Hochrhein und Südschwarzwald

  • Was für tolle Berichte! Bin begeistert. Danke für die vielen Hintergrundinfos! :)

    Grüße

    Petra

    Motorradfahren ist die wildeste Spielart einer friedlichen Seele.

    Helmut A. Gansterer

  • Heute möchte ich euch den Todtnauer Wasserfall vorstellen.


    Mitten in der Bergwelt Todtnau, zwischen den Ferienorten Todtnauberg und Aftersteg stürzt einer der höchsten Naturwasserfälle Deutschlands - der Todtnauer Wasserfall - 97 Meter zu Tal.


    Das Quellgebiet des Stübenbaches liegt am 1.386 Meter hohen Stübenwasen. Von dort aus schlängelt er sich durch das Hochtal von Todtnauberg, wo sich weitere klare Bergbäche dazugesellen. Diese stürzen dann gemeinsam mit lautem Getöse in zwei Stufen über ein gewaltiges Granitmassiv ins Tal. Der vollständige naturbelassene Wasserfall steht seit Juni 1987 unter Denkmalschutz und gehört zu den zehn schönsten Naturdenkmälern in Deutschland.

    Der Zugang zum Wasserfall vom Parkplatz Aftersteg am Wasserfallkiosk aus ist barrierefrei.

    Der Parkplatz befindet sich an der L126 zwischen Todtnau und Kirchzarten in dem Ort Aftersteg.


    Der Wasserfall wird vom Stübenbach („Stiebender Bach“) gebildet, der im Gebiet des Stübenwasen im Feldberggebiet entspringt. Er durchfließt zunächst das nach Südwesten offene, von Wiesen geprägte Hochtal von Todtnauberg. Unterhalb des Zinkens Hangloch ist der Talboden bewaldet, und der Bach stürzt unvermittelt in eine Felskerbe mit zwei wenige Meter hohen Fallstufen. Nach kurzer Fließstrecke folgt ein wuchtig polternder Fall von ungefähr 12 Metern Höhe. Gefällearm und verzweigt erreicht er dann die nach Süden offene, breite Fallkante der rund 60 Meter hohen, vielfach gegliederten Hauptstufe. Oberhalb und unterhalb davon queren Stege den Bach. Nach einem letzten, 4 Meter hohen Absatz rauscht der Stübenbach weitere 140 Meter zunächst steil hinab zur Stiebenmatte und dann zur Mündung in den Schönenbach.


    In einer Entfernung von 300 Metern östlich der oberen Fallstufe befindet sich der Monolith Schatzstein. In diesen Stein sind noch nicht klar gedeutete Zeichen eingehauen. Bekannt ist lediglich, dass es Marktscheider-Zeichen über die Lage der Gruben im Bereich oberhalb des Wasserfalls sind. Auf einem Weg von Aftersteg zu den Wasserfällen befindet sich auf halber Strecke eine Mariengrotte.


    Der Todtnauer Wasserfall ist in den letzten Eiszeiten durch Gletscher-Erosion an einer geologischen Störungslinie entstanden. Ursprünglich floss das Eis aus dem Todtnauberger Hochtal in den Gletscher des Schönenbachtales, der seinerseits den Gletscher des Wiesentales verstärkte. Der Gletscher des Stübenbachs hatte nicht die Kraft, das Tal so tief einzuschneiden wie der mehrere hundert Meter mächtige Gletscher des Schönenbachtales. So entstand das heutige Hängetal über der 170 Meter hohen Mündungsstufe ins Schönenbachtal. Sie besteht aus widerstandsfähigem Metatexitgestein, in das der Stübenbach seither nur kleine Kerben und Fallstufen hat einschneiden können.


    In dem Gebiet wurde bis ins 18. Jahrhundert Silbererz abgebaut, es ist deshalb von Stollendurchzogen. Auf einen dieser Stollen, das Hangloch, bezieht sich der zweite Name dieses Wasserfalles.

    Der gesamte Wasserfall ist weitgehend naturbelassen und steht seit dem 13. Juli 1987 als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz. Der Zugang von Aftersteg führt an einem weiteren Naturdenkmal vorbei, einer ca. 300 Jahre alten Rotbuche


    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“

    Einmal editiert, zuletzt von Falli66 ()

  • Toller Bericht,

    hatten vor ein paar Jahren unsere Unterkunft in Todtnauberg.

