Hochrhein und Südschwarzwald

  • Die Region am Hochrhein und Schwarzwald war früher von vielen Motorsportveranstaltungen geprägt. Die wohl berühmteste war das Schauinslandrennen bei Freiburg im Breisgau, das Eggbergrennen bei Bad Säckingen, das Bergrennen in Oberhallau bei Schaffhausen in der Schweiz sowie das Bergrennen am Kalten Wangen im Klettgau. Für Motorsport begeisterte läßt sich eine herrliche Route entlang der alten Rennstrecken zaubern. Letztere, also der Kalte Wangen, wurde eine Rennveranstaltung vor 30 Jahren letztmalig ausgetragen. Während am kalten Wangen die Motoren ruhen, wird in Oberhallau noch jedes Jahr aktiv Rennsport betrieben. Schauinsland und Eggberg werden nur noch als historische Veranstaltungen durchgeführt.


    Ich möchte heute auf die Rennstrecke am kalten Wangen eingehen. Das Bergrennen Kalter Wangen war eine Motorsportveranstaltung im Landkreis Waldshut an dem Berg Kalter Wangen auf der Gemarkung Hohentengen am Hochrhein nahe der Schweizer Grenze, wofür die Landstraße 161a von Hohentengen nach Grießen von 1967 bis 1988 verwendet wurde.


    Der „Kalte Wangen“ in Hohentengen-Stetten war die größte Sportveranstaltung am Hochrhein. „Kalter Wangen“, so heißt der Bergrücken zwischen Grießen und Hohentengen. Bei dem Start in Stetten bis zur höchsten Erhebung waren 2160 Meter mit einer Höhendifferenz von 160 Meter zu fahren. Dies war die Rennstrecke. Auch wenn die Strecke von Grießen nach Hohentengen nicht sehr lang ist, hat die Strecke doch einige schöne Kurven und enge Kehren in sich. Großteils ist die Strecke frisch asphaltiert und in gutem Zustand. Auf dem Höhenrücken befindet sich ein Parkplatz, von dem man einen schönen Blick in die Schweiz und ins Klettgau hat. In Hohentengen kann man dann Richtung Waldshut-Tiengen entlang des Rheins und der Schweizer Grenze fahren. Auch hier kann man einige schöne Blicke auf den Rhein werfen.



    In der "Käppeli-Kurve" versammelten sich bei jedem Rennen die meisten Zuschauer, denn von dieser Stellen hatte man einen guten Überblick über die Rennstrecke am Kalten Wangen.



    Blick vom Bergrücken Richtung Westen


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Anschließen möchte ich mit einer weiteren Bergrennstrecke am Hochrhein. Nämlich die Bergrennstrecke Eggberg. Sie liegt nahe der Stadt Bad Säckingen, welche auch noch mit einigen besonderen Sehenswürdigkeiten aufwarten kann.


    DER MOTORSPORT AM EGGBERG HAT EINE MEHR ALS 100 JAHRE ALTE TRADITION


    Berühmte Namen wie Petermax Müller, Baron von Falkenhausen, Schorsch Meier, Karl Kling und auch Hans Stuck sorgten jahrelang für Zuschauermassen an der Strecke.


    Von 1967 bis 1988 stellten dann die neuen Helden wie Fredy Amweg, Johann Abt, Walter Pedrazza und Herbert Stenger neue Geschwindigkeitsrekorde auf und 2017 kehrte Fredy Amweg mit seinem damaligen Rennwagen an den Eggberg zurück.


    Streckenlänge 4,25 km, Höhenunterschied 325 m, max. Steigung11%, 21 Kurven.




    Im badischen Süden, direkt an der Grenze zur Schweiz und Frankreich, liegt die Trompeterstadt Bad Säckingen. Der Dichter Joseph Victor von Scheffel machte die beschauliche Stadt einst berühmt, als er sein Versepos

    „Der Trompeter von Säckingen“ veröffentlichte.

    Es wurde ein Weltbestseller, woraus sogar ein Spielfilm und eine Oper wurde. Noch heute ist die Figur des Trompeters DAS Symbol der Stadt. Man findet siegemeinsam mit dem Kater Hiddigeigei in der romantischen und atmosphärischen Altstadt. Im heutigen Schlosspark schlenderte einst das Liebespaar, das in Scheffels Epos besungen wird. Heute findet sich dort noch immer das Schloss Schönau, in dem das Hochrheinmuseum untergebracht ist. Flanieren kann man auf der Rheinpromenade und den Blick auf den mächtigen Rhein, das St. Fridolinsmünster und die längste gedeckte Holzbrücke Europas auf sich wirken lassen.


