Von Vorarlberg ins Rheinland und über Luxemburg wieder zurück - eine Chaostour. Mal wieder... :)

  • Servas mitanand,


    das letzte lange Wochenende mit einem Feiertag am Donnerstag und einem Brückentag am Freitag in diesem Jahr stand vor der Tür. Eigentlich ist es wetterbedingt auch das erste, aber darauf wollen wir jetzt einmal nicht rumreiten.^^


    Tja, es wäre so schön gewesen, mit Organisatorin Elke und vielen, vielen anderen Kurvenkönigen in den Odenwald zu fahren... aber erstens: Corona - zu viel war zu lange unklar. Und zweitens: zu viele Leute und Töffs. Nicht, dass ich was gegen die Leute oder ihre Töffs hätte, im Gegenteil. Die wo ich bisher kennen lernen durfte, sind alle ziemlich patent und lustig - nur das Fahren in einer so großen Gruppe ist einfach nicht meins. Schade eigentlich, aber wir werden uns zu einem anderen Zeitpunkt und in anderen Konstellationen wiedersehen.


    Das Alternativprogramm war aber durchaus verlockend: am Donnerstag einmal quer durch halb Deutschland nach Leverkusen, meiner alten Heimat, am Freitag Besuch und Frühstück bei den Elterntieren mit anschließender Talsperrentour durch das Bergische Land, am Samstag mit einem kleinen Abstecher nach Luxemburg und durch die Vogesen bis kurz vor Lörrach und dann am Sonntag im Schwarzwald mit Bif Tannen und Diana ordentlich Kurven räubern und später den Weg nach Hause antreten. Der Wetterbericht konnte sich mal wieder nicht wirklich festlegen, war mir aber auch egal. Und daher ging es dann los:


    Donnerstag, 03.06.21


    Morgens m Sechs ist die Welt zumindest in Lustenau in Ordnung.


    Scarlett steht bereits beladen und betankt in der Tiefgarage, neue Power5 sind auch drauf. Der Plan ist, Leverkusen hauptsächlich über Nebenstrecken und Landstraßenn zu erreichen, aus Zeitgründen sind aber immer mal wieder ein paar Passagen auf Schnellstraßen mit Tempolimit 120 km/h eingebaut. Hier und da mal so eine halbe Stunde tut nicht weh, hilft aber das Zeitkontingent nicht zu arg zu strapazieren. Rund 650km liegen trotzdem vor mir. :)


    Nach Dusche und Frühstück rolle ich um Punkt 06:45 aus dem Stall und ja: die erste Etappe geht direkt auf die Autobahn bis Wangen. Hier lässt man sonst einfach brutal viel Zeit liegen... An der teutonischen Grenze erwartet mich keine keine Kontrolle, ist inzwischen wohl eh Wurscht, also wird bis Wangen durchgedübelt und ab da beginnt dann tatsächlich der Spaß.


    Vorbei an Biberach an der Riss, Laupheim und Ulm setze ich tasächlich für fast zwei Stunden keinen Fuß auf den Boden, sondern cruise ganz entspannt in Richtungen Amstetten, wo ich mich dann von hinten an die Geislinger Steige heranschleiche.


    Nur einen kurzen Tschickstop später geht es dann die Steige auch herunter. Herrlich! Ich habe sie ganz für mich alleine und Scarlett und ich sind eingegrooved genug, um es hier ordentlich krachen zu lassen. So macht das Spaß!


    Eigentlich wollte ich noch einen kurzen Schlenker über das Hagelholz einbauen, warum ich mich dagegen entschieden habe weiß ich auch nicht mehr. Beim nächsten Mal kommt der definitiv mit rein! Egal, es geht voran. Über Göppingen und Geschwend geht es Richtung Gaildorf. Wieder einmal trifft mich die Erkenntnis, dass so ziemlich alle mit GP am Kennzeichen sich einen ziemlichen Schas zusammenfahren (erinnert sich noch wer an die Kuchenrunde 2019?) - da liegen höchstens noch die Entenhausener (EN) davor. Macht aber nichts, ich komme wohlbehalten an der Zapfsäule an. Leider zwei Stunden zu früh für die Reisegruppe zum KKT im Odenwald, einen Kaffee bekomme ich aber trotzdem schonmal kredenzt.