    Sind den Weg entlang des Wasserfalls runter gegangen. War wunderschön.

    Sind dann weiter bis zum Ortseingang von Aftersteg. Dort befindet sich ein Taxi-Unternehmen.

    Das hat uns dann wieder rauf nach Todtnauberg gebracht.

    War etwas für Faule :) :) :)

    'I am too old to die young, and too young to grow up , Marty Feldmann
    Gruß Digger

  • Guten Abend,

    nächste Woche starten wir unseren OldMannRide im Bereich Kaiserstuhl-Markgräflerland-Hotzenwald. Dabei ist auch ein Abstecher nach Frankreich geplant. Hoffentlich hält das Wetter bessere Aussichten für uns bereit!


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Nachdem ich heute wieder etwas Zeit hatte möchte ich Euch die Burgruine Wieladingen näher bringen.


    Die Burgruine Wieladingen erreicht man über den Parkplatz Burgruine an der Landesstraße 152 von Rickenbach Wieladingen Richtung Bad Säckingen. Den Wanderschildern Richtung Burgruine folgen. (Geodaten 47.58770°N 7.99824°E)


    Die Burgruine Wieladingen, auch Harpolinger Schloss genannt, ist die Ruine einer Spornburg auf einem 540 m ü. NN hohen Bergsporn am Lehnbach oberhalb des Murgtals bei Wieladingen, einem Ortsteil der Gemeinde Rickenbach, im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.


    Die im 12. Jahrhundert mit Buckelquadern aus dem Oberen Buntsandstein erbaute Burg gehörte zum Besitz des Klosters Säckingen und wird urkundlich erstmals um 1260 als Besitz der Herren von Wieladingen erwähnt. In einer Urkunde der Äbtissin Anna von Säckingen betreffend das Erblehen des "Rheinsulz", (ein Hof bei Laufenburg im heutigen Kanton Aargau) ausgestellt am 19. März 1285 wird namentlich ein Ritter Ulrich von Wieladingen Vlricus miles de Wieladingen erwähnt.


    Ein Besuch beim Hans mit de Giige

    Der imposante Bergfried der Burgruine Wieladingen mit seiner eindrucksvollen Höhe von 30m ist das Reich des "Hans mit de Giige". Hans von Wieladingen war hier um das Jahr 1320 Burgherr und trieb sein Unwesen. Einer Legende nach verkleidete er sich als Spielmann und unterhielt mit seinem Geigenspiel die vorbeikommenden Kaufleute. Seine schöne Tochter tanzte zu der Musik und lenkte die Kaufleute ab. Inzwischen fielen die Knechte von Hans über die voll beladenen Karren der Kaufleute her und stahlen so viel sie tragen konnten und versteckten die "Schätze" auf der Burg.

    Mittlerweile muss man bei der Burgruine keine Angst mehr vor finsteren Gestalten haben. Aber dem Geist des Hans von Wieladingen lässt sich insbesondere in der Morgendämmerung vortrefflich nachspüren. Mit einer Thermoskanne warmem Tee und knusprigen Kipferln kann man auf der Aussichtsplattform des Bergfrieds einen unvergesslichen Sonnenaufgang erleben.

    Im 15. Jahrhundert verfiel die Burg.

    Die ehemalige Burganlage zeigt noch Reste eines Doppeltores und eines Palas. Der 28 Meter hohe Bergfried ist noch erhalten.


    Der Turm war mit Gebüsch bewachsen, darunter eine ca. 400 Jahre alte Föhre mit einem Stammdurchmesser von etwa 35 cm. Das sah zwar romantisch aus, war für den Erhalt der Anlage jedoch abträglich. Nachdem 1982 ein angebautes Tor den Steilhang herabgestürzt war, war der Sanierungsbedarf offensichtlich geworden. Zwischen 1984 und 1996 wurden die Reste der Ruine von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins Förderkreis Burgruine Wieladingen gesichert und der Turm zugänglich gemacht. Der Förderkreis kümmert sich weiterhin um die Erhaltung der Anlage.


    Viel Spaß Falli


    Eines möchte ich noch erwähnen, ein paar Meter zu Fuß muß man zur Ruine gehen. Sie ist nicht direkt mit dem Motorrad anzufahren.

