KTM 1290 Superduke R

  • Hallo Ihr Könige!


    Heute möchte ich Euch von Gerät Nr. 3 in meiner Garage berichten. Umgangs- und stammtischsprachlich ist sie als "The Beast" bekannt – die 1290 Superduke R von KTM.


    Biester in Frauenform hatte ich schon zur Genüge, deswegen überredete ich mich Ende 2016 zum Kauf der letzten Euro-3-Maschine im Laden meines KTM-Händlers. Ich wollte noch ein bisschen was Analoges im Cockpit und für Assistenz-Software nicht extra bezahlen, wie es mein Kumpel mit der 2017er-Maschine tun musste.


    Der Dezember 2016 war warm, ich hab' sie also so um den zweiten Advent herum zugelassen und gleich auf meine Heimat losgelassen. So im direkten Vergleich mit ihrer Vorgängerin, der KTM 690 Duke III, war die mögliche Dynamik eher Katapult als Motor .. seit der ersten Fahrt spreche ich auch nur noch von Atom-Duke :evil:


    "Biestig" war die Atom-Duke nur zu Beginn - die hemdsärmelige Traktions-Kontrolle brachte mehr Unruhe in die Fahrerei als sie eigentlich verhindern sollte. Wheelies - und die kommen auf dem Ding ab und zu mal vor - wurden von der Software derartig brutal abgebrochen, dass ich mehr als einmal froh war, meine Familienplanung schon abgeschlossen zu haben. Seit März 2017 sind die Assistenz-Systeme deswegen deaktiviert, nur ABS darf vorne noch arbeiten.


    Die Power des V2 ist der Hammer - die Abgabe der Leistung, die Dosierbarkeit, das Ansprechen des Motors und die Laufruhe sind SENSATIONELL. Ganz weit entfernt von biestig, sondern einfach nur ein ultrasahniger Motor mit bei Bedarf ganz ganz dicker Keule, eingehängt in ein lebendiges, lustiges Fahrwerk. Auf meiner Hausstrecke, dem Stilfser Joch, ist das ein sehr spaßiges Spielzeug <3



    Langstrecke kann das Biest auch - eine Woche Südfrankreich mit An- und Abreise an einem Stück war kein Problem, und ich würde es jederzeit wieder tun :love:


    Fehler und Probleme? Nun, die Hinterreifen halten nicht unbedingt eine ganze Saison lang, und die Fußrasten sind für die eine oder andere griffige Kurve zu tief positioniert. Meinen Schuster freut's, der darf am Ende des Sommers die Stiefel neu beledern. Tja, und der Führerschein hängt auf dem Ding halt permanent an einem ganz dünnen Faden im Wind ..


    Aktuell träume ich einmal nächtlich von der 2020er Version - nach 4 Jahren dürfte ein Update nicht verkehrt sein. Über allem schwebt natürlich der V4-Streetfighter von Ducati, aber das Budget ist dafür noch nicht genügend aufgefüllt =O

    Erfahrungsberichte, Lobpreisungen und Geschichten zu meiner Superduke könnt Ihr übrigens auf meinem Blog finden -> einfach nach Superduke suchen ;)

    Vorderrad hoch zum Gruss, und Allzeit gute Fahrt!

    JvS

    Motorprosa • Geschichten aus der Kurve
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  • Geiles Töff. Ohne die ganzen Helferlein allerdings nahezuh unfahrbar. ^^


    Habe mir an der 1290er von einem Bekannten mal den Spaß erlaubt, allen elektronischen Unterstützungskram abzuschalten und damit versucht, das Furkajoch hochzufahren. Ging nicht gut, nicht zu kontrollieren. Das ist wie mit den Jungs aus der Muckibude, die vor lauter "Kraft" kaum noch laufen können.


    Wird vermutlich bei den anderen Marken analog sein, aber ich entsinne mich noch, dass diese Helferlein mal gebaut wurden, um die Fahrbarkeit und Sicherheit zu verbessern, nicht sie grundsätzlich erst zu ermöglichen... ;)


    Nicht falsch verstehen, ist eine geile Maschine. Aber irgendwie lobe ich mir da doch meine gute alte Honda, bei der das Feedback "echt" ist, weil da nicht irgendwas elektronisches noch irgendwas weggeregelt hat.


