Juni-Tour 2019 - Von Deutschland über AT und IT nach SLO - Teil 2

  • Weiter geht's mit Teil 2 der Juni-Tour :)



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    Tag 6, Donnerstag

    Nassfeld - Kolfuschg; Fahrzeit: 5 Stunden, 2 Minuten; Streckenlänge: 268,6 Kilometer


    Da die Tanks gestern bis auf die Reserve genutzt worden waren, mussten wir heute erstmal nach Tröpolach auf die österreichische Seite, um zu tanken, um dann den kompletten Nassfeld-Pass genießen zu können. Abfahrt an unserer Unterkunft war verhältnismäßig spät um 10.30 Uhr. Der genannte Genuss des Passes endete jäh nach 2 Kilometern auf der italienischen Seite in einer Kurve eines Ladeplatzes für Schnittholz. Von Markus kam übers Headset nach einem Rutscher seines Hinterrades noch der Schrei: "Achtung, Splitt!". Doch leider zu spät.

    Jan war direkt hinter ihm und nahm die Splitt-Fläche komplett mit. Der Hinterreifen rutschte unter dem Motorrad weg, bekam wieder Haftung und schleuderte Jan inklusive dem Tankrucksack auf die Straße. Das Motorrad blieb auf der Seite liegen und alle suchten sich erstmal einen sicheren Standplatz.

    Markus machte sich direkt an die Sicherung der Unfallstelle mit seinen auf den Koffern aufgeklebten Warndreiecken und Warnwesten, die daneben gelegt wurden.

    Paddy und Tobi kümmerten sich um Jan und das Moped.

    Jan hatte einfach nur einen riesen Schock bekommen, wenn das Motorrad mal nicht das machte, was man von ihm will. Hose, Jacke, Stiefel und Tankrucksack waren beschädigt, ein Seitenkoffer etwas angekratzt und eingedellt, Blinker, Lampenmaske, Spiegel und Bremsflüssigkeitsbehälter verkratzt und die Gabelholme verdreht, was eine Weiterfahrt unmöglich machte. Desweiteren sahen wir, dass beim Bremssattel Flüssigkeit austrat. Dieses Problem war aber das eher kleinere und mit einem Inbus-Schlüssel schnell behoben.

    Zum Glück war Jan seit Januar ADAC-Plus-Mitglied, somit wurde ein Abschleppwagen organisiert, der aber eine gute Stunde bis zur Unfallstelle brauchte.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Während der Wartezeit auf den Abschlepper organisierte Tobi seine Termine der nächsten Wochen, Paddy checkte die sich nach hinten verschiebende Ankunftszeit und Markus kehrte mit einem Tannenzweig die Splitt-Flächen von der Straße. Jedes Mal, wenn Motorräder um die Kurven kamen, winkten wir gemeinsam wie wild, um sie zum Bremsen zu bringen und symbolisierten, dass die Straße eventuell glatt sein kann.

    Der Fahrer des Abschleppwagens, der dann irgendwann mal da war, sprach immerhin gebrochenes Italienisch-Deutsch und wir konnten ihm verständlich machen, dass er losfahren kann, und wir dann hinterher kommen.

    Er gab uns eine Visitenkarte, wir gaben die Adresse ins Navi ein und folgten den Ansagen.

    Angekommen an der Werkstatt mussten wir erst noch warten, bis die Mittagspause dort beendet war. Dann klärte die Empfangsdame einige Dinge mit Jan ab, und er musste sich nochmal mit dem ADAC in Verbindung setzen, um den weiteren Verlauf zu organisieren.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Das Ende des Telefonats war dann, dass der ADAC einen in Rosenheim stationierten Transporter schickte, welcher aber erst nach fünf Stunden da sein würde. Jan gab uns sein OK, dass wir fahren durften und nicht mit ihm warten mussten. Also packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren mit 4 Stunden Verspätung unserem Ziel entgegen.