    „Der Wille entscheidet“

  • Heute stelle ich euch die Ruine Hohentwiel vor. Ein schöner Ort zum verweilen und die herrlichen Ausblicke zu genießen. Bei gutem Wetter kann mann bis zum Bodensee blicken.


    Hohentwiel 2a, 78224 Singen (Hohentwiel)


    Die Festung Hohentwiel ist eine ehemalige Gipfelburg und Festung auf der vulkanischen Quellkuppe des Hohentwiel im Hegau, in der Nähe des Bodensees. Die Felsen überragen die am östlichen Fuß des Berges gelegene Stadt Singen um 260 Meter. Mit einer Fläche von neun Hektar stellt die für Besucher zugängliche Festung die größte Burgruine Deutschlands dar. Seit 1990 wurde die Anlage jedes Jahr von über 80.000 Menschen besucht, das Maximum lag 2002 bei 126.520 Besuchern. Im Bereich der Festungsanlage findet jährlich das Hohentwiel-Festival statt.


    In ihrer Geschichte war die Festung auch frühmittelalterlicher Herzogssitz und einfache hochmittelalterliche Burg. Erstmals erwähnt wird die Befestigung auf dem Hohentwiel im Jahr 915. In der Folgezeit war der Hohentwiel im Besitz verschiedener Adelsfamilien, darunter der Zähringer und Klingenberger. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts kam der Hohentwiel mehr und mehr unter Einfluss und Herrschaft der Württemberger. Damit war die Burg wieder Herzogssitz. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Anlage zur württembergischen Staatsfestung ausgebaut und im Dreißigjährigen Krieg fünfmal erfolglos belagert. Im Anschluss folgte eine Nutzung als Staatsgefängnis, bis die Anlage 1801 im Zweiten Koalitionskrieg geschleift wurde. Nach der Zerstörung wurden die Ruinen schnell zum Anziehungspunkt für Touristen.


    Der Vulkan Hohentwiel mit der Festung liegt im Süden Baden-Württembergs auf der Gemarkung der Stadt Singen im Landkreis Konstanz. Die Stadt befindet sich direkt unterhalb der Ostseite des Berges am Ufer der Radolfzeller Aach. Im Westen befindet sich in drei Kilometer Entfernung Hilzigen. Zehn Kilometer in südöstlicher Richtung entfernt liegt der Bodensee. Im Nordwesten und Norden befinden sich die ebenfalls auf markanten Vulkanresten gelegenen Ruinen von Hohenstoffeln, Burg Hohenkrähen und Burg Mägdeberg.


    Erstmals erwähnt wird die Burg in der St. Galler Klosterchronik Ekkehards IV. (um 980–1060) als castellum tuiel, das 915 belagert wurde. Früher unterstellte die Forschung keltische Wurzeln des Namens. Nach neuesten Erkenntnissen der Sprachwissenschaft wird wegen des Anlautes von einem alemannischen Ursprung ausgegangen. Das Wort könnte dann auf den indogermanischen Stamm *tú oder tuo mit der Bedeutung schwellen zurückgehen. Gesichert ist diese Annahme nicht. Latinisiert erscheint der Name in Urkunden als Duellium oder Duellum. Seit dem Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit ist neben „Tuiel“ oder „Twiel“ auch der Name Hohentwiel gebräuchlich. Erstmals belegt ist er für 1521


    Die Baumaßnahmen, die nach der Schleifung 1801 in der Ruine vorgenommen wurden, lassen sich heute zum großen Teil nicht mehr rekonstruieren. Während und nach der Schleifung wurde von der Bevölkerung viel Material entwendet. Für den Besuch Friedrichs II. 1804 räumte man die Festung auf. Dabei musste großflächig Schutt abgefahren und potentielle Gefahren durch lockere Steine in den Mauern beseitigt werden. Die Wege wurden für Wagen befahrbar und die Brücken zur Oberen Festung passierbar gemacht. Die Kosten für diese Maßnahmen beliefen sich auf 2.496 Gulden. Um 1845 wurde der Kirchturm instand gesetzt, der als Aussichtsturm diente, und die erste Aussichtsplattform errichtet. 1847 erfolgte die Sperrung der Brücken, die 1849 in verkleinerter Form erneuert wurden. Um 1900 wurde die marode Treppe des Rondells Augusta instand gesetzt. 1912 renovierte man die Südmauer der Oberen Festung. Auch an der Karlsbastion wurde gebaut, sie wurde 1920 durch den Bau einer Geländermauer für Besucher sicherer gemacht.

