Tourbericht KKT NRW - Thüringer Wald - 20. - 23.06.2019

  • Servas mitanand,

    man könnte jetzt natürlich fragen "warum schreibt ein Ösi einen Tourbericht vom KKT NRW, das in Thüringen stattgefunden hat?"... Gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Trotz heftigem Widerstand wurde ich mit vorgehaltenem Bremsenreiniger (aus Bernds Beständen) und einem Feuerzeug von Didi, genötigt, den Tourbericht zu schreiben. Gut Ding will Weile haben, also werde ich wieder die Tage einzeln "abarbeiten" und nach meinen zeitlichen Möglichkeiten immer wieder ergänzen.


    Donnerstag, 20.06.2019

    Tag 1

    Relativ spotan hatte ich mich beim KKT auf der Schwäbischen Alb entschlossen, das von Lutz reservierte Zimmer zu übernehmen, da er verhindert war und ich den eigentlich geplanten Granite Rider vergessen hatte auch in meinem Kalender einzutragen. Vermutlich war das besser so.

    Der Vorabend hatte ordentlich Fön gebracht, deswegen bin ich erstmal nicht wirklich begeistert, als ich um kurz nach 5:00 die Rolladen hochziehe. NOCH sieht es passabel aus, Richtung Bodensee deuten sich aber schon graue Wolken an.



    Michi wartet in knapp 2,5 Stunden in Oberkammlach auf mich, also duschen, zwei Becher Kaffee in den Kopf und nochmal schnell das Regenradar checken. Hätte ich besser nicht gemacht, aber hilft ja nix. Scarlett habe ich gestern Abend schon reisefertig gemacht und aufgerödelt, also wird um 06:30 die heimelige Garage verlassen und um Zeit zu sparen für die ersten knapp 110 km bis zum Treffpunkt mit Michi erst die A14 und hinter der Grenze die A96 benutzt. Toll. Baustelle bis kurz vor Memmingen. Mit dem Ende der Baustelle fängt es an zu schiffen und zwar ordentlich. Immerhin ist die frisch aufgetragene Imprägnierung tippi toppi und auch die Membran hält dicht. Bei Erkheim verlasse ich die Autobahn, steuere noch schnell die Tanke an, damit Michi und ich später durchfahren können.

    Am Ortseingang Erkheim werden gerade die ersten Straßen für die später stattfindenden Fronleichnamsprozessionen gesperrt, ich schaffe es aber noch im Slalom um irgendwelche aus Dekogründen großflächig auf den Straßen verteile Bio-Heizmasse herumzukurven und bekomme den ersten Daumen hoch der Dorfgemeinschaft, weil ich nicht einfach durchgeblasen bin. Kurz darauf und nur drei Minuten verspätet bin ich schon am Treffpunkt bei der Käserei Mang in Oberkammlach, wo Michi mich schon leicht angefeuchtet erwartet. Ohne viel Schnickschack und weil der Regen zunimmt starten wir schnell durch in Richtung Pommertsweiler, wo wir neben brauner Brühe und einem Frühstück auch Heike & Bernd, Mo & Kurt und Jo aufgabeln wollen.

    Das Wetter ist zwar nicht ganz so der Hit, dafür haben wir aber keinen Verkehr vor uns und so setzen wir nach knapp 130 km entspanntem cruisen erstmals in Abtsgmünden an einer Ampel wieder einen Fuß kurzfristig auf den Boden. Inzwischen ist auch die Sonne herausgekommen, brutzelt uns aber nicht das Hirn weg. Das kann nicht nur so weitergehen, es tut es auch. Wir brauchen noch eine knappe halbe Stunde bis Pommertsweiler und werden von der restlichen Meute um 09:30 schon erwartet. Kein Wunder, denn Michi hat den Käse, Landjäger und Pfefferbeisser für die Jausen im Gepäck.



    Heike und Bernd haben eine ausreichende Ladung braune Brühe parat, Brezn mit Butter sind auch am Start, also werden wir den Rest der Anfahrt nach Gehlberg vermutlich gut überstehen. Bernd öffnet für interessierte Personen kurz das Reinigunsmittel-Arsenal, achtet aber penibel darauf, dass niemand etwas einsteckt.



    Um Kurz nach 10:00 sortiert sich das nun etwas größere Rudel, Streckensperrungen vor Fronleichnamsprozessionen ignorieren wir zur Unfreude der sichernden Streckenposten und wir ziehen durch bis kurz vor Marktbreit um mal schnell die Beine auszuschütteln, die Spritstände bei den Nicht-GSen und die Optionen für Mittach abzustimmen.



    Wir entscheiden uns nach dem Tankstop in Marktbreit einfach dort zu bleiben und eine schnelle Jause einzunehmen. Glücklicherweise sind Brezn, Käse und Würschtel noch ausreichend vorhanden und so machen wir es uns am Mainufer gemütlich.




    Michi sitzt natürlich mal wieder der Schalk im Nacken und so wird eine Kunstinstallation mal schnell zweckentfremdet. Hat ihm aber nicht gefallen. Zu wenig PS.



    Nach getaner Rast wird wieder aufgesattelt und weiter geht die entspannte Fahrt durch Unterfranken in Richtung Dunkeldeutschland. Nach wie vor gibt es kaum Verkehr und wir müssen ganz selten höchstens mal ein Wohnmobil überholen. Auch als wir schon längst in Thüringen sind haben wir selten ein Auto vor uns. Die wenigen uns Entgegenkommenden machen vermutlich rüber.

    Irgendwo in the Middle of Nowhere vor Schleusingen legen wir gegen 14:30 den nächsten Stop ein. Da sind sie, die blühenden Landschaften, die Helmut Kohl damals versprochen hatte. Sonst allerdings auch abgesehen von kleinen Dörfchen ziemlich wenig. Trotzdem ist es schön.



