Sardinien-Korsika Juli 22

  • hier noch ein paar eindrücke von unserer reise. die fotos befinden sich im album in der gallerie.

    teil1: am 8.7. gings von puch los über salzachtal, felbertauern und stallersattel, tagesziel nago-torbole, im epOche hotel zanella ( :thumbup: ) .

    hinter bruneck, st.martin am thurn, mussten wir an enger stelle wenden und meine holde viel wieder mal um. die schmerzen an der schulter waren groß und ich dachte, wir müssten umkehren. meine frau wollte das nicht. so quälten wir uns auf der autobahn zum tagesziel. unterwegs wurde ein schmerztabletten und salbenvorrat angelegt und angewendet :evil:! nach einem tollen abendessen beim italienischen inder in nago

    und einer unruhigen nacht, entschieden wir uns zur weiterfahrt nach livorno. auch über den apennin nahmen wir die autobahn von parma nach laspezia, um die schulter zu schonen.

    die lage war ganz stabil und wir konnten sonntag früh die corsica-ferry nehmen! südlich von bastia waren wir 2 nächte bei freunden im bungalow angemeldet, die dort urlaubten. der geplante ausflug ans cap viel erstmal der schulter zum opfer, um sie weiter zu schonen. auch am nächsten tag passte meine frau, sodass ich alleine das cap erkundete. 250km kurvte ich kreuz und quer und rundherum über die traumstrassen mit aussicht aufs meer-ich war richtig euphorisch, ob dieser schönheit.

    12.7. :meine frau fühlte sich soweit fahrfähig und wir konnten die traumhafte ost-west-überquerung angehen, ziel cargése. d506/d71 und d84 war die route. diese kann ich jedem empfehlen-jeder meter ist sehenswert: wilde natur, hohe berge, schluchten, stausee, kurven, kurven, verträumte ortschaften, schweine und kühe und ziegen ^^: schon von weitem konnte ich beobachten, wie sich 3 ziegen auf der gegenfahrban direkt hinter einer scharfen kurve gemütlich niederlegten (witzig anzuschauen, wie sie dabei die vorderbeine einknicken). schon rauschten 2 biker ums eck, um mit einem wilden schlenker den ziegen auszuweichen! ja, in korsika muss man die fahrweise den umständen besonders anpassen, besser ist es, auch die umgebung wahrzunehmen und aufzusaugen!

    zwischenziel porto-sehr schick-und dann durch die calanques :love: -hier staut es sich und die hektischen autofahrer bleiben auf der eineinhalspurigen strasse stehen um zu schauen-zu recht! schön hats da der biker!

    wenig später kamen wir in cargése an und konnten noch ein bad im meer und 2 bier am strand nehmen! 4€ für ein großes und ein kleines, denk ich, wie preiswert und sag gönnerhaft "cinque"! nein quatorze, meint die kellnerin (9 plus 5)-jetzt passts wieder! das typische korsische abendessen war dann wieder im rahmen und sehr lecker!

    am nächsten tag ging es mit immer besser werdender schulter zuerst an der küste und dann durchs inland über sartène nach bonifacio. auch heute wieder beindruckende landschaften und nette leute! besonders gefreut hat mich der rollerfahrer, der mich beim staudrängeln kurz vor ajacco am liebsten von der guzzi geschossen hätte. ich hab ihn förmlich gespürt und vor allem laut fluchen gehört. kurz hab ich mich noch widersetzt um ihm dann bereitwillig platz zu machen. im vorbeifahren tauschten wir noch freundlichkeiten. im anschluss waren meine frau und ich einig: wie schön, dass es wenigstens einen "depperten" korsen gibt :P! ansonsten haben wir an den 5 tagen nur hilfsbereite und freundlich menschen kennengelernt, die eher bescheiden und schüchtern auftreten. auch in bonifacio ging sich noch ein traum- strandbesuch mit therapeutischem schulterkreisen im meerwasser aus, bevor wir die stadt bewundern konnten. leider war am vorabend des nationalfeiertages der franzosen ein feuerwerk geplant, sodass es zu einem touristischen overkill incl. fußgängerischem kolonnenverkehr kam.

    am nächsten morgen verabschiedeten wir uns mit der fähre nach santa theresa de gallura! das korsikaabenteuer hat seinen zweck erfüllt-ein erstmaliges reinschnuppern und kennelernen-wir sind begeistert!

    scheene griass

    walter :)