    Die kommenden Kilometer nach der Werkstatt hatten wir dann entlang der Autobahn gelegt, um noch zu einer annehmbaren Zeit abends anzukommen.

    In Ampezzo bogen wir rechts Richtung Sauris di Sotto und den Lago di Sauris ab. Die Straße dorthin führte durch in den Fels gehauene Galerien und Tunnel mit Kopfsteinpflaster. Am Ende der Straße erwartete uns aber die spektakuläre, mindestens 100m hohe Staumauer, über die wir auf die andere Seite des Ufers fuhren. Dort machten wir ein paar Bilder, und versuchten so schnell wie möglich, weiter zu fahren, um nicht zu viel Zeit zu verlieren, die wir sowieso schon verloren hatten. Es war schon 16.30 Uhr.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Über Sauris di Sotto ging es weiter über kleine, schmale Landstraßen und Verbindungswege wie die SP619 und SR48, über den Sella di Razzo und Sella di Ciampigotto bis nach Vigo di Cadore.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Dort wieder unten im Flusstal, mussten wir eine 180° Rechtskurve fahren, um unserem Weg nach Auronzo di Cadore zu folgen. Der Ort bestand hauptsächlich aus Hotels für den Winter, 95% der Häuser hatten verschlossene Fenster und Rollläden. Hinter dem Ort kamen wir in Waldgebiet mit ein paar einzelnen Hütten auf dem Weg.

    Die Straßen wurden zunehmend schmaler und weniger ausgebaut.

    Über den Passo Tre Croci gelangten wir nach Cortina d'Ampezzo, einem bekannten Wintersportort, in dem 2026 die Olympischen Winterspiele stattfinden werden. Durch Cortina führte nur eine Hauptstraße, die uns wenig später direkt auf den Passo di Giau schickte. Kurz vor dem Abzweig zum Pass beratschlagten wir über die Kleidungswahl für die kommenden Kilometer, da es anfing zu nieseln, und während unserer Besprechung immer mehr wurde. Tobi und Paddy entschieden sich für den sicheren Weg mit Gummizeug.

    Viele Kurven und Kehren folgten auf dem Pass kurz nacheinander. Ein Genuss zum fahren, wäre die Straße trockener gewesen. Aber es machte auch so Spaß. Am Passo di Giau fanden wir oben noch große Schneemassen vor und ein Bergpanorama mit einer Lichtstimmung, die ihres gleichen suchte.

    Es war 19 Uhr. Wir ließen es uns aber trotzdem nicht nehmen, ein paar Bilder zu machen
    und schwangen uns für die letzten Kilometer wieder in die Sättel.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Über den Passo di Campolongo gelangten wir von Süden nach Kolfuschg, unserem Tagesziel. Am Hotel angekommen, standen die Motoren gerade, als uns der Besitzer des Hotels nochmal 3 Kehren zurück in eine Pizzeria schickte, da die Küche schon geschlossen hatte. Also kehrten wir nochmal um und fuhren 2km zur Pizzeria, die wirklich lecker war.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Nachdem jeder eine Pizza und zwei Getränke zu sich genommen hatte, wollten wir einfach nur noch aus den Klamotten raus.

    Also zurück zum Hotel, Andreas öffnete uns die Garage und wir parkten die Motorräder und luden das Gepäck ab. Kaum waren wir im Hotel, bekamen wir schon die Zimmerschlüssel, mit dem Hinweis, doch gleich wieder in die Bar zu kommen und unser wohl verdientes Stiefelbier zu trinken.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Zum Bier gab's eine Baden-Württemberg-Flagge auf den Tisch, einen Grappa und ein paar Floskeln von Andi und schließlich verabschiedeten wir uns kurz vor 12 ins Bett. Am nächsten Morgen ging es wieder früh los.