    In einem unbeobachteten Moment werfe ich einen Blick in Bernds Topcase und entdecke einen im Deckel eingeklebten detaillierten Reinigungsplan mit Einträgen wie "+10 Betriebsstunden: Shampoo Lotus-Effekt 100ml/5l Wasser - Heike". Klar, dass Bernds GS immer so sauber ist, wenn der ganze Schmock einfach abperlt! Leider (für Bernd) bleibt an diesem verlängerten Wochenende keine Zeit für ausufernde Putzaktionen und ich hoffe, dass Bernd das auch gut wegstecken wird!

    Nach kurzer Abstimmung rödeln wir wieder auf um die letzte knappe Stunde in Richtung Gehlberg hinter uns zu bringen. Noch immer herrscht kaum Verkehr und wieder rollen wir entspannt durch die Landschaft. Allerdings, und dieser Eindruck wird sich in den nächsten Tagen noch verstärken, sind manche Straßen so schlecht, dass selbst die GSen leicht anfangen zu hüpfen. Richtig übel wird es dann zwischen Schmiedefeld am Rennsteig und Schmücke. Hier reiht sich Schlagloch an Schlagloch und die Straßenränder sind dermassen ausgefressen und bröckelig, dass dort niemand fahren will. Die Strecke an sich führt uns durch dichten Wald und wäre wunderschön, wenn sie nicht so grottig wäre. Hinter Schmücke ändert sich das zwar, allerdings gibt es eine Beschränkung auf 40km/h. Warum? Wüsste ich auch gerne. Ich bin nicht bereit, wie die anderen mit 100 Sachen durchzublasen und vielleicht gelasert zu werden und reduziere die Geschwindigkeit auf angepasste und kurz vor Punkten angesiedelte 70km/h. Jo fällt irgendwann auf, dass ich zurückbleibe und reduziert ebenfalls das Tempo, bis wir kurz vor dem Ortseingang von Gehlberg wieder zum Rest aufgeschlossen haben. Da scheint tatsächlich eine Aufhebung zu fehlen, in die andere Richtung gibt es diese Tempobeschränkung nicht. Sie wird daraufhin auch in den folgenden Tagen großzügig übersehen werden.



    Um knapp 15:45 biegen wir auf den Hotelparkplatz ein; leicht früher als von allen erwartet.




    Auch im Hotel ist man ob unserer frühen Ankunft etwas unterwältigt; Schankpersonal fehlt noch aber nach der Eincheckprozedur gibt es dann trotzdem das von Michi sehnlich erwartete Stiefelbier.



    Da Elke, Thomas und Didi noch unterwegs sind, werden aus einem Stiefelbier doch wieder ein, zwei mehr bis es wieder anfängt ordentlich zu kübeln und schon wieder leicht angeschickert werden die Zimmer in Beschlag genommen. Super Zimmer übrigens: schön groß, ordentliches Bad und alles sehr sauber. So muss das sein!

    Vom Balkon aus hat man einen herrlichen Blick auf den Thüringer Wald bis hinüber zur A71 in einiger Entfernung.



    Jo, der leider den ganzen Tag schon ein kleines Problem mit eingeklemmten Nerven hat weil er mal wieder irgendwelche schweren Leitern alleine durch die Gegend schleppen musste, wird zwischenzeitlich von der KK-Chiropraktikerin Mo wieder halbwegs fit gemacht, zwischendurch kommen auch Elke, Thomas und Didi wohlbehalten nach einer kleinen Umleitungs-Odyssee bei uns an und so sind gegen 20:00 endlich alle Teilnehmer zum Abendessen vereint.

    Das Restaurant bietet lokale Spezialitäten wie Würzfleisch in allen möglichen Kombinationen, vom Eigentümer selbst geschossenes Wild und vielerlei Leckereien mehr und jeder kommt auf seine Kosten - besonders Heike und Bernd, die als "Ossis" ja wissen müssen, wie sowas zu schmecken hat.

    Unsere Bedienung Frau E. ist anfangs leicht überfordert, erliegt aber wie drei Wochen zuvor auf der Alb schon "C&A" schnell Didis Charme und taut auf. Eine Runde "Schneekopftropfen" aus Calmunds Nüssen (oder so ähnlich) im umkippsicheren Glas



    unsererseits lockert die Zungen neben Kellerbier noch weiter und schon bald ist es, als hätten wir uns nicht schon vor drei Wochen im Rössle verabschieden müssen. Zwischendurch hat uns Frau E. draußen einen Doppel-Regenbogen organisiert und bucht eine Euro extra pro Person auf unsere Zimmer. Das hat hier System, wie wir in den folgenden Tagen noch feststellen werden...



    Da wir doch mit ein paar Bikes mehr unterwegs sind, wird kurzerhand auch der obere Parkplatz für nur einen Euro / Bike und Nach reserviert. So geht Kundenservice.



    Um kurz nach 22:00 und mit schon leicht schwerer Zunge überreiche ich Frau E. meinen Deckel zwecks Buchung auf das Zimmer. Als sie mich nach meinem Namen und Zimmernummer fragt werde ich direkt nervös. Ich habe ja schon gehört, dass die Frauen im Osten sehr offen sein sollen. Ich warte vergeblich auf ein Klopfen an der Tür. Allerdings bin ich nach knapp 540km auch so schnell im Land der Träume, dass mich selbst Monica Bellucci mit ihrem Handrührgerät nicht mehr von den Toten hätte auferstehen lassen können...