    Eine knappe Viertelstunde später heisst es dann wieder Aufsitzen und weiter geht´s. Vorbei an Schwäbisch Hall, Künzelsau und vielen Käffern geht die landschaftlich schöne Reise und macht mit vielen Kurven und einigen Kehren auch richtig Spaß. Bei Dörzbach meldet Scarlett auch latenten Durst an und so wird eine idylische Tanke in the middle of nowhere angelaufen.


    Beim Spritpreis habe ich allerdings leichten Gesprächsbedarf. Das sind ja inzwischen schon italienische Verhältnisse mit bald €1,60 pro Liter. Leider halt ohne Dolce Vita. Danke Merkel!


    Langsam wird es Zeit für einen Schwenker in Richtung West, vorbei an Aschaffenburg, Seligenstadt und durch Hanau. Doofe Idee. Hier stehe ich zum ersten Mal im Stau, der sich aber zum Glück schnell auflöst. Allerdings plagt mich dann gegen 13:30 auch inzwischen ein kleines Hüngerchen und in Usingen finde ich einen mir genehmen Stoppunkt.


    Im Rathaus Cafe gibts dann neben Wasser und brauner Brühe noch mehr braune Brühe in Form einer wirklich deftigen, leckeren und reichhaltigen Gulaschsuppe. Wobei die Quiche am Nachbartisch auch ziemlich sexy war...


    Halbe Stunde um, wir müssen weiter und machen das auch. Bis Weilburg ist es entspannt, dann schlägt binnen Minuten das Wetter um und ich bekomme die erste ordentliche Dusche dieser Tour. Egal, die Klamotten sind frisch imprägniert und auch die Handschuhe halten. Leider haben letztere keinen Wischnippel. Geht aber auch so, bei Hachenburg bin ich wieder trocken. Den eigentlich geplanten Stopp bei Burg Windeck spare ich mir aber, da hängen schon wieder fiese Wolken... Danke, aber nein Danke!


    Bei Schönenberg hinter Ruppichteroth wird es mal wieder Zeit für eine Ladung Brause für Scarlett, also steht der letzte Stop auf der Tour vor dem Tagesziel an. Ganz nett hier.


    Weil ich jetzt doch dem Zeitplan etwas voraus bin, entscheide ich mich nicht wie geplant auf der Autobahn um Köln abzukürzen, sondern lieber hinten rum durchs Knie über Overath und Bergisch Gladbach Richtung Leverkusen Opladen zu düsen. Die Entscheidung war OK, und obwohl ich im Flow bin und eigentlich noch nicht aufhören möchte, stehe ich doch um kurz vor 18:00 in Opladen, Teil von deutschlands vermutlich häßlichster Stadt - Leverkusen.


    Hier scheint irgendeine Epidemie ausgebrochen zu sein, man muss nämlich in Freien Maske tragen. Gabs bei mir in Vorarlberg auch, für ca. eine Woche. Da kann ich auch verstehen, dass außer mir ziemlich wenig Leute unterwegs sind.


    Bis zu meiner Homebase für die nächsten zwei Tage ist es nur ein Katzensprung und dann heißt es "Reiss den Staudamm auf, hier kommt die Sahara!" Endlich vernünftiges Bier!


    Mit meinem besten Freund klingt dann auf seinem kleinen Balkon der Abend aus und wie immer haben wir viel zu wenig Zeit, aber zu viel zu erzählen, bevor wir ins Bett müssen. Ich dringender als er, denn die knapp über 650km stecken mir doch in den Knochen. Ist aber noch steigerungsfähig... dazu später mehr.^^


    Das angehängte .gpx ist für TomTom optimiert. Man kann die Etappe sicherlich in beide Richtungen auch in zwei Tagen fahren und sich Zeit für ein paar Sehenswürdigkeiten nehmen.

