kleiner giro d'italia im juli 21

  • am 10.juli sind meine frau und ich zu unserer italienrunde aufgebrochen. entstanden ist die idee im winter, als meine frau spontan gemeint hat, sie möchte mal nach umbrien. nach einer kurzen recherche im internet war klar: das lohnt sich! nach dem studium der landkarte stellte ich schnell eine route nach unseren bedürfnissen zusammen: keine überlangen etappen, malerische ortschaften zum übernachten und gemütliche zimmer-bereits im märz wurden die zimmer gebucht (stornierungsmögluchkeiten inbegriffen). zwischendrin soll es auch immer wieder badetage am mare geben. die kulnarik versteht sich in italien ja von selbst.

    erste etappe von puch bei hallein über mittersill/felbertauern, rasen/antholz, passo furcia, grödnerjoch, sellajoch, canazei und dann die linke talseite (sp71) raus nach trento!

    feiner tag bis auf den massenverkehr aufs grödnerjoch (siehe mein fotoalbum) mit den wildgewordenen bikern, die angst hatten, den anschluss an ihre gruppe zu verpassen ^^!

    in trento gilt es, ein zimmer so am rande der altstadt zu finden, dass es gerade noch anfahrbar ist (fußgängerzone!) und öffentliche parkplätze (gratis für mopeds) zur vefügung stehen-gelungen!-fußweg 2 minuten in die fuzo :thumbup:

    carabiniere beim plaudern mit der polizia di stato!

    tag 2: autobahn bis affi und dann z.t. über die langgezogenen dämme rechts an mantua und links an parma vorbei richtung appenin-ziel tellaro (südl. la spezia). beim mittagssnack in sorbolo in der bar pippo https://www.barpipposorbolo.it…ta-e-tradizione-dal-1970/ konnten wir den barbetreiber beobachten, wie er den gastgarten für das abendliche spektakel (finale :love: :love: :love:) liebevoll hergerichtet hat. mein einwand, dass eigentlich österreich im finale stünde, weil wir itlaien im 1/8 finale eigentlich schon besiegt hatten, wurde mit einem lachen quittiert. außerdem wurden uns erklärt, dass der bargründer "bippo" ein moto-narrischer war und noch heute viele biker anlockt-tja, auf mein bauchgefühl ist verlass- vor allem wenn ich durstig bin ^^ !

    als ich meine frau frohlockend auf die nahen berge hinwies, meinte sie: hier heroben gibt es keine berge! kurze zeit später hatte ich die lacher auf meiner seite, als wir uns dank handyapp in den appenin kurvten ^^! die überfahrt nach tellaro war in der tat ein traum: kaum verkehr, gute strassen und tolle panoramen! die ein/zwei "verfahrer" mit stichstrassen und mühsamen umkehrmöglichkeiten zwischen alten höfen, hat mir meine frau späzestens verziehen, als wir zum espresso in die eko bar in palazzo eingekehrt sind. der besitzer, ein bekennender ktm-fan, freut sich über meine guzzi und seviert mit einem grinser 2 kleine bier. wasser verkaufe er nicht, das gibt es gratis im fluss! schließlich bekam meine frau zum café doch noch ein wasser-das war das einzige, was wir bezahlen mussten-der rest ging aufs haus :D!

    schließlich erreichten wir tellaro wo wir im restaurant unserer unterkunft gambero nero (zimmer mit supergroßer terrasse aufs meer) einen gelungen abend feierten-mit meeresfrüchten, elfmeterschießen und spontanem feuerwerk. als ich im allgemeinen trubel zu bezahlen vergaß und die rechnung nächsten tag beim abschied begleichen wollte, hat mir der wirt benjamino auf zimmer und abendessen so um die 50€ nachgelassen. beim zusammenrechnen hat er mich unter dem ausruf "italia!" immer wieder umarmt und einen posten nach dem anderen nachgelassen (vino? no!-italia! ^^ ^^ )-"was haben wir denn außer gutem essen und fußball?" ich: "donne belle"!

    scheene griass

    walter :)

    Einmal editiert, zuletzt von walter28 ()

  • Hi Walter, da hattet Ihr sichtlich viel Spaß auf Eurer Tour! Was alles so aus einer spontanen Äußerung erwachsen kann...

    Beste Bikergrüße

    Elke


    "Unser Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können."

  • und erst das zimmer mit terrasseein traum! nachdem uns ein birra moretti serviert wurde und wir den staub innen und außen (mit wasser) runtergespült hatten, wurden wir zum abendessen geladen. der hausherr bekocht seine gäste jeden abend auf wunsch mit einem 3-gängigen, lokalen menü! der gute wein tat sein übriges und wir waren restlos zufrieden! die einladung zu cafe und limoncello hätte es eigentlich gar nicht mehr gebraucht 8o-aber sagt man auch nicht nein.

    die nächsten 2 tage war es meist sonnig, und wir beschlossen, die meiste zeit am pool und in der feinen anlage zu genießen-bis auf kurze ausflüge nach todi! schließlich hatten wir ja schon gut 1000 km hinter uns.

    am 7. tag erkundeten wir die umgebung, orvieto dom von orvieto und civita di bagnoregio civita bagnoregio , und genossen die kurvenreichen und verkehrsarmen strassen. generell sind die nebenstrassen in umbrien leider sehr schlecht und tw. hat man zu tun, nicht abgeworfen zu werden- es gibt tiefe löcher, risse und abbrüche im asphalt. aber das tut der freude keinen abbruch, wenn man die herrliche landschaft und die freundlichkeit der leute in die waagschale wirft!