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    Tag 7, Freitag

    Kolfuschg - Santa Caterina; Fahrzeit: 6 Stunden, 18 Minuten; Streckenlänge: 321,3 Kilometer


    7.50 Uhr klingelte der Wecker, Markus ging erstmal auf die Terrasse, um die wunderbare Bergluft zu genießen und das Panorama in Bildern festzuhalten.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Der so gut gestartete Tag begann wurde nach dem Frühstück etwas stressig, aber eins nach dem anderen...

    Zum aufstehen hatten wir wunderbares Bergwetter mit blauem Himmel und ein paar feinen, weißen Wolken. Das Frühstücks-Büffet im Speisezimmer war reichhaltig, mit allem, was man als Motorradfahrer für einen gelungenen Tag benötigt.

    Während des Frühstücks wurden wir von Andi schon leicht unter Druck gesetzt, als er uns fragte, in welche Richtung wir denn starten wollten. "Eigentlich über's Grödner Joch und dann über's Sellajoch nach Süden", antwortete Markus. "Kannsch vergessen", meinte Andi dann.

    Die ganzen Polizeiautos und -Motorräder, die während des Frühstücks am Hotel vorbei gefahren sind, haben einzig und allein die Aufgabe, die Passstraße zwischen 10 Uhr und 12 Uhr für Motorradfahrer (und evtl. auch Autofahrer, so genau hatten wir dann nicht nachgefragt) zu sperren. Damit die Rennradfahrer ihre Ruhe auf der Straße hätten und nicht die ganze Zeit von gaskranken Rasern überholt und gefährdet würden.

    Also gut, dann eben ne Alternativ-Route...

    Andi kannte sich zum Glück sehr gut aus und hatte direkt eine Karte griffbereit, auf der er Markus erklärte, wie die Umfahrung aussieht.

    Anfahrt war dann kurz vor 10 Uhr. Nach gut 5 Kilometern legten wir noch einen Kurzstop bei einer Tankstelle ein. Kurz deshalb, weil der Sprit-Preis bei 1,86€ pro Liter lag und wir deshalb nicht volltankten. Der erste Abschnitt der Umfahrung ging erstmal schnurgerade nach Norden bis nach San Martino in Badia, dort bogen wir scharf links ab, um über den Passo del Erbe (Würzjoch) und kleine, schmale Straßen durch die Dolomiten zu kurven.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Nach dem Würzjoch war schon 11 Uhr vorbei, und wir befanden uns noch mitten in der Umfahrung. Der ursprüngliche Plan wären 290 Kilometer gewesen, heute wurde es länger...

    Wir trafen in Gudon ein und wandten uns nach Süden, folgten der Straße parallel zur Autobahn und erreichten irgendwann Prato all'Isarco. Hier bog den Berg hoch die SP132 ab. 15 Kehren auf knapp 2 Kilometern Strecke versprachen Spaß ohne Ende. Über kleine Dorfstraßen folgten wir der im Navi eingegebenen Umfahrung und schraubten uns in San Valentino über 11 Kehren wieder hinunter ins Tal. Dann waren wir in Ponte Nova und kamen wieder auf unsere ursprünglich geplante Strecke.

    Vorbei an einigen sehr deutsch klingenden Ortsnamen (Petersberg, Burgstall) hatten wir Bozen großzügig südöstlich umfahren und standen auf einer Straße oberhalb von Tramin an der Weinstraße. Auf Bildern kann man nicht erkennen, wie weitläufig und atemberaubend dieser Blick über's Tal war. Es war um die Mittagszeit und wir beschlossen, bald nach einer Pausenmöglichkeit zu suchen.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Unten angekommen war der nächste Waypoint Kaltern an der Weinstraße. Hier bogen wir links ab auf den Mendelpass. Teilweise eine sehr enge, am senkrechten Berg gebaute Straße mit spektakulärer Straßenführung. Die Straßenbauer hatten sich aber damals schon gedacht, dass mit Sicherheit mal Touristen diese Straße nutzen würden und Haltebuchten eingebaut. Hier hatte man einen von Bäumen ungestörten Blick über das gesamte Tal und die ganzen Ortschaften.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Am Gipfel des Mendelpasses fanden wir dann unsere Pass-Aufkleber und einen leckeren Kaiserschmarrn.