    Die Holzbrücke Bad Säckingen verbindet die deutsche Stadt Bad Säckingen mit der Gemeinde Stein in der Schweiz. Mit ihren 203,7 Metern (mit Vordächern 206,5 Meter) ist sie die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Damit ist sie länger als die Luzerner Kapellbrücke die 202,9 Meter (mit Vordächern 204,7 Meter) lang ist. Die Brücke gehört zur Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Aargau.



    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Falli bei Deinen Berichten beginnt der Spaß schon beim Lesen.

    Wenn wir nach Corona die Strecken fahren dürfen, wird das Grinsen wohl gar nicht aus unseren Gesichtern verschwinden.


    Vielen Dank für diese schönen Anregungen.

    Klaus

  • Heute stelle ich euch die ehemalige Bergrennstrecke Schauinsland vor. Die wohl berühmteste Strecke hier im Südschwarzwald und für mich jedesmal ein Highlight.


    Die ehemalige Bergrennstrecke führt von Horben über die L 124 auf den 1.284 m hohen Freiburger Hausberg „Schauinsland“. Eine Strecke erster Güte, 12 km lang mit 170 Kurven. Samstag, Sonntag und an Feiertagen ist die Strecke für Biker gesperrt. Oben angekommen laden mehrere Lokale zu einer Pause ein.


    Am 15. und 16. August 1925 gingen erstmals Rennwagen und -motorräder an den Start des in der Folgezeit bekanntesten deutschen Bergrennens, welches in seinen besten Zeiten weit mehr als 20.000 Zuschauer besuchten. Das jährlich stattfindende Rennen gewann danach zunehmend an Bedeutung; so wurde es 1927 international ausgeschrieben und erhielt ab 1930 das Prädikat Bergpreis von Deutschland sowie ab 1931 die Bezeichnung Großer Bergpreis von Deutschland. Im Jahr 1938 wurde das Rennen aufgrund der politischen Spannungen abgesagt und während des Zweiten Weltkrieges nicht wieder aufgenommen.


    Erst 1949 fand eine Neuauflage statt, die ab 1951 im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen werden sollte; das Rennen 1955 wurde jedoch wegen der Le-Mans-Katastrophe abgesagt. Ab 1957 fand die Veranstaltung bis 1970 wieder jährlich statt, ab 1972 bis zur letzten Rennveranstaltung 1984 erneut alle zwei Jahre. Das Rennen von 1963 war Teil der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Aufgrund zunehmender Kritik seitens der Naturschutzbehörden und -aktivisten wurden die Termine 1986 durch den Veranstalter storniert und ein erneuter Durchführungsantrag für 1988 durch die Genehmigungsbehörden verworfen.

    Die Holzschlägermatte während des 12. Schauinsland-Rennens am 30. August 1936, halbrechts das Försterhaus

    Zwischen 1934 und 1967 kam es zu sieben tödlichen Unfällen im Vorfeld oder während der Veranstaltung. So verunglückte beispielsweise der zweifache Deutsche Meister in der 350-cm³-Gespann-Klasse, Albert Schneider, am 30. August 1936 tödlich. Heute findet nur noch die vom ADAC veranstaltete Schauinsland-Klassik statt. Ein Schaulaufen vieler hochkarätiger Oldtimer aus der ganzen Welt.



    Der Schauinsland trägt seinen Namen voll zu Recht - vom Aussichtsturm auf dem Gipfel bieten sich bei schönem Wetter in alle Richtungen herrliche Ausblicke, über die umliegenden Schwarzwaldberge und Täler, übers Rheintal bis in die Vogesen und bis in die Schweizer Alpen.

    Den Gipfel erreicht man am schönsten mit der Schauinslandbahn, Deutschlands längste Kabinen- Umlauf- Seilbahn (Länge: 3,6 km, Höhenunterschied 746 m). Die Talstation befindet sich in Horben, und ist ab Freiburg sehr gut ausgeschildert. Die Adresse für den Turm lautet:

    Eugen-Keidel Turm Schauinsland

    Schauinslandstraße

    79254 Oberried


    Ein Tipp: Wenn es unten im Tal bewölkt und grau ist, so gibt es häufig eine Inversionswetterlage Dann ist es auf dem Schauinsland über den Wolken sonnig und man kann einen besonders weiten Panoramablick genießen!