  • Freitag, 04.06.21


    Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung. Scarlett musste wegen Parkplatzmangel eng an der Hauswand auf dem Gehsteig übernachten, wurde aber wider Erwarten auch nicht umgeworfen.


    Das wäre vor 10 Jahren vermutlich noch ganz anders ausgegangen, als es nur ein paar Häuser weiter noch eine Kultkneipe namens Bizzarre gab, und zu meiner Aufstehzeit gerade im Normalfall die letzten Gäste rausgekehr wurden. Mich eingeschlossen... :)


    Mein Gastgeber poft noch, ich setze Kaffee auf und schwinge mich unter die Dusche, um dann um kurz vor Acht die Reise nach Radevormwald anzutreten, wo ich mich bei meinen Eltern zum Frühstück eingeladen habe. Durch die Hinterhöfe und über Burscheid, Dabringhausen und Hückeswagen erreiche ich um Punkt 09:00 Radevormwald,


    wo ich mich erstmal testen lasse und keine Viertestunde später mit negativem Ergebnis bei meinen Eltern aufschlage. Vater hatte mir sogar noch eine Wegbeschreibung geschicht... falls das Navi nicht hinfindet. Ist ja nicht so, dass ich da nicht groß geworden wäre.^^


    Das Frühstück ist entspannt, und ich freue mich, meine Eltern endlich mal wieder zu sehen. Gut, die obligatorischen Fragen von Muttern nerven leicht: hast Du eine Freundin? Wann bekommen wir denn endlich ein Enkelchen, etc. Vattern schmunzelt, sagt aber nichts.^^


    So schön es auch war: ich bin ja nicht zum Spaß hier, sondern ich will Motorradfahren! Entsprechend verabschiede ich mich um 11:00 und mache mich auf zur Talsperrenrunde.


    Los geht es Richtung Kespertalsperre und es dauert nicht lange, bis sich natürlich auf Nebenstraßen


    das Gefühl von André-Land einstellt: schmale Straßen, wenig Verkehr. Kurvenfreude und zwischendurch mal ordentlich die Kuh fliegen lassen. Wenn alles im Leben so einfach wäre!


    Nicht viel später ist die Versetalsperre erreicht,


    wo ein Mahnmal gegen den zweiten Weltkrieg errichtet wurde.


    Nur ein paar Schwünge und Huckel später steht man dann auch schon vor der Fürwiggetalsperre. Krass, wie viel Wasser das hier so gibt!


    Noch ist das Wetter akzeptabel, aber am Horizont dräuen schon wieder Regenwolken. Schnell mal die Drohne rausholen, bevor es wieder kübelt.


    Kurz nach der Landung der Drohne setzt Nieselregen ein. Nichts wie weg, next Stop Oestertalsperre. Auf dem Weg gibts mal wieder einen ordentlichen Guss, aber er dauert nicht lang.



    Der leichte Niesel lässt nach und bei Windhausen ist dann wieder alles gut. Zumindest kurzfristig.


    Der nächste geplante Stop ist die Seeterasse am Biggesse, aber vorher kommen wir auch noch an der Listertalsperre vorbei. Hier ist echt eine Talsperre neben der anderen...


    Das Wetter ist inzwischen mal wieder eher so Meeh, deswegen bietet sich der Stop am Biggesee an, zumal auch braune Brühe nachgefüllt werden müsste und ein kleines Süppchen hätte wohl auch Platz.


    Gut, das Bahngleis direkt vor der Nase ist jetzt nicht der Oberburner, dafür ich die Anbindung auch mit den Öffis super, wenn man mal versackt.


