Hochrhein und Südschwarzwald

  • Yep, da kann man sich nur wiederholen, besten Dank für die schön aufbereiteten und gezeigten Tipps Falli.

    Ein Vergnügen, dass zu lesen. :) :thumbup:

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    Schöne Grüße :)

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von samson ()

  • Bei mir steht der schwarze Wald ganz oben auf der Liste für dieses Jahr und da werde ich beim planen auf diese Seiten zurück greifen! Da wird sich schon nicht nur eine Tour zusammenstellen lassen! Einfach klasse wie er uns die Region vorstellt, Danke nochmal dafür :!:

    Viele Grüße Hans-Jürgen :thumbup:

  • Was für ein genialer Bericht :) :) :)

    Da möchte ich auf der Stelle losfahren m!

    Danke Dir!

    VG

    Petra

    Motorradfahren ist die wildeste Spielart einer friedlichen Seele.

    Helmut A. Gansterer

  • Hallo Alex,

    vielen Dank für die Unterstützung.

    Für alle,

    die zwei PDF möchte ich einfach mal zeigen wie ich eine Planung für die Route angehe bzw. das Endergebnis.

    Der ein oder andere möchte ja dieses Jahr in den Schwarzwald kommen.

    Ich wünsche viel Spaß beim lesen.

    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Nur damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich mache das nicht gewerblich. Solche Roadbooks entstehen für unsere privaten Ausfahrten. Die Mitfahrer nehmen diese Roadbooks sehr gut an und können sich vor der Tour informieren. In der Regel lasse ich die Roadbooks in kleinst Auflagen drucken.


    Gruß Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Nur damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich mache das nicht gewerblich.......

    Hallo Falli, ich hab mir die pdf's mal angeschaut. Vielleicht solltest Du das doch gewerblich machen. :)

    Perfekt ausgearbeitet und toll präsentiert. :thumbup:


    Da mache ich mir für meine Truppe wesentlich weniger Arbeit. ;)

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    Schöne Grüße :)

    Thomas

  • Nur damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich mache das nicht gewerblich. Solche Roadbooks entstehen für unsere privaten Ausfahrten. Die Mitfahrer nehmen diese Roadbooks sehr gut an und können sich vor der Tour informieren. In der Regel lasse ich die Roadbooks in kleinst Auflagen drucken.


    Gruß Falli

    Hut ab - das sieht ja professioneller aus, als bei manch einem Reiseunternehmen.


    Top-Leistung <3


    Gruss Martin

    Auch neben der Spur, ist ein Weg.

  • Heute möchte ich euch ein weiteres Highlight vorstellen. Dieses mal Europas größter Wasserfall, den Rheinfall in Neuhausen in der Schweiz. Als besondere touristische Attraktion zieht er Besucher aus der ganzen Welt an. Zu Fuß kann man den Rheinfall einmal umgehen und vom Becken bis Schloss Laufen dem Fußweg folgen. Für die ganz Verwegenen wird auch eine Bootstour zum Mittelfelsen angeboten. Das Besteigen des Felsen über die enge Treppe ist ein besonderes Erlebnis.


    Ein Erlebnis ist die Rheinfallbeleuchtung zum Feiertag am 01. August jeden Jahres. Hier wird der Rheinfall mit einem Feuerwerk in buntes Licht getaucht. Wahrlich ein Schauspiel das man mal gesehen haben sollte. Dieses Spektakel zieht viele Einheimische und Touristen magisch an.



    Hier noch einige Informationen zur Geschichte des Rheinfalls, gefolgt von einigen Fakten und Zahlen.


    Zwei Faktoren führten zur Entstehung des Rheinfalls:

    1. Der Felsuntergrund. Dieser ist viel älter als der Rheinfall selbst.

    2. Die bedeutend jüngeren geologischen Vorgänge während des Eiszeitalters.

    Die Rheinfallbildung im Eiszeitalter

    Als Folge einer allgemeinen Temperatursenkung setzten vor rund 500'000 Jahren die ersten Gletschervorstösse ins Mittelland ein und gestalteten die heutige Landschaft aus.

