Die Sonnenaufgangsrunde - oder: wenn senile Bettflucht auch mal Sinn macht...
Die Idee von Manfred sich in diesem Jahr doch noch gemeinsam einen Kaffee bei Charly am Furkajoch zu gönnen, fand ich super - leider war der Samstag schon verplant. Jedoch fiel mir dann auch wieder das tolle Bild des Sonnenaufgangs ein, das ebenfalls von Manfred stammt - also Danke, Manfred!
Also flugs mal die diversen Wetterseiten und Apps gecheckt - den Start der "blauen Stunde" sowie die Uhrzeit des Sonnenaufgangs in die Planung integriert und dann den Wecker am Sonntag auf 04:30 Uhr gestellt - entsprechende Kommentare meiner Frau inklusive... Nach kurzen Diskussionen über meinen geistigen Zustand war das Programm für den Sonntag Morgen auch schon klar: Aufstehen, Schick machen, Kaffee rein, Koffer dran, und ab geht die Post - eher die GS um 05:05 Uhr startete ich ganz sachte und leise den Motor und rollte im Dunkeln vom Parkplatz. Ganz schön finster für die Uhrzeit Temperaturen auch nicht gerade muckelig mit 6°C und leichtem Nebel. Die Hinfahrt machte ich ganz und gar nicht so wie üblich, sondern auf direktem Weg mit Autobahn und Schnellstrasse bis runter nach Immenstadt, von da die bekannten Landstraßen.
Zum Glück waren die Straßen bekannt, da etliche Nebelbänke das Fahren eher anstrengend machten. Und das eine oder andere Mal dachte ich mir schon, dass es jetzt im Bett wohl doch schöner gewesen wäre, aber... was soll's - geplant, umgesetzt, Basta!
Der Erfolg lies auch nicht lange auf sich warten: nach knapp 2 Stunden ungemütlicher Anreise kam ich in Damüls an und konnte im Westen schon die ersten Farbveränderungen erkennen - die "blaue Stunde" begann ganz zaghaft. Und dann kam am Furkajoch die ganze Pracht eines Sonnenaufgangs mit den durch den Föhnsturm getriebenen Wolken. Der Föhn brachte außer Wind auch angenehme Temperaturen von bis zu 21° - das änderte sich zum Teil so schnell, dass ich es nur über die Außentemperatur-Anzeige erkennen konnte, die Klamotten und der Körper blieben einfach immer gleich. Alles zu haben zwischen 10 und 20 Grad.
Nachdem das Farbenspiel sich dem Ende neigte, die Straßen trocken waren und kein Verkehr herrschte... runter Richtung Rankweil und über den Dünserberg wieder rauf in Richtung Faschinajoch. Wieder durch Damüls und runter... So geil... was hatte ich doch Spaß übrigens: wen man rechts dreht, wird die Landschaft schneller
Der Versuch die Sperren auf dem schmalen Weg zum Körbersee zu ignorieren war leider nicht von Erfolg gekrönt, ich habe dann einfach wieder umgedreht. Aber a bisserl Schotter war dann doch dabei... dann weiter über den Hochtannbergpass, durch Warth und rein ins Lechtal - leider ziemlich trüb und kühl. Das Wetter wurde aber nach dem Gaichtpass und dem Weg ins Tannheimer Tal wieder deutlich besser. Kurzer Stop am Haldensee und dann ab über die Gräner Landesstraße nach Füssen und wieder nach Hause. Langsam wurden auch diverse Mopeds gesichtet, die wohl etwas später als ich gestartet waren
Pünktlich zu Mittag wieder in Obergünzburg angekommen - 345 geniale Kilometer später... mit breitem Grinsen im Gesicht und Zufriedenheit in der Seele. Schee war's...
Beste Bikergrüße, Michi
PS: das mit den Bildern muss ich wohl noch üben