel, dem Objekt der Begierde.
Das ich direkt an der Schiffsschleuse in Müden vorbeikam, war mir nicht bewusst, aber es war interessant.
Auf Höhe Treis-Karden verließ ich die Mosel schon wieder und folgte herrlich geschwungenen Kurven entlang eines Bächleins und stieß erst in Höhe Zell wieder zur Mosel. Aber nur um sie bereits kurze Zeit später erneut zu verlassen. Schön steil ging es in die Weinberge hoch und bot schöne Aussicht auf das Moseltal.
Ab Ürzig fuhr ich bis Bernkastel-Kues schön touristisch an der Mosel lang. Man kam relativ gut voran, erst in Bernkastel wurde es durch eine Vielzahl Touristen lästig. So hieß es wieder die kurvige Strecken bergauf den Vierzylinder fliegen zu lassen und wieder in den Hunsrück rein zu fahren. Vorbei am Flughafen Hahn. Wer meint, da ist aktuell nichts los, der irrt gewaltig. Da ist überhaupt nichts los!
Da ich bereits wieder Sehnsucht nach der Mosel hatte, folgte ich dem Verlauf des Altlayer Baches wieder Richtung Mosel - diese Täler machen süchtig.
In Zell wechselte ich die Flußseite und blieb dem Ufer treu - bis Cochem. Wenn auch keine Zeit für Museen war, die Burg - wie sie da thront - hat mich begeistert.
Um dem Uferverkehr zu entfliehen, ging es wieder hinauf in die Weinberge. In Klotten hatte mich die Mosel wieder. Das selbe Spiel wiederholte sich in Treis-Karden. Ich hatte hierbei gehofft, einen Blick auf die Burg Eltz zu erhaschen, dieser blieb mir verwehrt. Somit bleibt ein To Do.
In Alken wechselt ich ein letztes Mal die Flußseite ehe es Richtung Rhein bergan mit alpinen Charakter ging und ebenso herrlich nach Boppard runter ging. Bereits hier war ich völlig zufrieden. Nun hieß es wieder per Fähre die Rheinseite zu wechseln und auf bekannten Wegen Richtung Heimat.
Ein goldener Herbsttag neigte sich dem Ende, der neben vielen positiven Eindrücken auch klar machte, dass ich die Mosel bald mal wieder beehren muss.