    1. Ursprünglicher Rheinlauf

    Bis zum Beginn der Riss-Eiszeit (vor ca. 200'000 Jahren) floss der Rhein von Schaffhausen in westlicher Richtung durch den Klettgau. Dieses frühere Rheintal wurde wieder mit Alpenschotter aufgefüllt.

    2. Erste Änderung des Rheinlaufs

    Während der Riss-Eiszeit (vor ca. 120'000 Jahren) wurde der Rhein bei Schaffhausen nach Süden abgelenkt und bildete die risszeitliche Rheinrinne. Der Beckenabfluss heute entspricht dieser Rinne, die wieder mit Schotter aufgefüllt wurde.

    3. Zweite Änderung des Rheinlaufs und Entstehung des Rheinfalls

    Während der letzten Eiszeit, der so genannten Würmeiszeit, wurde der Rhein im weiten Bogen gegen Süden abgedrängt und erreichte oberhalb des Falles sein heutiges Bett auf hartem Malmkalk. Beim Übergang von den harten Malmkalken zur leicht abtragbaren, risszeitlichen Schotterrinne entstand der Rheinfall vor rund 15'000 Jahren. Die Rheinfallfelsen bilden die Überreste der ursprünglich steil abfallenden Kalksteinflanke.



    Zahlen und Fakten


    Breite des Rheinfalles 150 Meter


    Höhe des Rheinfalles 23 Meter


    Tiefe des Beckens 13 Meter


    Alter des Rheinfalles ca. 15.000 Jahre


    Abflussmenge Sommer ca. 600.000 Liter pro Sekunde


    Abflussmenge Winter ca. 250.000 Liter pro Sekunde


    Geringste Abflussmenge im Jahr 1921 ca. 95.000 Liter pro Sekunde


    Größte Abflussmenge im Jahr 1965 ca. 1.250.000 Liter pro Sekunde



    Bereits im 11. Jahrhundert wurde auf der rechten Seite des Rheinfalles eine kleine Mühle betrieben. Später kamen Schleifwerkstätten und Schmieden hinzu. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts befanden sich im Rhein oberhalb des Falles zwei Dämme, welche den Wasserrädern des Eisenwerkes und der Mühle über Kanaleinläufe das benötigte Wasser zuleiteten.

    Eisenerz wurde am Rheinfall spätestens seit dem 16. Jahrhundert verhüttet. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab man den Betrieb des Hochofens wieder auf. 1810 erwarb Johann Georg Neher das Eisenwerk und baute es zur ersten bedeutenden, industriellen Eisenhütte am Rheinfall aus.

    1853 wurde die Schweizerische Waggons-Fabrik (später SIG genannt) gegründet. Ausschlaggebend für die Firmengründung war unter anderem die Nutzung der Wasserkraft.

    Ebenfalls zur Nutzung der Wasserkraft wurde 1888 die Aluminium-Industrie-Aktien-Gesellschaft Neuhausen gegründet, mit dem Ziel Aluminium zu gewinnen. 1945 wurde die Aluminiumproduktion stillgelegt.

    Insbesondere Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert wurden Überlegungen angestellt, den Wasserfall technisch zu nutzen. Projekte wie die durchgehende Schiffbarmachung des Rheines oder Ideen zur Nutzung der Wasserkraft hatten wenig Chance.

    Noch heute wird die Wasserkraft am Rheinfall für die Energiegewinnung genutzt. Die Leistung des Rheinkraftwerkes Neuhausen ist mit 4,4 MW im Vergleich zum grössten Wasserkraftwerk am Hochrhein mit 120 MW eher bescheiden.

    Der Anschluss der Rheinfall-Region an das Eisenbahnnetz führte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Aufschwung der Rheinfallhotellerie. 1862 wurde gegenüber dem Badischen Bahnhof das Hotel Bellevue erstellt – 1844 das Hotel Weber und 1861 das Hotel Schweizerhof. Durch verschiedene Parkanlagen konnten die Gäste ungestört zum Rheinfall promenieren. Bereits um die Jahrhundertwende setzte der Zerfall der Neuhauser Hotellerie ein. Die Gründe werden im Aufkommen der Fremdenverkehrszentren in den Schweizer Gebirgskantonen, der Entwicklung Neuhausens zum Industrieort sowie einem veränderten Reiseverhalten gesucht.