    Nach dem Mendelpass kam lange kein sichtbarer Pass mit Berganstieg und Spitzkehren. Die Strecke zeigte uns die italienische Gelassenheit in Form von Bergdörfern und Wiesen mit Vieh oder Bauern, die ihrer täglichen Arbeit nachgingen.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Wir umrundeten den Lago di Giustina südlich, um ab Bozzana mehr nach Westen als nach Süden zu fahren. Über den Passo del Tonale kamen wir dann nach Ponte di Legno, der Südseite des Gaviapasses.

    Hier fragten wir an einer Tankstelle nach, ob der Pass eventuell schon geöffnet ist. Diese Frage wurde uns aber verneint mit der Begründung, dass oben noch zu viel Schnee liegt. Maximal Rennradfahrer könnten hoch und vielleicht auch über den Pass drüber fahren oder müssten sogar laufen.

    Na gut, dann eben noch ein Stück nach Westen. Nördlich von Edolo bogen wir rechts ab nach Monno. Der Passo del Mortirolo lag vor uns. Eine kleine Abkürzung zur Strecke im Tal, die aber schon im Namen etwas Mystisches trug.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Auf der anderen Seite des Passes trafen wir in Santa Maria Maddalena auf die "Strada Statale dello Stelvio", die uns bis Bormio begleitete. Wir querten den Fluss mehrere Male und kamen schließlich um 18.30 Uhr in Bormio an.

    Die Suche nach einem Supermarkt war schnell abgeschlossen. Paddy und Tobi gingen einkaufen, Markus bewachte die Mopeds und stöberte auf dem Handy durch das Internet. Warum, die Erklärung folgt am nächsten Tag.

    Kaum waren die beiden aus dem Laden zurück, wurden die Lebensmittel in die Koffer verteilt und die letzten 10 Kilometer Strecke für den heutigen Tag standen an. Ziel war Santa Caterina Valfurva, in einem Seitental von Bormio gelegen, und ein sehr verschlafenes Wintersport-Dorf.

    Wir suchten erstmal mit dem Navi das Hotel und fanden ein Haus mit spärlicher Beleuchtung und vielen freien Parkplätzen vor. Eine Klingel gab es immerhin. Auf das drücken hin kam ein Mann mit "Steckdosen"-Frisur aus dem Aufzug und sagte uns in gebrochenem Italienisch-Englisch, dass wir in der Garage parken könnten und dann den Aufzug in den zweiten Stock nehmen sollten.

    Froh, endlich vom Sattel absteigen zu können, nahmen wir das Angebot mit der Garage liebend gerne an, stellten die Bikes ab und fuhren erstmal mit dem Aufzug zur "Rezeption". Diese lag etwas versteckt und entfernt vom Aufzug in einer Wohnung. Das Büro war ein großer Küchentisch mit Anbau zur L-Form. Auf einer Seite war Platz für Papierstapel, auf der anderen Seite standen oben Bildschirm, Drucker und EC-Gerät, drunter der PC. Sehr provisorisch. Im ersten Moment "noch nicht so vertrauenserweckend" (O-Ton Tobi).

    Im Appartement sah es dann anders aus: Weiße Wände, frische Farben, schön zusammengestellt. Das einzige Manko waren die von den Vormietern nicht sauber gespülten Küchen-Utensilien.

    Wir holten unsere Gepäckstücke aus der Garage, duschten und kochten und genossen den Abend.

    Laut Paddy war der Tag zwar lang gewesen, aber die Strecken waren genial, so bestätigten es auch Tobi und Markus.