    Meine Zwiebelsuppe ist gut,


    das Wetter leider nicht, weswegen ich auch trotz Regen weiterfahre. Glücklicherweise kann ich aber auf den Froschanzug verzichten. Leider wird es aber auch erstmal nicht besser, als wir die Listertalsperre nochmals rechterhand mitnehmen und uns dann grob Richtung Meinerzhagen und der Aggertalspere halten.


    Nach der Agger dauert es nicht lange, bis wir kurz vor Marienheide die Bruchertalsperre erreichen. Auch ein Kleinod.


    Leider ist es dann trotz Hinterhöfen und André-Land nicht mehr allzu weit bis zur Hansestadt Wipppperfürth und der letzten Talsperre des Tages: der Bevertalsperre. Hier habe ich in meiner Jugend an Wochenenden und Feiertagen zwischen April und Oktober unzählige Stunden im Wachdienst für die DLRG verbracht und tatsächlich: als ich über den Staudamm rolle, riecht es irgendwie nach zu Hause. Leicht modrig, aber der Geruch der Bever ist schon einzigartig. Hach, schön. :)


    Weniger schön ist, dass am bekanntesten Ausflugslokal, der "Zornigen Ameise"


    nichts vom Flair meiner Erinnerung geblieben ist. Kaffee und Wasser aus dem Pappbecher, kredenzt von einer mehr schlecht als recht deutschsprachigen Bedienung aus Ost-Osteuropa, die aus ihrer Unmotiviertheit auch keinen Hehl macht. Ja, Corona. Schon klar. Trozdem ein Schlag in die nostalgische Magengrube. Der Kaffee ist auch Sch...lecht und landet in der Bever.


    Letzte Etappe für heute.


    Verkehsbedingt weiche ich von der geplanten Route ab und dübel durch ein paar Hinterhöfe von Hückeswagen über Bergisch Born nach Wermelskirchen und weil es nicht weit weg ist, noch schnell zum Schloss Burg.


    Über Burscheid geht es dann zurück nach Opladen, wo dann auf dem Balkon der Abend regenreich zumindest mit einem genial gegrillten Lachs


    und einem zuerst Sous-Vide gegarten und dann gegrilltem Filetsteak vom irischen Weideochsen endet.


    Hätte schlimmer kommen könnnen. :)


    Dafür kübelt es, als gäbe es kein Morgen und ein Blick auf das Wetterradar zeigt, dass über Luxemburg scheinbar gerade das Tor zur Hölle aufgestossen wurde. Ist mir in dem Moment egal, am nächsten Morgen um ca. 09:30 werde ich mich daran erinnern...^^


    Bis Mitternacht halte ich durch, dann vertschüsse ich mich. Meine Freund machen noch bis zwei, halb drei... aber für mich ist um 0Siebenhundert schon wieder Abfahrt angesagt.


    Die angehängte .gpx ist im TomTom Format und spiegelt die usprünglich geplante Tour wieder, die zum Abschluss auch noch an der Bruchertalsperre vorbeiführt. Wettermässig habe ich dieses Mal drauf verzichtet.

  • Hallo Andre

    Ein sehr schön be - und geschriebener Bericht! Obwohl Petrus dir nicht immer hold war so wirst Du doch deinen Spaß gehabt haben. Insgesamt eine schöne Strecke mit vielen Eindrücken. :thumbup:

    Viele Grüße Hans-Jürgen :thumbup:

  • Samstag, 05.06.21


    Ja, es ist früh. Ziemlich genau um 06:50 steht Scarlett aufgerödelt und vollgetankt mitten im Wech. Gut, dass keiner unterwegs war.



    Heute geht es nach Luxemburg, das Wetter ist so lala. Wird schon... Die Planung sieht unter anderem noch einen kleinen Abstecher durch die Vogesen in Richtung Lörrach vor, wo ich in Bamlach im Hotel Storchen ein Zimmer gebucht habe.


    Da es erstmal gilt, Strecke zu machen fahre ich direkt auf die leere A1, brezel durch bis Luxemburg und knappe zwei Stündchen später mache ich dann in Peterskirchen an der gleichnamigen Kirche den ersten Tschikstop.