    Das Schloss Laufen



    Seit über 1100 Jahren ist das Schloss Laufen am Rheinfall Zeuge vieler gesellschaftlicher und politischer Umwälzungen. Nicht selten stand es – aufgrund seiner privilegierten Lage – selber im Mittelpunkt von Auseinandersetzungen. Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses Laufen datiert aus dem Jahre 858 n. Chr.

    Der Rheinfall – damals großes Lauffen – gibt dem Schloss seinen Namen. Der Stammsitz der Freiherren von Laufen hat in der Folge viele Besitzer, u.a. den Bischof von Konstanz, das Kloster Allerheiligen Schaffhausen und den Grafen von Kyburg.



    Viel Spaß beim Erkunden der Location


    Falli

    „Der Wille entscheidet“

    Einmal editiert, zuletzt von Falli66 ()

  • Da wir gerade in der Schweiz sind, möchte ich Euch eine weitere Sehenswürdigkeit an der Grenze zeigen. In Full-Reuenthal befindet sich ein Museum der besonderen Art. Wird nicht jedermanns Sache sein, aber ich finde es Wert vorgestellt zu werden.


    Eigentlich sind es drei Museen. Zum einen das Schweizer Militärmuseum dann das Festungsmuseum Reuenthal und schlussendlich die Militärhistorischen Anlagen Kanton Aargau. Im Schwerpunkt möchte ich auf das Militärmuseum eingehen. Ein Spielplatz für große Kinder. Betrieben werden diese drei Sehenswürdigkeiten von einem privaten Verein.


    Trägerschaft des Schweizerischen Militärmuseums Full, des Festungsmuseums Reuenthal und der Militärhistorischen Anlagen Kanton Aargau bildet der 1982 gegründete, seit 1989 im Handelsregister eingetragene Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal. Der Verein umfasst gut 1‘800 Mitglieder.


    Das Schweizerische Militärmuseum Full zeigt auf über 9’000 Quadratmeter Ausstellungsfläche Panzer, Schützenpanzer, Artillerie-, Fliegerabwehr- und Panzerabwehrgeschütze sowie Fahrzeuge der Schweizer Armee und ausländischer Armeen insbesondere aus dem 20. Jahrhundert. Der entsprechenden Ausrüstung der Schweizer Armee wird diejenige ausländischer Streitkräfte aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Kalten Krieges gegenübergestellt. Vom Panzerwagen 1939 «Praga» über den deutschen Tiger II «Königstiger» und die deutsche Flugbombe V1 aus dem Jahr 1944 bis zum russischen Kampfpanzer T-72 oder dem Deutschen Leopard 1A4 findet sich eine Vielzahl interessanter Ausstellungsstücke. Weltweit einzigartig ist die vollständige Präsentation des reichhaltigen Werkmuseums der ehemaligen Oerlikon-Bührle AG und der Contraves AG, welches vor allem Fliegerabwehr- und Flugzeugwaffen sowie Feuerleitgeräte und Lenkwaffen umfasst. Einmalig ist auch die Präsentation des früheren MOWAG-Werkmuseums mit einer Vielzahl gepanzerter und ungepanzerter Rad- und Kettenfahrzeugen sowie Motoren dieses Unternehmens von den 50er-Jahren bis in die Neuzeit. Ein weiterer Ausstellungsteil zeigt Kavallerie- und Traintruppen.

    Seit dem Frühjahr 2010 ist eine weitere Ausstellungshalle zugänglich. Diese zeigt Kampf- und Schützenpanzer sowie Panzerhaubitzen, aber auch Lastwagen und Zugfahrzeuge mit Geschützen des In- und Auslands. Auf Saisonbeginn 2014 wurde die Halle neu konzipiert und erweitert. Eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche um 750 Quadratmeter erlaubte die Erweiterung und völlige Neugestaltung der in der Schweiz grössten öffentlich zugänglichen Sammlung von Panzern, Geschützen und Fahrzeugen.

    Ab April bis Oktober besteht außerdem an jedem ersten Samstag im Monat neben dem Besuch des Museums, die Möglichkeit Rundfahrten mit Panzerfahrzeugen durchzuführen. Einmal jährlich, meistens im September wird ein Militättreffen durchgeführt. Aus vielen Epochen der Geschichte treffen sich Vereine und Zivilpersonen in original Uniformen und den dazugehörigen Fahrzeugen. Die liebe zum Detail zeichnet diese Veranstaltung aus. Besondern sehenswert sind immer wieder die Damen in ihren sehenswerter Kleidung.