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    Tag 8, Samstag

    Santa Caterina; Fahrzeit: 2 Stunden, 48 Minuten; Streckenlänge: 93,4 Kilometer


    Da heute der zweite "Chill-Tag" auf der Tour war, begannen wir diesen ganz entspannt mit dem Abspülen des Geschirrs vom Vorabend und einer kleinen Bilder-Session draußen. Es war wunderbares Wetter an diesem Morgen, blauer Himmel, frische Bergluft und dazu noch der zweite "Chill"-Tag auf der Tour. Wir hatten heute keinen Stress, wir mussten nicht auf's Moped sitzen, wir konnten tun und lassen, was wir wollten.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Stimmte aber nicht so ganz...

    Tobi benötigte einen neuen Hinterreifen, da der aktuelle bis auf TWI-Markierung runter gefahren war. Nach einigen Unstimmigkeiten, wie wir den weiteren Tagesablauf gestalten sollten (der Plan vom gestrigen Abend war, in die Therme nach Bormio zu fahren), packte jeder Badesachen ein, falls es doch noch was mit der Therme werden würde.

    Also dann auf zur Motorrad-Werkstatt, die Markus am Tag vorher während des Einkaufs von Tobi und Paddy gefunden hatte. Und wir hatten so verdammtes Glück!

    Die Werkstatt hatte einen Hinterreifen in der passenden Größe am Lager (der eigentlich für einen Kunden bestellt war). Dieser wurde bei Tobi montiert und auf unsere Nachfrage, was denn mit dem Kunden nun ist, antwortete der Mechaniker ganz cool: "Der muss dann halt noch 2 oder 3 Tage warten, bis ein neuer Reifen da ist. Ihr wart mir jetzt wichtiger."

    100 Euro, danke, schönes Wochenende. Perfekt gelöst.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Die Information mit dem Restaurant in 3 Kilometern Entfernung, die wir den Jungs noch aus dem Ärmel ziehen konnten, bevor das Tor fürs Wochenende zufiel, war Gold wert gewesen. Die Pasta und Pizza waren verdammt lecker gewesen. Und Essen regt ja bekanntlich auch die Synapsen im Gehirn an, fördert Glücksgefühle, ach egal...

    Jedenfalls kam Paddy mit der Idee, spontan auf eine kleine Geocaching-Tour zu "fahren". In der Nähe waren einige Cache-Points, die man gut mit dem Moped erreichen konnte. Somit hatte sich die Therme vorerst mal verabschiedet und wir konzentrierten unsere Sinne auf Landkarte und Navi, um die versteckten Caches ausfindig zu machen.

    Der erste war knapp 4 Kilometer oberhalb des Restaurants am Fuß eines Skigebiets. Unter einer Brücke fanden wir ihn. Die Cache-Karte zeigte noch einen Cache, wenige Meter entfernt an. Also liefen wir über die Brücke drüber und kamen an ein ehemaliges Fort oberhalb von Bormio. Die Bergwelt außenrum und die gezuckerten Bergspitzen sprachen ihre eigene, mächtige Sprache. Dieser Cache war allerdings etwas schwieriger zu finden, da sich die Umgebung leicht geändert hatte. Aber wir wurden fündig und trugen Paddys Kürzel und das Datum ein.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Zurück bei den Mopeds wurden die nächsten Caches geöffnet und die Koordinaten ins Navi eingegeben, um den Weg dorthin zu finden. Es ging den Berg wieder runter und nochmal am Restaurant vorbei, da wir etwas weiter nach Westen mussten.