    Da es wieder nieselt und die Aussichten nicht wirklich besser werden, sitze ich schnell wieder auf und mache weiter. Doch nicht für lange... auf einer kleinen Nebenstraße kurz vor Reuven bockt Scarlett kurz und trotz högschder Konzentration und Mopsgeschwindigkeit kann ich nicht verhindern, dass das Hinterrad auf der schlammigen Straße rukommt. Ich lege eine erstklassige Pirouette fast auf der Stelle hin und dann wirft mich Scarlett einfach ab. Porca Misera!


    Das sieht jetzt auf den ersten Blick schlimmer aus, als es ist. Mir nix passiert, außer dass ich aussehe wie ein Schweinchen und nachdem ich Scarlett wieder auf die Hufe gewuchtet habe gehe ich kurz die Optionen durch.



    Der Handbremshebel ist abgebrochen, aber noch mit zwei Fingern bedienbar und die Fußbremse tut zum Glück auch noch und ist nicht blockiert. Ein schneller Check bei Google zeigt: es gibt hier in der Nähe keine Motorradwerkstatt, die am Samstag geöffnet hat und wo ich vielleicht einen neuen Bremshebel bekommen könnte. In the middle of nowhere bleiben macht keinen Sinn, also beschließe ich erstmal weiter zu fahren und zu schauen, ob nicht doch noch irgendwas anderes kaputt gegangen ist. Das hat man halt davon, wenn man sich am Tag nach einem schweren Gewitter in die Hinterhöfe verirrt... wobei auf den größeren Straßen auch überall viel Dreck liegt.


    Leicht verhalten und vorsichtig schleiche ich weiter nach Clerf


    und steigere dann langsam wieder das Tempo. Im großen und ganzen geht es ganz gut, den vollen Bremsdruck kann ich aber vermutlich mit dem Stummel am Lenker und der verbogenen Fußbremse nicht mehr aufbauen. Also höfele tun!


    Weiter geht´s dann erstmal zum Donatus


    und dann zum nächsten geplanten Stop bei Esch-Sauer


    im "Schmaach Em de Séi a méi", einem Bistro mit angeschlossenem Motorrradhotel. Hier deponiere ich einfach mal meinen Wunsch nach brauner Brühe und einem neuen Bremshebel und tatsächlich erhalte ich nach kurzer Zeit neben dem Kaffee auch die Telefonnummer von einem lokalen Schrauber. Leider hat er auch keinen passenden Bremshebel. Na ja, dann muss es halt so weiter gehen...


    Weiter geht es nach Vianden


    und von dort wieder über die Hinterhöfe zum Predigtstuhl



    Der letzte Punkt meiner kleinen Schnitzeljagd in Luxemburg ist dann am Schiessentümpel erreicht.



    Bif hat sich inzwischen auch gemeldet und meldet sich und seine Gruppe wetterbedingt von der morgigen gemeinsamen Ausfahrt durch den Schwarzwald ab. Damit fällt dann auch für mich die Entscheidung, nicht noch die kurvigen Strecken der Vogesen auf dem Weg nach Bamlach mitzunehmen - die spare ich mir dann lieber mal für besser Wetter und voll funktionsfähige Bremsen auf. Ich hänge trotzdem mal die .gpx mit der ursprünglich geplanten Route an.


    Bei Tawern soll es eine Schrauberwerkstatt geben, das liegt sogar beinahe auf dem Weg. So ganz wohl ist mir dann doch nicht dabei, die nächsten 500km über Landstraßen und Autobahnen mit dem Restbremshebel hinter mich zu bringen. Das Thema erledigt sich dann alllerdings von selbst, der Laden ist zu. Und wie es ausschaut, auch schon seit längerem. Tja, Pech gehabt. Also ab dafür.