    Das Festungsmuseum


    Das Artilleriewerk Reuenthal liegt auf der Nordseite des Dorfes Reuenthal AG (Gemeinde Full/Reuenthal), auf einer Anhöhe oberhalb des Rheins, zwischen Koblenz und Leibstadt, gegenüber dem deutschen Städtchen Waldshut.

    Es wurde vom Frühjahr 1937 bis April 1939 erbaut und sofort der Truppe übergeben. Mit seinen beiden 7,5 cm Kanonen als Hauptbewaffnung hatte es im Kriegsfall den Auftrag, einen Rheinübergang von deutscher Seite im Bereich unterhalb des Stauwehrs Albbruck-Dogern zu verhindern. Das Artilleriewerk Reuenthal war während des Aktivdienstes 1939 /1945 fast dauernd besetzt. Das Werk wurde ursprünglich für 90 Wehrmänner gebaut, wobei der Bestand bis Juni 1944 auf über 150 Mann erhöht wurde!

    Nach dem Krieg verlor das Artilleriewerk Reuenthal infolge der rasanten Entwicklung der Militärtechnik und -taktik zusehends an Bedeutung. 1979 wurden die beiden Geschütze demontiert. Als das Werk im Sommer 1988 militärisch endgültig ausgedient hatte, hat der Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal die Festung übernommen und hat das Werk wieder mit der ursprünglichen Orginalbewaffnung und -ausrüstung bestückt. In verschiedenen Räumen der Festung wurde eine interessante Ausstellung über Bewaffnung und Ausrüstung der Schweizer Armee sowie ausländischer Streitkräfte aus der Zeit des Zweiten und auch des Ersten Weltkrieges eingerichtet. Darunter finden sich absolute Raritäten, die kaum in anderen Museen zu finden sind.



    Militärhistorische Anlagen


    Der Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal ist im Kanton Aargau Eigentümerin von rund 100 militärhistorische Anlagen. Es handelt sich dabei insbesondere um Befestigungswerke verschiedenster Typen und Verwendungszwecke, aber auch um einige Logistikbauten wie Munitionsmagazine und das Zeughaus eines Grenzfüsilierbataillons. Alle diese Bauten werden im originalen Zustand erhalten oder wurden wo nötig originalgetreu restauriert. Ziel dieser Bemühungen ist die Erhaltung wichtiger militärhistorischer Zeitzeugen für die Nachwelt, aber auch die öffentliche Zugänglichmachung dieser Baudenkmäler aus der jüngeren Geschichte der Schweiz.


    Eine Anmeldung und Terminabsprache sind zu empfehlen.



    Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal

    General Guisan-Strasse 1

    CH-5324 Full

    Telefon: +41 62 772 36 06

    Mail: info@festungsmuseum.ch


    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“

  • Morjen Falli...

    wie inzwischen gewohnt von Dir...👌. Wieder ein sehr interessanter Beitrag.

    Wenn ich morgens aufstehe, bin ich neuerdings schon neugierig, was es heute von Dir wieder spannendes und informatives zu lesen gibt...bitte so weitermachen...😉

    Es grüsst...

    Gerd - Der Roadking

    ...wo ich bin ist vorne und wenn ich mal hinten bin, ist hinten vorne... ;)

  • Als nächste möchte ich euch eine Zeitreise in die Zeit der Dampflokomotiven vorstellen. Zum einen möchte ich kurz auf die Entstehungsgeschichte eingehen um dann zum aktuellen Zeitgeschehen wandern.


    Die Wutachtalbahn, umgangssprachlich auch Sauschwänzzlebahn genannt, ist eine Museumsbahn mit vielen Besonderheiten. Entlang der Eisenbahnstrecke gibt es einige Aussichtspunkte, an denen man die Dampflok in Aktion sehen kann. Am Bahnhof Blumberg-Zollhaus gibt es auch das Museum in dem unter anderem auf die gesamte Strecke der Museumsbahn in einem übergroßen Diorama dargestellt wird. Direkt am Bahnhof Blumberg-Zollhaus gibt es auch ein tolles Kaffee mit Außenbereich und direktem Blick auf den Bahnhof. Dort treffen sich auch immer viele Motorradfahrer. Insgesamt lohnt sich ein Besuch dieser Location. Man sollte aber etwas Zeit mitbringen und den Fahrplan studieren um das Ein-, bzw. Ausfahren der Dampflok zu erleben.