    Die Holzschlägermatte ist heute eine Gaststätte mit großem Außenbereich und großem Parkplatz. Bei gutem Wetter auf der Terrasse ein Getränk genießen und das wilde Treiben auf der Strecke beobachten ist einfach herrlich.

    AdresseSchauinslandstraße 359, 79100 Freiburg 07602 9209140

    Menü: holzschlaegermatte.de


    Hier noch eine Ergänzung die ich bis dato auch nicht wußte. Finde ich aber auch sehr interresant.


    Hier also ist es, tief im Bauch des mächtigen Schauinslands, dem Hausberg von Freiburg: Deutschlands Superarchiv, das kollektive Langzeitgedächtnis der deutschen Kultur, unserer Nation. Atombombensicher im Barbarastollen gelagert. Gigantisch: Über eine Milliarde (!) historischer Dokumente werden hier für die Nachwelt aufbewahrt. Der Stollen ist damit das größte Archiv für Langzeitarchivierung in ganz Europa und das zweitgrößte auf der ganzen Welt. Nur die Mormonen in Utah haben noch ein größeres.

    In ganz Deutschland wird man wohl keinen sicheren Ort finden, als den Barbarastollen. Der Stollen war in den Zeiten, als am Schauinsland noch Silber und Erz abgebaut wurden, bis zu 700 Metern in den Berg hineingetrieben. Über 700 Jahre war das Bergwerk in Betrieb, ehe es 1954 stillgelegt wurde, weil sich der Abbau nicht mehr lohnte.

    Seit den 1960-Jahren hat der Stollen eine andere Verwendung werden hier 400 Meter tief im Berg die wichtigen Dokumente der deutschen Geschichte, wie Verträge, Urkunden, Akten, Pläne oder Karten auf Mikrofilm gespeichert und in Edelstahlbehältern für die Nachwelt sicher verwahrt. Über 1500 solcher Edelstahlbehälter lagern hier inzwischen hinter schweren Stahltüren, geschützt vor den weiß getünchten Wänden. Kaltes Neonlicht erhellt den langen Gang.

    Eher unscheinbar: der Stolleneingang. Das blau-weiße Schild rechts zeigt aber, dass sich hinter diesem Eingang etwas ganz Besonders befindet. Der Stollen steht als einziges Objekt in der Bundesrepublik Deutschland unter Sonderschutz nach den Regeln der Haager Konvention.

    Die Temperatur im Barbarastollen beträgt konstante zehn Grad plus, die Luftfeuchtigkeit liegt stets bei 35 Prozent. Gewähr dafür, dass die Filme rund 500 Jahre ohne Informationsverlust erhalten bleiben werden. Behütet und betreut vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

    Am 3. Oktober 2016 konnte man in dem Stollen ein ganz besonderes Ereignis feiern. Es war der Tag, an dem hier das einmilliardste Bild auf Mikrofilm deponiert wurde: Es zeigt die Dokumente zu unserem Grundgesetz und dessen Vorgeschichte. Umfang: 30 000 Seiten.

    In den zahlreichen Edelstahlbehältern lagern beispielsweise auch Dokumente wie die Lichtbilder der Baupläne des Kölner Doms, der Vertragstext des Westfälischen Friedens vom 24. Oktober 1648 oder die Krönungsurkunde von Otto dem Großen aus dem Jahr 936. Über 32 000(!) Kilometer Filmband kommen so zusammen. Sie sind die „Lebensversicherung“ der deutschen Kultur. Übrigens: Ab und zu gibt es die Gelegenheit Deutschlands Superarchiv bei Führungen kennenzulernen. I

    Gelegentlich öffnen sich die Tore des Superarchivs auch für intereressierte Besucher, werden Führungen angeboten.