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

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  • Freitag, 21.06.2019

    Tag 2 - Teil 1


    Keine Ahnung, was die anderen senilen Bettflüchtlinge bis zum Frühstück so treiben, aber ich bin um kurz nach 6:00 schon draußen vor dem Hotel und rauche eine Tschick. Braune Brühe wäre nicht schlecht und so beschließe ich, die ominöse Kaffeemaschine im zweiten Stock zu suchen und finde sie auch. An dem kleinen Tisch stehen Überreste eines Frühstücks von vermutlich bereits abgereisten Gästen und so lasse ich mir ohne schlechtes Gewissen einen großen Cappucino durch ohne ihn aufzuschreiben, kippe ihn beinahe auf Ex und klaue im Vorbeigehen noch etwas Käse und Schinken von der Platte, bevor das gute Zeug noch in der Schweinetonne endet. Bis 07:45 genieße ich in meiner Balkonvoliere den Morgen und lese, bis sich unten bei den Bikes die ersten Motorradjunkies zur Inspektion der Maschinen versammeln.



    Um Punkt 07:59 wird das Restaurant gestürmt und das uns angebotene Frühstücksbuffet bewundert. Rührei mit und ohne Schinken, Speckstreifen, Spiegelei, Müsli, Brötchen und Brot in verschiedenen Variationen, frische Früchte & Gemüse, Marmelade, Käse und eine breite Wurstauswahl locken. Hier ist für jeden etwas dabei. Nur die grobe Leberwurst kann nicht schnell genug nachgefüllt werden, so groß ist ihre Beliebtheit. Die Kaffeeholiker bedienen sich an den ausreichend vorhandenen Thermoskannen und abgesehen von Schmatzen und Schlürfen hört man noch nicht viel von uns.


    Draußen werden inzwischen schon ein Eimer Wasser mit Schwamm und Handtüchern(!) um nur einen Euro pro Person für die Helm- und Motorradpflege bereit gestellt. Bernd will eine kleine Dosis Lotus-Shampoo hinzufügen, wird aber überstimmt weil das am Visier nur schmiert.


    Um kurz vor 09:00 sind wir alle abfahrbereit und freuen uns auf eine schöne Tour, die uns zuerst zum tanken nach Oberhof führt, wo der robuste Rhöner Michael schon auf uns wartet und erfreut ins Rudel integriert wird. Nach getaner Tankerei machen wir uns dann auf in Richtung Eisenach und lernen schon bald die Schattenseiten dieser Tour kennen: die von uns vor knapp 30 Jahren finanzierten güldenen Straßen sind leider schon wieder ziemlich kaputt und daher sind viele Streckenabschnitte nur über Umwege zu erreichen. Durch Umleitungen, die teilweise eigene Umleitungen haben. Sowas sieht man auch nicht aller Tage! Was wir allerdings auch sehen, sind gepflasterte Regenrinnen mitten im Wald. Da ist also unser Geld aus dem Soli geblieben. Ich darf das so schreiben, denn bis ich mich vor acht Jahren ausgeklinkt und nach Österreich verpisst habe, habe ja auch ich gezwungenermassen meinen Beitrag geleistet.

    Die Umleitungen zwingen zwischendurch gelegentlich mal zu einem kleinen Stop, damit Elke auf der analogen Karte eine Alternativroute suchen kann aber dank gemeinsamen Hirnschmalz funktioniert das ziemlich gut.



    Ist ja auch eigentlich ziemlich schön hier...



    Mal abgesehen von dem LKW der örtlichen Abdeckerei, der ein paar Kilometer weit vor uns fährt und einen penetranten "Duft" irgendwo zwischen ungereinigtem Katzenklo und "Acht Kostbarkeiten" verbreitet. Doch irgendwann sind wir auch den los und kommen in Eisenach an, wo wir uns erst durch den Verkehr quälen müssen, dann aber doch irgendwie noch die Auffahrt zur Wartburg erreichen. Die Straße ich so lala und es ist viel Viehzeug unterwegs, das scheinar gerne Seppuku an unseren Helmen begeht. Inzwischen ist auch auch angenehm warm für Nichtmotorradfahrer geworden, so dass wir leicht angeschwitzt den etwas knapp bemessenen Motorradparkplatz erreichen. Immerhin halbwegs fair: Töffs parken hier um nur zwei Eurostücke.



    Michael war schonmal hier und nimmt kurzerhand für weitere zwei Euro den Bus nach oben, während wir noch unser Zeug in den Schließfächern verstauen. Immerhin gibt es den dafür nötigen Euro ausnahmsweise im Anschluss zurück! Jetzt heißt es aber erstmal den halbwegs steilen Weg hochzuschleichen. Zum Glück haben die Meisten von uns auf Extragepäck verzichtet. Trotzdem fließt der Schweiß bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.



    Beinahe oben müssen dann nur noch wenige Treppenstufen überwunden werden, wobei Begeisterung anders aussieht, bis



    die Wartburg in Ihrer Pracht vor uns liegt.



    Michi, Heike & Bernd sind natürlich wieder nicht zu halten und nehmen herumstehende Requisiten in Beschlag, wobei Bernd den Pflegezustand der Kanonen bemängelt. Ein Büschen WD40 sollte bei einem Weltkulturerbe doch wohl mindestens verfügbar sein, oder?



    Von der nahegelegenen Aussichtsplattform genießen wir einen tollen Blick auf die umliegende Landschaft und Kurt entdeckt als erster das goldene M, das irgendwann im Jahre Schnee der Zarentochter Maria Pawlowna gewidmet wurde - wie auch das ganze Tal, das seitdem als das Mariental bekannt ist.



    Wir schwärmen aus in die Burg, die größer ist als vorgestellt.



    und mich zieht es Richtung Storchenturm, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen. Didi hatte die gleiche Idee, aber leider keinen Euro mehr, der zur Besteigung fällig wird und schnorrt mich an: "Hasse ma nen Euro?" Habe ich. Als kleiner Kugelblitz ist Didi schneller unterwegs, deswegen lasse ich ihm den Vortritt, zahle wenig später auch meinen Euro und mache mich daran den Storchenturm zu erklimmen. Auf etwa 1/3 des Weges nach oben lockt ein Eingang in das Turminnere und auch wenn ich keinen Plan habe, wer Fritz Erbe war: hier ist sein Kerker.