    An der Hauptstraße angekommen wandten wir uns nach rechts und 300 Meter später schon wieder nach links, um den Berg und die schmalen Sträßchen in die Dörfer unter die Räder zu nehmen. 20 Meter vor dem Ortseingang von Degola, einem 20 Häuser fassenden Dörfchen 6 Kilometer außerhalb von Bormio suchten wir den nächsten Cache in einer Mauer, wurden aber trotz Hinweis-Bildern leider nicht fündig. Passiert mal.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Weiter zum nächsten Cache-Point. Dieser lag auf dem Berg oberhalb von Degola. Um dorthin zu gelangen, mussten wir uns in die genialen Kurven des Passo di Fraele schwingen. Die Bilder sprechen für sich und lassen verstehen, warum jeder Biker gerne in die Berge fährt und Aussichten in den Bergen über alles liebt.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Diesen Ausblick und die Kurven genossen wir, machten einen kleinen Spaziergang um die Ruine am Passo di Fraele, von welcher aus der Passweg von Bormio überblickt werden konnte. Die Kurven waren atemberaubend im Anblick von oben. Doch hier noch nicht genug. Der nächste Cache-Point hatte es in sich. Von der Ruine fuhren wir 50 Meter weiter und befanden uns auf einer Schotterstraße, welche aber offiziell war; auch Touristen durften mit den Autos dort fahren. Es trauten sich aber nicht so viele.

    In den Büschen an einer Mauer fanden wir den nächsten Cache. Tobi und Patrick erledigten den Schreibkram, Markus erkundete um die Büsche die Umgebung und fand einen tollen Ausblick in und über das Gebiet am Lago di Cancano.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Auf dem Rückweg mussten wir natürlich auch wieder über die Schotterstraße zurück, Markus und Patrick hatten ihren Spaß. Am vorderen der Seen, dem Lago Scale, fuhren Tobi und Patrick weiter, Markus hielt nochmal kurz an und hielt auch diese einmalige Stimmung auf einem Bild fest.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Der weitere Rückweg führte uns wieder vorbei an der Ruine, die Kurven des Passo di Fraele hinunter Richtung Tal. Tobi meldete schon an, dass es an der Zeit wäre, nach einer Tankstelle zu schauen. In Bormio direkt an der Straße wurden wir fündig. Selbst tanken, auch wenn ein Tankwart da stand, war erlaubt, bezahlt wurde direkt beim Tankwart, welcher auf die Säule schaute und den Betrag auf 5 oder 0 abrundete. Sehr nett.

    Mittlerweile war es 18 Uhr, wir machten uns auf den Weg zurück zur Unterkunft. Doch auch hier war der Weg das Ziel. Markus wollte noch den Gavia-Pass, der direkt hinter der Unterkunft begann, so weit fahren, bis eine Absperrung die Weiterfahrt untersagte. Irgendwann kam die besagte Schranke, aber leider früher als erhofft. Rennradfahrer, die wir überholt hatten, zogen wieder an uns vorbei, schoben ihre Bikes unter der Schranke durch oder hoben sie drüber und strampelten fröhlich dem Gipfel entgegen. Wir schauten ganz schön blöd aus der Wäsche.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Aber was soll's, Patrick sorgte für Aufmunterung. In der Nähe war ein weiterer Cache-Point, und so begaben wir uns samt Mopeds auf die Suche. Tobi hatte sich an der Schranke auf Markus' Moped ein wenig eingesessen und fragte, ob er die nächsten Kurven runter damit fahren durfte. Klar, Markus nahm Tobi's Aprilia und ab ging's. 3 Kehren den Berg runter und dann links auf einen Waldweg. 100 Meter später kam ein kleiner Parkplatz, der aber noch nicht das Ziel war. Wir mussten aber kurz nochmal auf der Karte am Handy spicken. Tobi kam kurz nach Markus und Paddy an, bremste, stellte den Seitenständer aus und legte die Maschine sanft auf den steinigen Waldboden. Der Seitenständer war wieder eingeklappt. Passiert, dafür gibt's Sturzbügel.