    Beeindruckend ist aber auch das diese Museumsbahn von einem Verein Unterhalten und betrieben wird. Gegründet wurde der Verein am 26. Juli 1997 in Blumberg. Die Eintragung in das Vereinsregister Donaueschingen erfolgte am 26. Juli 1997. Zum 1. Januar 1998 wurde der Verein Wutachtalbahn e. V. (WTB e.V.) aktiv. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Es waren damals 29 Gründungsmitglieder, aktuell pendelt die Mitgliederzahl um 100.



    Im Krieg von 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 hatte die Eisenbahn in Europa erstmals eine bedeutende Rolle gespielt. Der deutsche Generalstab stellte deshalb in den 1880er Jahren Überlegungen an, wie im Fall eines weiteren Krieges gegen Frankreich die Logistik mit Hilfe der Eisenbahn am besten organisierbar sei, das heißt Truppen und Gerät schnell mit der Eisenbahn verlagern könne. Im Süden des Deutschen Reiches war aus militärischer Sicht besonders folgendes Problem augenfällig: Sollte von der Bundesfestung Ulm eine Verbindung in das südliche Elsass und zu einer möglichen Front mit Frankreich bestehen, musste dafür die Hochrheinbahn befahren werden, die mehrfach durch schweizerisches Gebiet bei Schaffhausen und Basel führt. Beim Bau dieser Strecke war eine Nutzung durch das Militär in einem Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz explizit ausgeschlossen worden.

    Grafik zeigt den Streckenverlauf der heutigen Museumsbahn


    Um dieses Problem zu lösen, stellte der Generalstab Überlegungen an, im Donautal zwischen Inzigkofen und Tuttlingen sowie in Südbaden neue Eisenbahnstrecken zu bauen, die weder größere Steigungen aufweisen noch über Schweizer Territorium führen würden: In diesem Kontext strategischer Umgehungsbahnen, die sich von Inzigkofen im Nordosten bis nach Weil am Rhein im Südwesten ziehen sollten, war auch der Weiterbau der Wutachtalbahn vorgesehen: Die Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen sollte durch das enge Donautal bis Tuttlingen verlängert werden. Zwischen Tuttlingen und dem kleinen Dorf Hintschingen bei Immendingen lagen zu diesem Zeitpunkt bereits Gleise. Von Hintschingen bis Stühlingen sollte die Wutachtalbahn fertiggestellt werden, um den Kanton Schaffhausen zu umgehen und die Strecke weiter nach Südwesten verlängern zu können. Ab Stühlingen war mit der 1875 fertiggestellten südlichen Wutachtalbahn wiederum eine Anschlussstrecke vorhanden und die ab Lauchringen weiterführende Hochrheinbahn in diesem Streckenabschnitt nutzbar, da diese zwischen Lauchringen und Säckingen stellenweise zwar in Sichtweite zur Schweizer Grenze, aber immer auf deutschem Hoheitsgebiet verläuft. Um das schweizerische Basel zu umfahren, war für eine militärische Nutzung von Säckingen bis Schopfheim erneut eine strategische Bahn – die Wehratalbahn – notwendig. Ab Schopfheim war mit der Wiesentalbahn wieder eine militärisch nutzbare Trasse bis Lörrach vorhanden, von wo mit einer weiteren Verbindungsbahn nach Weil am Rhein ein letztes Stück Schweizer Territorium umfahren werden musste. Von hier führte seit 1872 eine Eisenbahnstrecke über den Rhein nach Sankt Ludwig, dem heutigen Saint Louis. So konnte eine mögliche deutsch-französische Front erreicht werden.


    Trotz absehbar hoher Kosten mit geringem zivilen Nutzen der hauptsächlich durch dünn besiedeltes Gebiet führenden vorgenannten Neubaustrecken kam es ab 1887 zur Durchführung dieses Vorhabens. Ab 1887 begann so auch ein Weiterbau der eingleisigen Wutachtalbahn von Hintschingen nach Südwesten.