  • walter28

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • teil2: 14.7. ankunft in santa teresa um 10h. wir drehen noch eine runde nach osten ans meer, um dann über eine hügelige achterbahn mit perfektem asphalt nach tempio pausania zu gelangen. an der ss392 ein schild, dass die durchfahrt unten am lago de coghinas über die ponte de diana gesperrt ist. von der karte wusste ich, dass vor der brücke links eine strasse weggeht-also risiko und freie fahrt! hat sich ausgezahlt: kein verkehr auf 24km (vorbei an abzweigung monte limbara) und zum schluss eine schöne umfahrung der brücke auf einspuriger strasse durch korkeichenwälder, weiden und felsformationen.

    nun standen 4 nächte im agriturismo „pedru caddu“ hinter tula bevor. das agriturismo ist ein sehr angenehmer ort zum sein-man fühlt sich einfach wohl. die umgebung bietet viele schöne touren, an die nordküste, nach alghero und bosa (traumküstenstrasse) oder einfach ins blaue. jede strasse ist ein traum zum fahren, die kurven überhöht, der asphalt rauh, nur wenn man bewußt die kleinsten seitenwege über die felder wählt, wirds holprig oder schottrig-auch das macht spass! die leute sind alle sehr freundlich, winken und sind im umgang bescheiden oder geradezu schüchtern. nachmittag gings dann an den angenehm-kühlen pool. die hitze bewegt sich ab 15.juli richtung 35C und im becken rund um den lago coghinas besonders. richtung küste wars etwas angenehmer.

    am abend gabs auf wunsch ein menü-so 5-6 gänge kamen schon zusammen und dazu herrlich fruchtigen rotwein. die produkte sind alle regional oder aus eigener produktion (von der frühstücksmarmelade bis zum lammfleisch) und von bester qualität, nur das ichnusa-bier gehört dem heineken. die traditionelle küche ist nicht mediterran sondern deftig und schwer, was den vorteil hat, dass mit jedem gang die strassenlage besser wird! sozusagen nach 6 gängen traktionskontrolle überflüssig ^^. café und mirtu um 22h am pool leiteten die vedauungsphase ein.


    am montag, den 18.7., fuhren wir nach bosa und dann duch die kurvigen bergstrassen, vorbei an den aufgelassenen minen, weiter nach süden, bis sant'antioco. hier gäbe es auch alternativ die küstenstrasse (porto palma...bruggeru...). beides sollte man wahrscheinlich fahren. den damm über die bucht bei sant'antonio di santadi haben wir mitgenommen, obwohl eigentlich nur berechtigte drüber dürfen.

    in sant'antioco dominiert die fischerei, dementsprechend lecker ist die küche (tip: cooperativa due fratelli).

    scheene griass

    walter :)

  • teil 3: 19.7. ein highlight wartet schon in der früh: südküste von teulada nach chia. unglaublich schöne küstenstrasse mit blick auf smaragdene buchten. die strasse kurvt bergaubauf/bergab und raubt dir den atem! eigentlich wollte wir dann die ss 195 retour, haben uns aber für die küste zum 2. entschieden, um am spiaggia di piscinni ein bad zu nehmen!

    dann gings weiter richtung norden-ziel orroli! auf der sp1 mussten wir auf halber strecke umkehren, da es mit der asphaltierung vorbei war! bei 36C kein spass. in assemini, beim tanken bemerkte ich garstigen schmutz vorne am tank beim moped meiner frau: eh klar-die gabel saut und das öl spritzt nach oben! schock-weiterfahren undenkbar! meine frau fragt dr. google: nächste werkstatt "hardcore custom" https://g.co/kgs/mgjXg2 in assemini. wir machen uns auf den weg und finden im unscheinbaren hinterhof natale und seine schätzchen: alte ducatis, harleys, yamahas, alle von ihm veredelt! er überlegt kurz und sagt: heute nicht mehr aber gleich morgen früh! ich strahle in an und schlage ein! das moped und teile des gepäcks dürfen bleiben und wir machen uns zu 2. auf der guzzi auf die letzten 70km zum tagesziel. hier folgt ein weiteres highlight: die unterkunft "omu axiu" http://www.omuaxiu.it/in orroli. ein altes gehöft aus dem jahr 1500, umgebaut zu gasthof und museum, mit den zimmern ums eck. wir erhalten eine führung durchs gebäude und dann ein sardisches menü zum abwinken. die gastgeberin, monika, ist ein unikum und wir haben viel spass.