    Maschine wieder aufrichten, einmal kurz durchchecken, nix verbogen. Die Maschinen wurden wieder getauscht und auf ging's noch 150 Meter weiter zu einer Hütte am Fuß eines Skigebiets. Im ersten Moment verlassen wirkend, stürmte um das Haus rum gleich ein Jugendlicher, der uns erklärte, dass kein Gastronomie-Betrieb stattfand.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Wir winkten dankend ab und liefen ein bisschen durch das Skigebiet, um das Versteck des Caches zu finden. Oberhalb der Hütte wurden wir an einem Kreuz fündig.

    Dann traten wir den Rückweg ins Tal an. Paddy war aber nicht zu stoppen und hatte schon den nächsten Cache in Santa Caterina ausfindig gemacht. Am Ende der einzigen Straße durch den Ort lag das Versteck an einer Info-Tafel für Touristen. Noch während Markus und Tobi auf der Suche nach dem kleinen Gegenstand waren, suchte Paddy schon nach dem nächsten Cache in der Nähe und fand noch zwei weitere in einem Seitental hinter Santa Caterina.

    Markus war schon mal hier und wollte sich den Fluss nochmal anschauen. Paddy und Tobi fuhren derweil zu den nächsten Caches. Nach 200 Metern zu Fuß entschied Markus, dass es mit dem Motorrad einfacher und schneller ging, an den Fluss zu gelangen. Somit wurde kurzerhand das Flussbett mit dem Motorrad erkundet. Auch eine kleine Wasserdurchfahrt auf dem weiteren Weg konnte die GS nicht aufhalten.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Über eine kleine Brücke kam Markus wieder auf die normale Straße und folgte Paddy und Tobi.

    Die waren schon einen guten Kilometer weiter auf der Suche nach dem nächsten Cache oben in einem Schildermasten fündig geworden.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Einen hatten wir noch vor uns. Dieser lag nach vielen schmalen Kurven und ein paar Kehren im Wald an einem Wanderparkplatz am gefühlten Ende der Welt. Das einzige, was vorbei kam, war ein Camper mit seinem Bus. Ansonsten Stille und nur das Rauschen des Bachs und des Wasserfalls neben uns. Herrlich.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Als wir den Cache gefunden hatten und ein paar Bilder gemacht hatten, meinten Tobi und Paddy, zurück zur Unterkunft zu fahren. Markus dagegen bewegte beide dazu, noch ans Ende der Straße zu fahren, nachdem sie jetzt sowieso fast am Ende des Tales angelangt waren. Gut, überredet.

    Die Straße ging dann noch gut 2-3 Kilometer, wurde schmäler, schotterlastiger und endete in einem großen, planierten Parkplatz, auf dem wir den Camper wieder trafen.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Markus hatte immer noch nicht genug, und wollte noch die letzte Straße erkunden. Das Schild... Welches Schild? War da was? Hmm, egal...

    Die Straße ging vom ebenen Parkplatz in große Schlaglöcher und ebenso große Steinflächen über. Gut 300 Meter verlief die Straße so, dann kam der nächste, nun endgültig letzte Parkplatz. Kurz das Moped abgestellt, 5 Meter hoch zur Staumauer, ein Panorama fotografiert und wieder zurück zum Moped.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Jetzt war es Zeit für's Abendessen. Wir machten uns gemeinsam auf den Rückweg Richtung Santa Caterina.

    Juni-Tour 2019, (C) Markus


    Einmal kurz im Ort links abgebogen und schon waren wir zurück in der Hotelgarage.

    Der Tag war zwar kurz (streckentechnisch), lang (Fahrtdauer), aber verdammt interessant. Beim Essen überlegten wir, daheim auch mal eine Moped-Cache-Tour zu machen. Caches gibt es in Esslingen und Umgebung genügend, es müssen nur Touren dort hin geplant werden.



    Nur die guten Unterkünfte :)

    Appartements Nassfeld LUX - Nassfeld

    Garni Reutlingen - Kolfuschg (Sellajoch)



    DLzG

    Markus

    Better drive to hell with friends, than live with idiots in paradise 8)

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