    Nur meine Meinung und auch echt nicht böse gemeint.

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!

  • :) Das habe ich auch gar nicht böse aufgenommen.


    Die Berichte in der Presse mit Wörtern wie "Monster", "unfahrbar" oder "hoffnungslos übermotorisiert" haben mich auch lange davon abgehalten, mich für die Maschine zu interessieren.


    Aber nach einem Frankreich-Urlaub, bei dem ich mit meiner full-analogen Ducati hoffnungslos im Abgasstrahl einer 1290er verglühte, änderte alles ;)


    Mir scheint, die Superduke braucht einen Boss am Lenker. Schlaff auf der Sitzbank lümmeln und dann mal interessiert am Gas zu drehen, beantwortet sie mit einem Schlag ins Gesicht oder einen Tritt in den Hintern. Wie oben schon erwähnt - locker und easy dahinrollen geht zwar auch, aber wenn man den V2 über die 5 Mille schickt, dann muss man sich anders verhalten.


    Ich komme aus der Supermoto-Welt - der dort gepflegte Fahrstil (viel Gewicht nach vorne, angespannte Körperhaltung, hohe Ellenbogen und viel Druck auf den Rasten sowie bewusstes Berserkern) macht aus dem Biest ein eher umgängliches Fahrzeug, und dann kann man auch das eine oder andere Helferlein deaktivieren.


    Yee-Hah!!



    8)

    Motorprosa • Geschichten aus der Kurve
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  • Hallo ,
    Ende Oktober 2014 kam ein junger Motorradkollege

    bei mir vorbei und sagte zu mir :
    " Hallo Kurt´le willst Du Dir nicht endlich einmal ein
    neues Moped kaufen ? "
    Ich sagte Ihm , daß ich mit meinen Oldtimern zufrieden
    bin und somit keinen Handlungsbedarf verspüre .
    Dann Fragte er mich , ob ich mir überhaupt nochmal
    im Leben eine Neue zulegen will ?
    Ich sagte : Wenn Du so Fragst - eigentlich schon !
    Er lächelte und fragte , wann ich das dann zu tun
    gedenke .
    Daraufhin mußte ich mir eingestehen - der Kerl hat
    recht , ein neues Moped mit 80 macht wirklich keinen
    Sinn !
    So sagte ich mir - wenn ich je was neues kaufen will , so
    sollte es schon Zeitnah sein .
    Im Dezember habe ich mich dann mit Martin unterhalten ,
    da er bei BMW im Mopedbereich schraubt .
    Er riet mir massiv von der damals neuen wassergekühlten
    GS ab , da sie einfach zu viele Kinderkrankheiten hat .
    Als ich später den Flyer sah :
    "Wir haben sie 144 Nm bei 6500 U/min im Sportfahrwerk
    bei 189 kg Trockengewicht " , sah ich mir das Teil an und
    bestellte es in der 2. Januarwoche .
    Ich bekam sie am 20.6.2014 um 18:00 Uhr .
    Seitdem macht sie mir so viel Freude , daß ich sie im Oktober
    mit 146 449 km zum Winterschlaf in den Stall stellte .
    Leider gab die GS meiner Frau kurz vor unserem Moped=
    urlaub Anfang Juni 2018 , den Geist bei mir auf .
    Da ich mit meiner KTM1290 SD-R sehr zufrieden war ,
    ließen wir am 7.6. 2018 eine KTM 1290 GT für sie zu .
    Seit dem ersten Reifenwechsel ist sie derart zufrieden
    damit , daß sie zwischenzeitlich über 31 000 km damit
    gefahren ist .
    Wollte damit nur zum Ausdruck bringen , daß die Biester
    halt- und fahrbarer sind als die Meisten denken !
    Gruß Kurt


  • Hallo ,
    wie ich sehe - eine schwarze 1.0 , wie die Meinige !
    Obiges Foto (KTM in Schräglage) wurde am IZOARD
    von Nord nach Süd gleich nach dem Berggasthof
    kurz vor dem Gipfel von einem Fotografen geschossen .
    Das andere im Franz./Schweizer Jura bei Blockhütten
    wo man geschickt Übernachten kann .
    Gruß Kurt