    Über Saarlouis und Pirmasens geht es gut voran, doch dann schlägt das Schicksal wieder mal zu: kurz vor Landau ist ein Tunnel auf der B10 scheinbar kurzfristig gesperrt worden. TomTom lotst mich zielsicher mitten durchs Dorf. Immerhin bin ich nicht der einzige mit einem behinderten Navi, denn neben unzähligen anderen Autofahrer und vielen Wohnmobilen müssen sich auch mehrere 40Tonner verbotenerweise durch den schmalen Ort Siebeldingen quetschen. Volliditioten!


    Nachdem ich in einer Stunde ca. 50m geschafft habe, reisst mir der Geduldsfaden und ich flüchte über Gehwege aus der Stauhölle. Immerhin regnet es mal nicht. Zumindest bis Karlsruhe, dann beginnt es kurz zu schütten. Immerhin ist es nur ein kurzer Guss und in Pforzheim gibt es nochmal eine Ladung Saft für Scarlett und den letzten Streckenabschnitt.


    Ab hier heisst es dann nur mehr Autobahn und ab Leonberg schüttet es wie aus Eimern. Ja, da kommt Freude auf. Die vor dem Wochenende durchgeführte Imprägnierung der Kombi ist inzwischen durch, aber bislang halten sowohl Kombi als auch Handschuhe dicht. Bei Dettingen habe ich keinen Bock mehr und fahre rechts ran.


    Zeit für eine Koffeintransfusion und zwei Tschiks. Rücken und Nacken tun langsam weg, meine Moto-Skeeviz scheuert langsam im Schritt und es wird echt Zeit, dass ich nach Hause komme... also nochmal back on the road und nach einem weiteren feuchten Stündchen komme ich dann gegen 20:45 endlich wieder zu Hause an.


    Auf dem Tageskilometerzähler stehen 898 km. Das mache ich so schnell sicher auch nicht nochmal!


    Losgelöst vom Pech mit Wetter und Schlamm war das aber eine geile Tour. Der Hinweg am Donnerstag war trotz den 650km total entspannt und hatte super Streckenabschnitte drin. Die Talsperrenrunde war trotz des Wetters auch super und Luxemburg ist vermutlich im trockenen noch mal schöner. Tolle Motorradstrecken hat es dort auf jeden Fall und ich werde bestimmt mal wieder dort hinfahren.


    Schade, dass das Treffen mit Bif & Co. nicht funktioniert hat. Aber das wird sicherlich bald nachgeholt...

  • Spannend Deine Tour... :thumbup: die Werkstatt in Tawern war wohl MOTOMETALL..Die existiert aber m.W. noch. Kommt natürlich darauf an, um welche Uhrzeit Du da aufgeschlagen bist...? :) Hauptsache Dir ist Nichts passiert...

    Es grüsst...

    Gerd - Der Roadking

    ...wo ich bin ist vorne und wenn ich mal hinten bin, ist hinten vorne... ;)

  • Hi André,

    gut zu lesen, dass Du und Scarlett die Schlammpirouette glimpflich überstanden habt!

    Nochmal Glück im Unglück! :thumbup:

    Da hattest Du Dir auch wieder schöne Strecken und Haltepunkte ausgesucht. Deine Seenrunde werden Thomas und ich bestimmt einmal abfahren - einzeln waren wir schon an jedem des von Dir besuchten Sees bzw. sind auf unseren Touren in den Süden dran vorbeigefahren.

    Luxemburg steht auch mal wieder auf meiner ToDo-Liste...

    Jedenfalls vielen Dank für Deinen Tourbericht und die -daten. Er ist wie immer unterhaltsam geschrieben - fast meint man, dabei gewesen zu sein. :)

    Beste Bikergrüße

    Elke


    "Unser Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können."

  • Astreine Berichte, TOP. Hättest was gesagt, hättest durchbremsen können, du bist definitiv an mir durchgefahren wenn du im Schwarzwald warst

    Den Schwarzwald musste ich leider aufschieben. :)

    Das Leben ist kein Ponyschlecken!