    Wenig beeindruckt setze ich den Aufstieg fort und werde tatsächlich immerhin mit einem Ausblick, der ziemlich exakt einen Euro wert ist, belohnt.



    Nach kurzer Rumkasperei mit Didi geht es auch schon wieder runter, einmal auf der anderen Seite um den Turm herum und zum Kräutergarten. Keine Ahnung, was das ganze Grünzeug ist. Für die gesamte Burgbesatzung hat das aber vermutlich nicht gereicht.



    Didi sieht ehrlichgesagt etwas zerstört aus



    und auch ich fühle mich nicht viel besser, daher schlage ich dem halben Rest der Truppe vor, von Luft- auf Flüssigkeitskühlung umzustellen. Didi hält es nicht mehr bis zur Wartburg-Terasse aus und beschließt unterwegs Flüssigkeit eher zweifelhafter Qualität zu sich zu nehmen. Er überlebt aber auch die Folgetage ohne Malaria oder der Neigung zu einem gelegentlichen Schurz. Zumindest soweit mir bekannt ist...



    Auf der Wartburgterasse, einem typischen Tourinepp-Selbstbedienungsrestaurant lasse ich mich dazu hinreissen, ein alkoholfreies Weizen und eine Thüringer Rostbratwurst mit Kraut in einem erstaunlich guten Brötchen zu erwerben. Leider konnte gegen 13:00 niemand ahnen, dass tatsächlich jemand um sportliche 5neunzich eine Wurst ersteigern möchte, daher erhalte ich eine halb durchgebratene Nicht-Rostbratwurst, während der Rest der Truppe dankend verzichtet und sich lieber auf dem Rückweg an der Bude vor den Parkplätzen deutlich günstiger und vermutlich auch wohlschmeckender zu versorgen. Wobei offenes Feuer auch hier irgendwie fehlt.


    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

  • Freitag, 21.06.2019

    Tag 2 - Teil 2


    Irgendwann gegen 13:30 haben wir genug weltkulturgeerbt und machen uns wieder auf die Socken. Elke hatte uns Kurven versprochen und die bekommen wir zwischendurch auch immer wieder, während wir uns auf Sterngrund zubewegen.



    Hier wartet dann auf Wurstverweigerer ein kleines Schmankerl: die größten kleinen Windbeutel der Welt. Die Werbung in der Karte hat zwar eher etwas von Bulimie-Selbsthilfegruppe



    doch zumindest Heike stößt glucksende Laute der Glückseligkeit aus und schon kurz darauf sind zumindest die Mädels erstmal ruhig gestellt. Was man hier kleinen Windbeutel nennt, würde ich eher als ordentlichen Kaventsmann bezeichnen...



    Braune Brühe nehme ich natürlich mit, aber das Gemetzel mit den Windbeuteln will ich nicht erleben und checke daher lieber die nahe befindliche Wetterstation.



    Bevor wir wieder zurück nach Gehlberg fahren hat Elke noch eine kleine Gemeinheit eingebaut. Allerdings wissen wir noch nichts davon, als wir gegen 16:15 wieder eine artgerechte Sitzposition einnehmen. Als wir uns schon beinnahe zu Hause wähnen biegt Elke ab und führt uns zum Schneekopf, immerhin mit 964m der zweithhöchsten Erhebung in Thüringen. Wir können allerdings nicht durchfahren, sondern müssen knapp einen Kilometer vorher unsere Bikes stehen lassen und befinden uns mitten in einem Eulenschutzgebiet. Leider sehen wir aber natürlich keine.



    Michael aus der Rhön verweigert den Aufstieg und sitzt die Exkursion auf der nächstbesten Bank aus. Der Rest mäandert langsam den Waldweg entlang, Kurt, Elke und Thomas spielen unterwegs Zapfenzielwerfen (versagen aber alle kläglich!) und zwischendurch glaube ich sogar Baumbart entdeckt zu haben, was sich aber leider schnell als Irrtum herausstellt. Auf einen Schluck aus seiner Quelle hätte ich nämlich doch ziemlich Lust. Andererseits würde ich dann vermutlich nicht mehr auf Scarlett passen, also lassen wir das besser.



    Gemütlich wandern wir weiter, Didi singt irgendwas mit "Hi Ho, Hi Ho" oder so ähnlich vor sich hin, bis wir den Schneekopf und seinen gleichnamigen Turm erreichen.



    Von oben kann man wohl aus 1001, irgendwas Meter Höhe einen tollen Ausblick genießen. Theoretisch zumindest, denn zum Besteigen ist ein Obolus von drei Euro pro Person fällig. Wir haben nahezu alle unsere Kleingeldreserven verbraten, daher legen wir zusammen und schicken Michi, Didi und Elke. Sollen sie sich gefälligst dort hochquälen. Machen sie auch, sind aber anschließend wenig begeistert, dass sie vor einer Glasfront stehen, die sich nicht öffnen lässt. Na ja, der Heimat- und Verkehrsverein hat vermutlich auch wenig Lust, da ständig irgendwelches Gekröse vor dem Turm einzusammeln und wegzuputzen. Vom Papierkram mal ganz abgesehen...

    Der Rest von uns genießt in der Zwischenzeit die auch so ordentliche Aussicht.



    Bernd, Heike, Thomas und Kurt beschließen spontan eine Band zu gründen und auch direkt einen Covershot für die 2025 erscheinende Debüt-Single "Super verbleit" zu schießen.



    Eine erste Gesangsprobe lehnen wir wehement ab und fliehen zurück in Richtung Parkplatz. Hier trifft Bernd tatsächlich zufällig auf einen alten Bekannten und beginnt mit Heike zusammen nostalgische Geschichten über Spreewaldgurken, AWO 425 und Bautzner Senf zu spinnen.