    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“

    3 Mal editiert, zuletzt von Falli66 ()

  • Hallo Falli,


    obwohl ich schon seit 1988 jedes Jahr zum Schwarzwald fahre und auch an deinen Tipps schon vorbeigefahren bin, habe ich Sie nie so richtig wahrgenommen. Das wird sich ändern, dank Dir. Die Küssaburg wird jetzt besucht, die Holzbrücke und Bad Säckingen angefahren. Danke Dir dafür. :thumbup: :thumbup:


    Ich hätte da auch noch ein paar schöne Anfahrpunkte die du in deiner hervoragenden Beschreibungen mit einbauen könntest:


    - Sommerrodelbahn in Todnau

    - Vogelpark in Wiesental

    - Baumgipfelpfad in Waldkirch (in Verbindung mit den Kandel)

    - Tannenmühle in Grafenhausen

    - Hochblauen

    - Benedictenkloster in St Blasien


    Gruss,


    Detlef

    Gruss, Deddy



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    Tourendeddy

    www.tourendeddy.com

    Yamaha XT1200 z, Garmin Zumo 390, Garmin Montana 610, Garmin Zumo XT, Apple Computer.


    Ich bin wieder hier in meinem Revier war nie wirklich weg hab mich nur versteckt

  • Hallo Detlef,

    ich freue mich wenn ich dir die Anregungen liefere die dich interessieren.

    Einige deiner Punkte habe ich schon auf dem Plan.

    Ich wünsche Dir viel Spaß in meiner Region.


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Heute Morgen bin ich früh gestartet um nach Neuhausen an den Rheinfall zu fahren. Bei herrlichem Wetter dann vom Rheinfall ganz gemütlich entlang des Rheins bis nach Rheinfelden und dann über das Wiesental zurück gefahren. Von den Angekündigten Großkontrollen gegen Motorradfahrer bin ich glücklicher weiße verschont geblieben. Nach dem ich jetzt völlig entspannt zu Hause angekommen bin, werfen wir jetzt noch den Grill an 8o


    Grenzübergang zur Schweiz bei Hohentengen nach Kaiserstuhl Schweiz


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Heute möchte ich euch eine weitere Sehenswürdigkeit im südlichen Schwarzwald vorstellen. Den Dom zu St. Blasien. Dieser schöne Bau ist schon weithin sichtbar und beeindruckt schon in der Außen Ansicht. Betritt man aber diesen Dom ist man wirklich erstaunt über die damaligen Baukünste.


    Dom St. Blasius

    Am Kurgarten 13,

    79837 St. Blasien


    Das Augenfälligste in St. Blasien ist zweifellos der imposante Gebäudekomplex der ehemaligen Benediktinerabtei mit der beeindruckenden Kuppelkirche, dem so genannten „Schwarzwalddom“.

    Die grandiose Kuppel der ehemaligen benediktinischen Klosterkirche zieht den Blick des Betrachters unwillkürlich auf sich.

    Wie kommt ein so majestätisch wirkender Kirchenbau in die Waldeinsamkeit des Albtals? Diese Frage ist nicht zu beantworten, ohne die geniale Person des Erbauers und seiner geistigen Weltsicht Fürstabt Martin Gerbert. Stark vom Gedankengut der französischen Aufklärung beeinflusst, die den Glauben an Gott durch den Glauben an die Vernunft ersetzen wollte, suchte er nach der Brandkatastrophe des Jahres 1768 das von der Aufhebung bedrohte Benediktinerkloster zu retten. Der Bau dieses Domes sollte ein steingewordenes Zeugnis sein für die neue geistesgeschichtliche Epoche. Eine Antwort auf die Aufklärung in dreifacher Hinsicht: durch seine theologische Konzeption der Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft, durch die neue klassizistische Architektur, die den Sakralbau im Stil der Moderne ermöglichte, schließlich als „letztes Aufbäumen gegen die von Untergangsstimmung gekennzeichnete kirchenpolitische Lage“. Gerbert ließ 1770 die Gebeine von 14 Habsburgern aus der Schweiz nach St. Blasien überführen und machte so die neue Kuppelkirche zur Habsburger Grabeskirche. Der sogenannte „Schwarzwälder Dom“ wurde im Jahr 1783 als Abteikirche mit der damals drittgrößten Kirchenkuppel in Europa eingeweiht.

    Schwere Schicksalsschläge trafen die Kirche in den folgenden Jahren. Nach der Aufhebung des Klosters, der sogenannten Säkularisation, wurde die Kirche geschändet. Alle Einrichtungen, samt der Orgel des großen Orgelbaumeisters Andreas Silbermann, wurden herausgerissen und zerstört. Auch die toten Habsburger wurden aus der Gruft genommen und nach Österreich überführt.

    Keine 100 Jahre später, 1874, erlebte der Dom erneut eine schwere Brandkatastrophe.