    scheene griass

    walter :)

  • tag 8: wieder bei regnerischem wetter die fahrt nach fiorenzuola di focara, an der adriaküste. die route führte über perugia, eine wunderschöne, auf hügeln gelegene großstadt, über gubbio und urbino. die strecke bietet wieder traumhafte strassen über hügeln, diesmal mit längeren kurvenradien und besserem asphalt. da wurde auch wieder das bikerherz bedient. in urbino legten wir einen stop ein und bewunderten die museumhafte altstadt:

    auf den letzte kilometern zum ziel dann die abzweigung ins gelobte land: tavullia, die heimat von il dottore 8)

    an den nächsten tag besuchten wir dann auch den fanshop und erhaschten einen blick auf die trainingsranch-leider war kein betrieb!

    am nachmittag erreichten wir unser quartier, das https://fiorenzuolabnb.com, ein kleines und feines b&b mit modernen zimmern und blick aufs meer! der steilküstenabschnitt zwischen cattolica und pesaro ist jedenfalls sehens-und fahrenswert. die schmale strasse windet sich hoch über dem meer von weiler zu weiler und ist ein eldorado für einheimische biker aller art. die perle des küstenabschnittes ist fiorenzuola. mit seinem schloss, den 2 gemütlichen wirtshäusern, einer bar und einem kleinen laden bietet urlaubsflair nach unserem geschmack! vor der bar valbruna https://de.restaurantguru.com/…enzuola-di-Focara#gallery, die füße auf der strasse, konnten wir stundenlang bei aperolspritz sitzen um die italienischen edelrenner von bianchi bis pinarello, moderne und alte motorräder sowie oldtimer zu bewundern. ein älterer italiener kam sonntags (eh klar ^^ ) mit seiner benelli leoncino bj.62 und montags mit der perfekt restaurierten bmw r65, um beide mittig ab-und zur schau zu stellen. die bar schmückten bilder vom wirt mit dem gefallenen nationalhelden marco pantani (una bella persona) und andrea dovizioso, die zu besuch waren.

    zum meer mit sandstrand waren es 1,5km fußmarsch bergab bzw bergauf-etwas bewegung schadet als ausgleich zu den leckeren meeresfrüchten auch nicht! hier hielten wir uns drei tage auf, besuchten die umgebung und genossen das dolce vita!

    scheene griass

    walter :)

  • tag 11-14: von fiorenzuola ging es nach chioggia. misano misano musste genauso besucht werden wie san marino san marino . war wohl eine einzgartige chance-parken direkt vor dem altstadttor und praktisch keine touris. der polizist mit den gelben handschuhen , der den zebrastreifen vor dem stadttor bewirtschaftet, macht einiges her! das hügelige gelände rund um san marino eignet sich hervorragend zum biken, richtung norden wird es dann etwas eintöniger. ob der aufkommenden nachmittagshitze haben wir dann von ravenna die direttissima nach chioggia gewählt. meinem image, die besten zimmer zu finden, wurde ich auch hier wieder gerecht: https://barbaras-rooms.business.site/ meine frau vergöttert mich dafür :love: . barbara hat einen heimwerkerfaible und hat das kleine altstadthaus und die zimmer durchgestylt-immer wieder findet man pfiffige details.

    chioggia ist das venedig für den einfachen mann, weil es zwar auch kanäle und brücken hat, aber erstens nicht soviele und zweitens sind sie rechteckig angeordnet, sodass man sich auch zurechtfindet und seine kneipen und das eigene zimmer immer wieder findet :D!

    am nächsten tag bereisten wir mit dem vaporetto pellestrina, die lange (15km), schmale (400m) insel vor venedig. dort liehen wir zwei räder fuhren einmal auf-und-ab und genossen die sonne am langen sandstrand auf der "meerseite"die badehütten der einheimischen aus schwemmholz und planen darf man ausleihen! in pellestrina gibt es kaum tourismus, weil die bevölkerung von der muscheljagd lebt. daher ist alles sehr bodenständig und ruhig-geheimtipp! besonders malerisch: die bunten häuser, die sich nahtlos aneinanderreihen.

    auch witzig: chioggias jugend setzt statt auf scooter auf ebikes, die alle gepimpt sein dürften: lautlos fegen sie durch die stadt!

    heimlich fotografiert: erlkönig von vales neuer m1

    nach den ruhigen tagen zuvor, wurde es uns zu hektisch und zu touristisch. erst jetzt merkten wir, wie schön urlaub ohne ösis und pifkes sein kann-niemand nörgelt am nachbartisch über den schwarzen rand der pizza und den bierpreis 8o! die italiener empfindet man ja nicht als touris-die sind sowieso immer laut und lustig :thumbup:.


    somit ging es ab in die heimat: über nebenstrassen nach treviso, (drehbrückenwärter)

    conegliano und udine, wo wir nocheinmal einen schönen abend verbrachten um am freitag, nach ca. 2300km, zu hause einzulaufen. welch ein wunder-bei sonnenschein und trockenem wetter über den tauern-da sind wir auch anderes gewöhnt! wenn wir früher mit den kindern auf der heimfahrt vom meerurlaub im lungau nochmal pause machten, zog es den kindern oft vor lauter kälte die flipflops aus ^^!

    alles in allem: traumreisen, so wie es uns gefällt: in bewegung sein, sich treiben lassen, die gegend inhalieren, nette leute treffen, gut essen und trinken, sich gut verstehen und vor allem: keine hektik!

    ps: danke an unsere braven mopeds 8)