    Elke ist klar, das kann länger dauern und so ist das betreute Fahren für heute beendet und jeder darf selber sehen, wie er zum Hotel zurück kommt was allerdings nur ein paar Kilometer durch die ominöse 40er Zone von gestern entfernt liegt.

    Michi, Didi und ich sprinten zu unseren Töffs und bevor noch jemand zweimal gucken kann, sind wir auch schon weg. Stiefelbier ruft und das unsinnige Tempolimit wird gekonnt als Empfehlung betrachtet. Macht auch deutlich mehr Spaß, als mit Mopsgeschwindigkeit durch den Wald zu schleichen.

    So erreichen wir um dreiviertel Sechs als erste das Hotel, bestellen schonmal eine Runde Stiefelbier und warten auf den Rest, der sich auch bald einfindet.



    Toller Tag. Bis auf das Ding mit Scarlett... die ja gerade erst eine Lichtmaschinen-Transplantation hinter sich hat und leider den ganzen Tag leichten Schluckauf beim Wechsel in und zurück in den zweiten Gang hatte. Ich überlege, die Tour morgen entweder nicht oder nur teilweise mitzufahren und informiere schonmal Elke, die glaubt es hätte mir nicht gefallen. Im Laufe des Abends werden noch diverse Therorien diskutiert, letztlich läuft es aber darauf hinaus, dass ich mitfahren werden. Wofür bin ich denn Mitglied beim ÖAMTC und habe einen Schutzbrief. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen zwischendurch kurz zu Scarlett zu schlendern und Ihr leise "Wenn Du mich morgen im Stich lässt, kaufe ich mir eine GS!" zuzuraunen...


    Das Abendessen fällt wieder zu unserer vollen Zufriedenheit aus, lediglich das Würzfleisch chillt mich so gar nicht. Schmeckt irgendwie nach nichts, außer Worcestershiresauce, die scheinbar in nicht mehr ganz homöpatischen Dosen dazu gehört. Egal, der Hunger treibt´s rein. Dafür ist mein anschließendes Wildragout mit Spätzle wirklich allererste Sahne.

    Als ich mal kurz aufs Zimmer muss um neue Tschicks zu holen bietet sich mir dieser Anblick:



    Kostet wahrscheinlich wieder einen Euro, aber was soll der Geiz?!


    Wir lassen den Abend gemütlich mit Schneekopftropfen und der einen oder anderen Hopfenkaltschale ausklingen, heute will Frau E. auch meinen Namen und meine Zimmernummer nicht mehr wissen. Da hat wohl Didi mehr Eindruck gemacht...


    Mich stört es nicht, ich nehme noch eine Flasche Weizen mit auf mein Zimmer und sitze noch fast eine Stunde auf dem Balkon und genieße die Stille, bis auch bei mir gegen Mitternacht die nötige Bettschwere einkehrt. Schön war´s!

  • Samstag, 22.06.2019

    Tag 3


    Wie gewohnt bin ich früh wach, wenn man sonst jeden Tag um 06:00 aufsteht, ist der innere Wecker halt irgendwann geeicht. Vielleicht liegt es aber auch an der Matratze, die mit 60cm nicht nur arg schmal, sondern vermutlich auch nicht auf mein Gewicht von 120kg ausgelegt ist. Die Federung verpasst Fliegengewichten vermutlich eine Shiatsu-Massage, mir als übergewichtigem Seitenschläfer tut die Hüfte weh.^^


    Der Kaffee aus der zweiten Etage schmeckt nicht wirklich, daher lese ich mal wieder auf dem Balkon, bis gegen 07:45 das allmorgendliche Ritual "Inspektion der Töffs" mit deutscher Gründlichkeit durchgeführt wird. Das Wetter stimmt auch und das Regenradar zeigt aktuell einen erhobenen Daumen.



    Bereits um kurz vor Acht spotten wir einen anderen Gast mit einer Tasse Kaffee auf der Terasse, lassen alles stehen und liegen und widmen uns dem erneut guten Frühstück; die Leberwurst ist wieder hart umkämpft, steht aber auf Nachfrage in ausreichender Menge zur Verfügung. Heike ist trotzdem etwas maulig, vermutlich liegt es auch an der Matratze..

    Högschde Disziplin herrschte nicht nur beim KKT auf der Schwäbischen Alb, auch heute sind alle wie verabredet und 09:00 abfahrbereit. Die erste Etappe führt uns mal wieder durch die aus dieser Richtung Nicht-40-Zone und in Richtung Oberweißbach, wo eine knappe Stunde später die nächste Turmbesteigung in Form des Fröbeltums anstehen wird. Herrn Fröbel kennt vermutlich jeder, er hat die sog. Fröbel-Schulen erfunden, die ein etwas anderes Bildungskonzept umsetzen als staatliche Schulen.



    Um kurz nach 10 hat wohl noch keiner mit uns gerechnet, deswegen ist der Tum noch zu, aber ein freundlicher Eingeborener regelt das für uns in der angeschlossenen Gaststätte. Michi und Bernd überbrücken die Zeit mit rumblödeln,



    der Rest besichtigt die direkt anschließende Skipiste (jetzt im Sommer nicht wirklich ansehnlich)



    und ich verteile in einem unbeobachteten Moment mit meinem Stiefel klammheimlich eine ordentliche Ladung Staub an Bernds & Heikes GS. Unglaublich. Selbst von den Felgen perlt der feine Staub einfach ab. Vielleicht ist am Lotus-Effekt ja doch etwas dran?!


    Kurz darauf öffnet der Turm, und zumindest Michi, Didi und Mo haben noch den obligatorischen Euro für den Eintritt in der Tasche. Der Besitzer der Gastwirtschaft ist etwas enttäuscht, zumal wir so kurz nach dem Frühstück auch nichts bei ihm essen oder trinken wollen. C´est la vie!