    200 Jahre nach der Weihe wurde durch eine umfassende Restaurierung die heutige Innenausstattung erstellt: Die Rotunde strahlt in weißem Marmor, das Gestühl und die Orgel am Ende des Mönchchores stehen dazu im farblichen Kontrast. Die Harmonie und befreiende Weite des Innenraumes beruhen wohl auf der Ebenmäßigkeit der Proportionen. Das Rund des zentralen Kuppelraumes entspricht im Durchmesser mit 36 Metern genau der Höhe vom Fußboden bis zum Scheitel der Kuppel. Die Säulen, die wie eine innere Schale den Raum umfassen, ragen 18 Meter empor und tragen die Kuppel als Halbkugel, deren Radius ebenfalls 18 Meter beträgt. Der Chor hat wiederum eine Länge von zwei mal 18 gleich 36 Metern. Auch die Außenmaße sind auf dieser Harmonie aufgebaut: Der Breite der Außenfassade von 50 Metern entspricht der Höhe der Hauptkugel, die wiederum 50 Meter hoch ist. Auf der Domkuppel strahlt weithin sichtbar der goldene Reichsapfel mit dem Kreuz, der von der Zeit verkündet, als St. Blasien noch Reichsabtei war.


    Im Jahre 1874 wurde die Kirche durch ein Feuer zerstört. Mit einfachen Mitteln wieder aufgebaut konnte sie 1913 ein zweites Mal eingeweiht werden. In einer großangelegten Renovierung in den Jahren 1981-1983 konnte die Kirche, mit erheblichen Abstrichen, wieder so hergestellt werden, wie sie sich ein Fürstabt Martin Gerbert einmal vorstellte.


    Aber auch sonst kann sich St. Blasien sehen lassen. Am Dom Platz und um den Dom gibt es das ein oder andere Straßencafé die mit gutem Kaffee und einem großen Stück Schwarzwälder Kirschtorte locken.



    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Hallo Alex,

    ich habe noch das ein oder andere was ich schreiben möchte. Aktuell schreibe ich gerade wieder ein Roadbook in ähnlicher Form wie ich Dir schon eines gesendet habe. Da ich jetzt auch noch meinen Drohnenführerschein gemacht habe werde ich mich in nächster Zeit auch noch mit Videoschnitt befassen.


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • So bis zum Wochenende die letzte Vorstellungen.

    Jetzt kommt es etwas geballt mit Informationen, in unmittelbarer Nähe zur Rothaus Brauerei gibt es die ein oder andere Sehenswürdigkeit, auf die ich eingehen möchte. Dieser Ort läd zum verweilen ein. Plant man in Rothaus die Übernachtung kann man im Anschluss an die Tour den Abend herrlich ausklingen lassen. Das beginnt beim Abendessen, danach eine Führung durch die Brauerei mit Verköstigung und im Anschluss noch ein kühlendes Bad im Schlüchtsee. Morgens vor der Abfahrt noch einen kurzen besuch im Heimatmuseum Hüsli und eine Fotosession an den riesen Tannenzapfen und am Sudkessel vor der Brauerei. Zwischendurch noch kurz einen Einkaufsbummel im eigenen Rothausshop und der Tag kann beginnen.


    Die Badische Staatsbrauerei Rothaus ist eine Brauerei mit Sitz in Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen, der im Südschwarzwald in rund 1.000 Metern über NN unweit des Schluchsee liegt und ist damit die höchstgelegene Brauerei Deutschlands. Sie befindet sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg.


    Das Rot in „Rothaus“ geht auf die Patrizierfamilie Roth aus dem Klettgau zurück, die sich um 1300 in Grafenhausen niedergelassen hatte und 1340 mit dem Bau des Rothen Hauses begann. Ein gewisser Michael Kaiser erwarb das Haus um das Jahr 1660, bekam vom Benedektinerkloster das Schankrecht verliehen und nutzte es fortan als Gasthaus. Das Kloster erwarb das Gasthaus über 100 Jahre später und ersetzte es durch einen Neubau mit derselben Funktion.