    beim frühstücken ruft sie für uns beim mechaniker an und fragt nach. das moped ist fertig und bereit zum abholen. so gehts retour nach assemini. natale freut sich, wir freuen uns-tutto perfetto-gabel serviciert, immer wieder abklatschen und fachsimpeln über meine guzzi!

    die route führt nun nach lanusei und von dort die alte strasse (leider ab der hälfte gesperrt) parallel zur ss389var. von pratobello gehts rechts rein nach orgusolo und von dort die sp22 nach oliena, dem tagesziel. dieser teil ab lanusei war landschaftlich einer der schönsten: idyllische almen mit allerhand getier neben der strasse und die hohen berge im hintergrund, die temperatur wieder mal knapp unter 30C.

    oliena ist auch reizvoll. der kleine stadtkern, wenn man ihn erstmal findet, ist sehr malerisch.

    zum abendessen dann eine überraschung: wir läuten am gartenzaum eines kleinen häuschens mit der aufschrift "sa horte de su poeta"https://g.co/kgs/aanSeK. es öffnet vincenzo und lädt uns in sein "homerestaurant" ein. im umgebauten stall bieten seine frau und er täglich ein menü an. sie dürfen hier eigenprodukte verkaufen. so folgt ein weiterer lustiger und langer abend und ein sizilianisch-katalanisches motorradfahrerpärchen gesellt sich zu uns an den großen tisch. vincenzo bewirtet uns vorzüglich und unterhällt uns mit vielen geschichten-welch eine erfahrung am letzten abend vor der heimfahrt!

    scheene griass

    walter :)

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  • teil4 heimreise: am 21. fehlten noch die 100km bis olbia, wo die grimaldi-line nach livorno reserviert war (22:30-7:30). den tag wollten wir an der costa smeralda verbringen. in porto istana fanden wir einen freizugängigen strand mit mopedparkplatz. die karibischen zustände mit weissem sand und türkisem wasser braucht man nicht beschreiben-für badefreaks ein muss!

    nun der showdown: beim motorradhose-anziehen nach dem badespass gibt es meiner frau einen stich in der schulter und die schmerzen sind ärger als je zuvor. sie quält sich noch auf die fähre (steile auffahrt in den oberstock) und holt sich beim schiffsarzt erneut schmerzmittel. so können wir die überfahrt unter dem sternenhimmel bzw. in der außenkabine nicht genießen.

    frühmorgens schaffen wir es noch nach tellaro, um noch 2 tage zu chillen, aber eines ist klar: heimfahrt mit dem moped für meine frau unmöglich. so organisieren wir einen transport für die honda, hinterlassen die schlüssel bei der netten vermieterin und ich bringe birgit am sonntag zeitig in der früh mit der guzzi nach parma zum zug. nun trennen sich unsere wege ;( (kurzzeitig ^^ ) und ich darf die letzten 2 etappen über bassano del grappa alleine bewältigen. zum hemmungslosen grappa-trinken ist mir jedoch auch nicht zu mute .

    am montag mittag, ich bin gerade in cortina, ereilt mich die nachricht: schulterblatt glatt gebrochen, daher relativ schmerzfrei; nur wenns verrutscht (z.b. beim hose anziehen) tut's weh!

    nun sitzt meine holde mit einem schönen blauen schultergurt zur fxierung neben mir und übt sich in geduld:love:, mit der erkenntnis, das man mit gebrochenem schulterblatt unter umständen eher mopedfahren kann, als hose anziehen :saint:!

    scheene griass

    walter :)

  • Servus Walter,


    ich sags ja immer,


    Motorradhose anziehen ist Mord... :/ (..oder so ähnlich..)

    Alles Gute und gute Besserung für Deine Frau.

    Ich hoffe, die Tage vor diesem Zwischenfall waren für Euch beide erholsam und spannend.

    Beste Bikergrüße

    Willi


    Tu erst das notwendige, dann das mögliche, und plötzlich schaffst Du das unmögliche! :thumbup:

  • Hallo Walter und holde Ehefrau,

    das war ja ein turbolenter Abschluss eurer Tour. Wünsche deiner Frau gute Besserung und du kannst ihr ja beim "Hose anziehen" ;( :D demnächste etwas Hilfestellung geben.

    Gruß aus Wesseling am Rhein.

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    apropos Sardinien, heute 12.10. hab ich kurz entschlossen ein Ticket für die Nachtfaehre am kommenden Montag von Livorno nach Olbia gebucht und hoffe auf eine schöne Woche dort. Mein Basishotel ist am Strand von Careddu. Ich werde Euch berichten. Gruß Johannes