    Wir schwingen uns wieder auf die Motorräder und kurven durch das Schwarzatal. Leider mit etwas Verkehr, aber nach dem Tal gibt Heike "Feuer frei", falls jemand nochmal schnell zurück nach Schwarzburg und retour nach Bad Blankenburg dübeln will. Mo, Jo (vielleicht war es auch Michael, bin nicht mehr ganz sicher, die sehen im Rückspiegel irgendwie ähnlich aus^^) und ich wollen. Dummerweise ist vor uns gerade der blau-weiße Partybus mit 65km/h unterwegs und zwei indigene Biker vor uns fahren erstmal rechts ran (wir natürlich auch) und meinen im lockeren Biker-Smalltalk, dass sie keinen Bock auf das Prozedere mit "Papiere bitte" haben, wenn sie die überholen. Die lokale Rennleitung scheint nicht gut drauf zu sein. Im Gegensatz zur übrigen Bevölkerung, das muss ja auch mal gesagt werden: während unseres Aufenthaltes in Thüringen erleben wir zwar auch einige Pappnasen, aber auch sehr viele Auto- und vor allem LKW-Fahrer, die rechts blinkend und mit verringerter Geschwindigkeit ganz am Straßenrand fahren, um uns vorbei zu lassen. Hut ab, Thüringer!

    Nach wenigen Minuten erscheint uns der Abstand zur Rennleitung groß genug, also dübeln wir schnell zurück zum Kreisverkehr, machen einen kleinen 180-Grad-Turn und brezeln zu den anderen nach Bad Blankenburg. Leider haben wir die Rechnung ohne den Polo gemacht, auf den wir ca. auf halbem Weg auflaufen und der entweder den dritten Gang nicht gefunden hat oder sich auf der übersichtlichen Strecke einfach nicht traut, schneller als 60 zu fahren. Egal, etwas Spaß hatten wir ja. Mo versucht auf der Strecke übrigens wie Michael vor drei Wochen bei Sany meine TÜV-Plakette abzulesen und muss feststellen, dass wir in Österreich keinen TÜV haben. Mein Pickerl befindet sich hinter der Verkleidung an der Gabel. Da kann sie lange suchen.^^


    Die anderen scharren mit den Hufen, weil wir doch etwas länger gebraucht haben und so geht es nach kurzem Stop



    weiter in Richtung der Talsperren Eichicht und dem sog. Thüringer Meer, Hohenwarte, wo es einen weiteren kurzen Fotostop gibt. Komischerweise muss noch immer keiner Pipi oder will wissen, wann wir denn endlich da sind.



    Da wir keinen Bock haben, hinter einer Harley-Gruppe und in deren "Klangwolke" gefangen zu sein, sind wir schnell wieder unterwegs und fahren weiter in Richtung Burgkhammer-Talsperre. Kurz vor Burgk (es lebe die Orthografie des Mittelalters!^^) parkieren wir unsere Motorräder vor dem Saaleturm.




    Die üblichen Verdächtigen erklimmen den Turm; ich habe immer noch kein Eurostück und darf leider unten bleiben. Pullern kostet auch einen Euro, also packe ich meinen Klappstuhl aus und hänge meinen Astrakörper eine knappe Viertelstunde in die Sonne.

    Als alle wieder von Turm herunter sind lassen wir die Motorräder stehen und machen uns auf in Richtung der Burgk. Entschuldigung, ich meine natürlich Burg. Diese ist nur wenige 100m bergab von unserem Parkplatz angesiedelt. Michi kann natürlich wieder ohne Gewaltanwendung nicht von am Weg aufgestellten Devotionalien ferngehalten werden.



    Die Mittagspause in der "Schlossterasse" (die wir nur beiläufig mitbekommen, weil wir in den Innenraum verfrachtet werden) verläuft etwas unglücklich. Der Besuch der Herrentoilette offenbart Kackspuren auf der Brille und eine große Pisslache direkt vor der Keramik. Das fängt nicht gut an... Obwohl Heike vorab unsere Essenswünsche mitgeteilt hat, warten wir. Und warten. Michael bekommt derweil von Didi Hörner aufgesetz.



    Bis sich eine der Schankmaiden den Mut nimmt zu fragen, ob wir vielleicht vorbestellt hätten. Dann geht es für den Teil von uns sehr schnell, die Soljanka bestellt haben. Nur: das ist alles, aber keine Soljanka. Der Hunger treibt es zwar rein, aber das war die erster kulinarische Enttäuschung auf der Tour. Heikes Soljanka-Imitat ist versalzen, das liegt aber eher an ihren hereintropfenden Tränen. SIE weiß, wie Soljanka schmecken muss... Die Luft ist zum schneiden, und so bekomme ich nicht mit, ob das von Mo georderte regionale Känguruh-Steak oder eines der anderen Gerichte besser war. Ich zahle, verziehe mich nach draußen, maule im Eingang kurz zwei Radfahrer an, die meinen Ihre Tourenräder mit beidseitigen Satteltaschen direkt hinter der Eingangstür so in den Flur stellen zu müssen, dass man nur im Slalom so gerade noch vorbeikommt und leiste lieber Heike Gesellschaft, die immerhin ihre Tränen wieder getrocknet hat.

    Ein kurzer Abstecher zum Eingang der Burgk, mehr will ich auch gar nicht sehen.




    Schon erstaunlich, was Essen mit uns machen kann. Oder auch nicht... Immerhin werden wir kurz darauf von einer Parade alter Traktoren aus unseren negativen Schwingungen gerissen. Da sind ein paar echte Schätzchen dabei!



    Der Großteil der Gruppe macht sich wieder auf zu den Töffs, Elke, Mo, Thomas und Kurt legen noch einen kleinen Sightseeing-Stop in der Burgk ein. Es ist drückend schwül und auf dem dieses Mal bergauf verlaufenden Pfad kommen wir alle ins schwitzen. Auf meinen letzten Metern setzt allerdings leichter Sprühregen ein. Herrlich erfrischend und sehr willkommen.