    Unter Fürstabt Martin Gerbert beschloss der Mönchsrat zum Jahresende 1790, im Januar 1791 mit ersten Brauversuchen zu beginnen. Gerbert beabsichtigte damit, seine Reichsherrschaft Bonndorf gegenüber dem benachbarten Fürstentum Fürstenberg aufzuwerten, das bereits seit dem 13. Jahrhundert das Braurecht besaß, aus dem später die Fürstliche Fürstenbergische Brauerei hervorgehen sollte. Zudem war die Brauerei eine Maßnahme der Wirtschaftsförderung, mit der das angeblich überteuerte Bier aus Donaueschingen abgewehrt und Arbeitsplätze geschaffen werden sollten. Glaubt man dem Volksmund, so wollten die Mönche jedoch den Schwarzwäldern das Schnapstrinken abgewöhnen.

    In der Zwischenzeit stellt Rothaus aber auch Whiskey her.

    Wenn ihr die ein oder andere Vorstellung von mir gelesen habt, so könnt ihr einige Zusammenhänge erkennen.


    Auf allen Flaschen ist ein blondes Schwarzwaldmädel in typischer Tracht abgebildet, das in jeder Hand ein Glas Bier hält. Rothaustrinker haben ihr den fiktiven Namen Biergit Kraft gegeben; der

    Name entstand aus der alemanischen Aussprache der Phrase „Bier git (= gibt) Kraft“.


    Ehemalige Bierkühlwagen (Privatgüterwagen) der Rothaus-Brauerei, rechts der ex DB 546062P (Fuchs1927), der als Werbeträger in Seebrugg am Schluchsee erhalten ist


    Heimatmuseum Müsli

    Das Haus wurde 1912 von der in Lörrach geborenen, später in Berlin lebenden Konzertsängerin Helene Siegfried als Sommersitz erbaut. Mit akribischer Sammlerleidenschaft trug sie jahrelang Bauteile alter Bauernhöfe, Gerätschaften und Kunstgegenstände aus dem Hochschwarzwald zusammen.

    Sein heruntergezogenes Dach, seine gemütlichen Stuben und Räume mit den bemalten Decken und Wandschränken, die alten Türen und Fußböden machen das Hüsli zu einem architektonischen Gesamtkunstwerk. Kachelöfen, Möbel, Uhren, Stickereien und Holzschnitzerei, Hinterglasmalereien, Gemälde, Glas- und Porzellan werden in einem Original-Interieur gezeigt.

    Das Hüsli vermittelt einen guten Einblick in die sogenannte gute alte Zeit, in die Lebensweise der Menschen im Hochschwarzwald in früheren Jahrhunderten. Es ist ein Spiegel der bäuerlichen Kultur in Alltag und Freizeit und lässt ahnen, womit man früher die langen, schneereichen Schwarzwaldwinter auf den oft einsam gelegenen Höfen verbrachte. Vor allem spiegelt das Hüsli auch die Vorstellung wider, die man sich kurz nach 1900 in großbürgerlichen, großstädtischen Kreisen von einer Sommerfrische, vom Leben auf dem Lande machte. Weltweit berühmt wurde das Hüsli durch die Fernsehserie „Die Schwarzwaldklinik" als Wohnhaus von Professor Brinkmann.


    Der idyllische Schlüchtsee war vermutlich ein Fisch- und evtl. auch ein Eisweiher für die 1791 vom Kloster St. Blasien gegründete nahe gelegene Brauerei in Rothaus. Der See liegt ca. auf 900 m Höhe inmitten eines Naturschutzgebietes zwischen Grafenhausen und Rothaus. Dieser umfasst ca. 6 ha, die Tiefe beträgt bis zu fünf Metern. Der See wird von der Schlücht durchflossen.


    Ein Drittel des Sees wird von Seerosen und Enten bevölkert und ist für den Badebetrieb im Sommer gesperrt. Der vom Hochwald umgebene, romantische See hat von der Liegewiese aus einen flachen Strand. Hier können auch kleinere Kinder unter Aufsicht gut planschen. Boote sind auf dem See verboten.

    Oberhalb der Liegewiese befindet sich ein Kiosk mit Sonnenterrasse, Umkleidekabinen und sanitären Einrichtungen.



    Das Kunstwerk "Verstehen ist das Gefühl von Heimat" wurde von dem Nordschwarzwälder Künstler Stefan Strumbel im Auftrag der Brauerei Rothaus angefertigt. Es wurde anlässlich des Jubiläumsjahres 2016, 60 Jahre Tannenzäpfle und 275 Jahre Brauerei Rothaus, aufgestellt.


    Viele Grüße Falli

    „Der Wille entscheidet“

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