    Die Problematik der Hohentwieler Bausubstanz ist, dass aus dem historischen Mauerwerk der Mörtel durch Regen ausgewaschen wird und die Mauern dadurch an Stabilität verlieren. Zudem greift Frostsprengung die Mauern an. Auch der Bewuchs mit Efeu und Bäumen zerstört die Bausubstanz. Den Zerfall zu verhindern ist die Aufgabe der Bauarbeiten bis in die heutige Zeit. Dabei müssen die Mauern auch gegen ein Abrutschen gesichert werden. Sie werden beispielsweise künstlich miteinander verbunden oder mit Bohrankern im Fels verankert. Zwischen 1978 und 2000 wurden etwa 5 Millionen DM für Instandhaltungsarbeiten aufgewendet. Bis 2007 standen vom Land Baden-Württemberg weitere 2,4 Millionen Euro zu Verfügung. Seit 1974 wurden bis 2009 in die Sicherung der Ruine 4,76 Millionen Euro investiert.


    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Ich möchte euch die Bikers Base vorstellen. Sie wurde im September 2020 eröffnet und bringt ein Stück Amerika in die Schweiz. Sie liegt zwar nicht am Hochrhein und auch nicht im Südschwarzwald, dennoch hat es uns dort gut gefallen.



    Aus einer Tennishalle wurde in mühevoller Arbeit eine Welt für Biker geschaffen. Motorradfahrer aller Marken sind dort herzlich willkommen. Die Base hat viel zu bieten und ich möchte sie in die Erlebnisgastromonie einordnen. Die Bikers Base soll eine Heimbasis sein, in der die Freude am Motorradfahren für die breite Bevölkerung sichtbar wird. Die Base in Pfäffikon will mit Events, Tattoo-Studio, Barber Shop, Restaurant, Pub und Werkstatt vor Ort punkten. Es gibt aber auch eine Cigarrenlounge, für die Liebhaber des Tabaks.


    Wohlfühlen wird man sich dort allemal. Nach einer Tour die Runde in der Bikers Base auslaufen lassen kann ich nur empfehlen. Wir fühlten uns jedenfalls sehr wohl und gut versorgt.



    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Hallo

    Erst ein mal sehr schöne Fotos und zweitens, das kannte ich noch garnicht. Von der Base habe ich auch noch nie etwas gelesen. Ist eigentlich verwunderlich ist es doch eine richtig schöne Einrichtung die Lust macht dort ein mal vorbei zu fahren.

    Darum Dankeschön für diesen Bericht!

    Viele Grüße Hans-Jürgen :thumbup:

  • Hi Leute, hallo Falli,

    ein wirklich toller Hinweis auf eine außergewöhnliche Location.

    Übernachten kann man dort (leider?) nicht, aber in ca. 4 km Entfernung gibt es zum Beispiel dieses Hotel, welches ich empfehlen kann.

    Beste Bikergrüße

    Elke


    "Unser Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können."

  • Der OldmanRide wurde erfolgreich beendet. Das Wetter war durchwachsen so das wir an einem Tag völlig durchnässt und an einem anderen Tag wurden wir nur mal kurz durchnässt. Die besuchten Gegenden rund um den Kaiserstuhl, Markgräflerland und Hotzenwald zeigten sich von einer guten Seite, so das wir viel Spaß zusammen hatten. Wie geplant haben wir an allen Tagen + - 200km gefahren und dafür mehr Zeit für Sehenswürdigkeiten und die kulinarischen Genüsse der jeweiligen Region gehabt.


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

    Einmal editiert, zuletzt von Falli66 ()

  • Guten Abend,

    nachdem ich jetzt in Pension bin und wieder etwas mehr Zeit habe überlege ich ob ich diesen Thread weiterführen soll. Wenn ja erstelle ich eine Umfrage was ich besser machen könnte. Leider habe ich noch nicht den Weg zum erstellen einer Umfrage gefunden. Jetzt gilt es aber ersteinmal die Entscheidung zu treffen ob ich weiter mache.


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“