    Nicht willkommen ist allerdings, dass der Regen im Laufe der nächsten halben Stunden, in der wir auf den Rest warten, stärker wird. Wir scharen uns für etwas Schutz um die nahestehenden Bäume, was auch ganz gut funktioniert.


    Michael, der robuste Rhöner, erklärt seinen Ausstieg und möchte gerne direkt zurück in die Rhön fahren, anstatt noch wie geplant den Rest der Tour mitzunehmen und dann erst aufzubrechen. Kann ich verstehen, sind noch ein paar Kilometer. Als der Rest der Truppe wieder zu uns gestossen ist regnet es ordentlich, die Verabschiedung fällt entprechend kurz aus.


    Wir brechen allerdings wie geplant auf Richtung Bleichlochtalsperre. Regen ist doch auch nur Luftfeuchtigkeit in einem anderen Aggregatzustand. Was uns allerdings hindert sind mal wieder Umleitungen und Baustellen, die Elke bei der zwei Wochen vorher gefahrenen Kontrollrunde nicht vorhersehen konnte. Wir legen daher an der Bleilochtalsperre einen erzwungenen Stop ein, da die Staumauer nicht befahrbar ist. Schade Marmelade, das bringt doch einiges durcheinander...



    Die Barrikade ist fachmännisch errichtet, wir können sie auch nicht einfach beiseite schieben. Es folgt eine kurze Beratung und dann heisst es: Kommando zurück. Bis zur nächsten Sperrung. Dieses Mal allerdings mitten in einer angeblichen Umleitung. ;)



    Elkes analoge Karte ist aktuell Gold wert und so führt sie uns auf zwar teilweise bereits befahrene Pfade, aber doch ohne große Zwischenfälle mit kurzen Tank- und Bankomat-Stops zum nächsten geplanten Zwischenziel, dem Rennsteig-Stüberl hinter Siegmundsburg.



    Hier gibt es zwar keine Mini-Windbeutel, dafür aber alkoholfreies Stiefelbier, braune Brühe und undefinierbaren, wenn auch leckeren Kuchen. Ich tippe auf Schinken-Banane und Holunder-Lachs. War aber angeblich ganz lecker.



    Dann, als wir gerade wieder aufsatteln passiert uns das, was immer passieren kann. Es fängt richtich an zu regnen. Fuchs Elke ist vorbereitet und hat eine Ausweichroute über gut ausgebaute Straßen parat, die wir auch brauchen. Jetzt noch durch den Wald hoppeln macht keinen Sinn...


    Bis wir wieder im Hotel ankommen sind wir immerhin schon wieder trocken, es folgt das obligatorische Stiefelbier und nach kurzer Hübschmachphase dann unser letztes gemeinsames Abendessen auf dieser Tour. Die nächsten anstehenden Touren werden kurz angesprochen, wie z.B. die Tour durch das Spessart, die Heike in drei Wochen auf die Beine stellen wird.


    Zum Zeitpunkt der Berichterstattung steht leider fest, dass Scarlett leider nicht um die Demontage des Getriebes herumkommen wird, die allerdings auf Grund von Schrauberurlaub leider nicht vor der Spessarttour durchgeführt werden kann. Notfallmassnahmen wie Entlüftung der Kupplung und Motoröl mit höherer Viskosität sind leider erfolglos.


    Trotzdem wird natürlich fröhlich weiter schwadroniert und der anwesende Teil der "GS Buben" führt stolz die Teambekleidung vor.



    Auf Grund des demographischen Wandels wird allerdings überlegt, die "GS-Buben" in "Alte GS-Säcke" umzubenennen.Vielleicht ist aber auch ein Wechsel des Gefährts eine gangbare Lösung?



    Markus, da musst Du Dir jetzt was einfallen lassen...

    Der Abend klingt entspannt aus, wir nehmen noch ein paar Schneekopftropen



    zu uns. Da ich dem Wirt schon nicht die Gläser abschwatzen konnte, lässt er sich zumindest nicht lumpen, eine Runde aufs Haus zu kredenzen. Danke nochmal.


    Gegen 23:00 schippere ich leicht angeschickert in Richtung meines Balkons, auch heute nehme ich nochmal ein Weizen mit aufs Zimmer und sauge die Ruhe in mich hinein. Eine knappe Stunde später gehe ich dann ins Bett, trotz Gruß von oben und schildamässigen Umleitungen war das heute wieder eine schöne Tour. Danke, Elke!

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

    Einmal editiert, zuletzt von Erdna ()

  • Sonntag, 23.06.2019

    Tag 4


    Erneut verhindert die Matratze erfolgreich einen erholsamen Schlaf und so bin ich bereits um kurz vor 5:00 auf den Beinen. Wenn auch nur kurz, um auf dem Balkon den Sonnenaufgang zu genießen.



    Anschließend verschlägt es mich mit meinem Buch aber doch nochmal ins Bett und irgendwann schlafe ich tatsächlich nochmal ein, bis um 07:45 der Wecker klingelt. Schnell unter die Dusche gehüpft und ab zu unserem letzten gemeinsamen Frühstück. Die Stimmung ist nicht direkt gedrückt, aber auch deutlich weniger ausgelassen als am Vorabend. Heike verliert erneut den Kampf um die Leberwurst, Elke gibt aber großzügig etwas von der von ihr ergatterten Portion ab. Wir stopfen uns voll für die lange Heimfahrt, in meinem Fall insgesamt knapp 540km, und schlürfen gemeinsam den letzten Kaffee, begleichen nach und nach die aufgelaufenen Rechnungen für Hotel und Abendessen und fast jeder hat anschließend auch noch mindestens ein Fläschchen Schneekopftropen mehr im Gepäck.