    Während der Spitzenzeiten des Streckenbaues in den Jahren 1889 und 1890 waren bis zu 3.700 Arbeiter beschäftigt. Dieser immense Bedarf wurde durch Anwerbung im Ausland, speziell in Italien, gedeckt.


    Eisenbahnmuseum


    Das Blumberger Eisenbahnmuseum, im ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofes Blumberg-Zollhaus untergebracht, führt durch die Entstehungsgeschichte der „Sauschwänzlebahn“ und zeigt viele nostalgische Erinnerungsstücke aus der vergangenen Dampfeisenbahnzeit. Seit 1992 wird die „Sauschwänzlebahn“ durch ein stilgerecht untergebrachtes Museum ergänzt. Es gelang der Stadt Blumberg als Eigentümerin durch die Umwidmung des ehemaligen Güterschuppens des Bahnhofes Blumberg-Zollhaus, einen interessanten Rahmen zu schaffen.Das Eisenbahnmuseum zeigt mit museums-pädagogischer Sorgfalt ausgewählte Gegenstände, die lange Jahrzehnte zum „funktionierenden Alltag“ einer Bahnstrecke gehörten. Zum Beispiel: Signale, Zugmelde- und Weichenstelleinrichtungen, Ausrüstungsteile, Schilder, Uniformen und vieles mehr.

    Außergewöhnlich ist die Uniform eines Bahnbeamten aus der großherzoglich badischen Zeit. Außerdem werden aus der Zeit des Bahnbaus und des Bahnbetriebs umfangreiche Zeichnungen, Pläne und Fotos präsentiert. Eine Modelleisenbahnanlage zeigt den Betrieb auf der „Sauschwänzlebahn“.

    Im Museum können sich die Besucher in die Aufgabe der Steuerung einer Dampflokomotive realistisch hineinversetzen.

    Hier der Außenbereich des Museum


    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“

    2 Mal editiert, zuletzt von Falli66 ()

  • Heute stelle ich euch die Erdmannshöhle vor. Die Vorstellung fällt etwas kürzer aus als sonst, was nicht heißen soll das die Erdmannshöhle weniger interessant ist.

    Nimmt man sich eine Stunde Zeit kann man mit einer Führung die Erdmannshöhle erkunden und Wissenswertes erfahren. Durch ein Lichtsystem wird die Tropfsteinhöhle in verschiedenen Farben gekonnt in Szene gesetzt.



    Erdmannshöhle

    Wehrer Straße 25

    79686 Hasel


    Der Beginn der Bildung der Tropfsteine in der Erdmannshöhle wird von Höhlenkundlern auf das Ende der Riß-Kaltzeit vor etwa 125.000 Jahren datiert.



    Die bis jetzt vermessene Gesamtlänge der Höhlengänge beträgt über 2350 Meter, die zu einem komplexen Höhlensystem mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 370 Metern, einer Ost-West-Ausdehnung von ca. 126 Metern und einem Höhenunterschied von 24 Meter gehören. Davon können 356 Meter besichtigt werden.



    Viele sehr alte und sehr große Tropfsteine sind in der Höhle vorhanden. Einer von ihnen wurde lange Zeit als Deutschlands ältester und größter betrachtet, inzwischen wurden jedoch größere in anderen Höhlen entdeckt. Mit einem Alter von mehreren hunderttausend Jahren (Radiokohlenstoffdatierung; früher auf über eine Million Jahre geschätzt) ist er auf über vier Meter Höhe und zwei Meter Dicke angewachsen.



    Der Name der Höhle rührt von einer Sage her, nach der früher Erdmännchen (Zwerge) in der Höhle gewohnt haben sollen.

    Die erste schriftliche Erwähnung in einer Gemarkungsbeschreibung (Erdmännleins Grub) wird in die Mitte der 1750er Jahre datiert.

    In der Nähe befinden sich die Tschamberhöhle bei Rheinfelden (Baden) und der Eichener See bei Eichen (Schopfheim), zu dem es auch eine unterirdische Verbindung gibt.


    Viel Spaß

    Falli

    „Der Wille entscheidet“