    Um 09:00 ist es leider soweit und die beiden Reisegruppen Elke, Thomas und Didi sowie Mo, Kurt, Jo, Michi und ich verabschieden sich. Die einen führt die Reise durch die Eifel zurück nach NRW, die anderen über die schwäbische Alb ins Alpenvorland und weiter nach Österreich. Schön war´s und wir hoffen uns alle möglichst bald wiederzusehen.

    Auch wenn es schwefällt machen wir uns auf den Weg zurück. Michi wird uns gewohnt souverän mit kleinen Abwandlungen beinahe auf dem Gleichen weg führen, den wir auch bei der Anreise befahren haben. Wir haben wieder strahlenden Sonnenschein und es wird vermutlich etwas wärmer werden, als auf der Hinfahrt. Wir hoffen noch auf wenig Verkehr und werden größtenteils nicht enttäuscht.


    Nach knapp zwei Stunden gibt es die erste Pause irgendwo im Nirgendwo auf einem Firmenparkplatz.



    Dieses Mal muss unsere Therapeutin Mo, die Jo schon das ganze Wochenende hervorragend betreut hat, bei Heike ran und einen blockierten Wirbel dank ein paar gymnastischer Übungen lösen.


    Profitip: im Hotel zum Schneekopf lieber direkt das Matratzenupgrade bestellen... Heike hüpft bald schon wieder rum wie Bambi & Klopfer und springt aus dem Stand in den Sitz hinter Bernd. Kann weitergehen!


    Nach einem kleinen Tanksktop vor Marktbreit, fahren wir weiter in Richtung schwäbische Alb und nach weiteren zwei Stunden machen wir kurz vor Langenburg den nächsten Stop. Moment, hier waren wir doch vor knapp drei Wochen beim KKT erst. Wenn auch etwas weiter oben auf Schloss Langenburg.



    Michi bietet eine kleine Änderung der Route an und will uns zu einem letzten gemeinsamen Mittagessen zur Zapfsäule, einem Imbiss bei Gaildorf führen, der schon einige KKTler kennengelernt hat und wo wir wir gegen 13:45 ankommen.



    Zur Stärkung für die letzte Teilstrecke gibts eine ordentliche Currywurst Spezial



    und wir echauffieren uns ein letztes Mal gemeinsam in dieser Runde über Mopedfahrer mit zu lauten Tröten, von denen es leider auch hier zu viele gibt.


    Prophylaktisch verabschieden wir uns auf dem Parkplatz der Tanksäule, Mo, Kurt, Heike, Bernd und Jo werden sich on the fly auf dem Weg ausklinken, um die heimatlichen Putzstationen anzulaufen. Jetzt bin ich doch etwas traurig, waren wieder ein paar Tolle Tage.

    Irgendwann sind Michi und ich dann alleine unterwegs und nähern uns auch langsam, aber sicher heimatlichen Gefilden.


    Knapp 40km vor Oberkalbach gibt es noch einen kurzen Trinkstop, in Oberkalbach verabschieden wir uns dann von einander, auch wenn Michi und ich gemeinsam noch bis Erkheim fahren, weil auf Michis Route nach Hause noch eine Straße gesperrt ist. Ich bin etwas irritiert, dass Michi so schleicht, aber kurz darauf signalisiert er eine Geschwindigkeitsmessung. Er kommt ja von hier und daher kann ich mich auf ihn verlassen. Dass er natürlich richtig lag sehe ich nur zwei Minuten später in Form der Rennleitung, die gerade an einem kleinen Parkplatz den einen oder anderen Töffahrer bearbeitet.


    Eigentlich wollte ich noch in Erkheim tanken, aber mein Spritverbrauch heute hat sich Grenzen gehalten und Scarlett zeigt noch einen knapp viertelvollen Tank. Also winke ich kurz, bevor es mich auf die A96 in Richtung Heimat verschlägt. Was schon bei der Anreise das Lowlight war, ist es nun auch, aber es sind nur noch knapp 100km. Geht auch rum. Leider muss ich auch wieder durch die Baustelle zwischen Wangen und Lindau, aber auch diesen Abschnitt bringe ich irgendwann hinter mich um noch schnell durch den Pfändertunnel zu brausen, bei Wolfurt von der Autobahn abzubiegen Richtung Waschbox in Lustenau. Natürlich wird auch hier nochmal der eine oder andere Euro fällig. Immerhin endet die Tour standesgemäß... ;)



    Nach einer mehr oder weniger kurzen, dafür aber deutlich günstigeren Tankaktion als in den letzten Tagen an meiner Stammtankstelle



    steht die brave, wenn auch etwas huflahme Scarlett dann auch satt und zufrieden wieder in ihrem Stellplatz in der Tiefgarage und auch ich habe mir mein Stiefelbier für heute redlich verdient.



    Vielen Dank an alle, es war wieder toll mit Euch!


    Besonderen Dank an Elke, die eine Top-Tour geplant und uns wunderbar geführt hat und natürlich auch an Michi, der neben der Organisation der Verpflegung für den Hinweg auch die An- und Abreise unserer Splittergruppe wunderbahr geführt hat.

    Gerne wieder!

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

  • Hi André,

    toll, dass Du den Bericht hier noch einmal eingestellt hast! Hatte glatt schon wieder die eine oder andere Kleinigkeit vergessen..., tsts.

    Im nächsten Jahr ist dann der Harz dran - Näheres dazu in Kürze hier im Forum.

    LzG Elke

    Beste Bikergrüße

    Elke


    "Unser Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können."

  • Hallo André,

    mir ist gerade aufgefallen, dass dieser Link hier:

    Donnerstag, 20.06.2019

    Tag 1

    Relativ spotan hatte ich mich beim KKT auf der Schwäbischen Alb entschlossen, das von ...

    vom KKT auf der Schwäbischen Alb auf das alte Forum leitet - magst Du das noch ändern? Du hast den Bericht inzwischen ja, nett wie Du bist, im neuen Forum noch einmal eingestellt.

    Beste Bikergrüße

    Elke


    "Unser Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können."