Stelvio-Gavia-Mortirolo
Ein Donnerstag im August, 19 Uhr es ist so weit, der Koffer ist gepackt.
Ab in die Garage, erst mal Kettenspray auf meine Tracer und den Koffer draufgeschnallt. Die Klamotten liegen parat das ich am nächsten Tag direkt starten kann.
Um 5.15 Uhr klingelt der Wecker, scheiße, noch 6 Stunden arbeiten aber dann… um 11.30 Uhr hab ich die Schnauze voll, die Arbeit ist erledigt, nix wie heim schnell unter der Dusche durch und ab geht’s.
Das Ziel ist Nauders -„Hotel neue Burg“ Abendessen ab 18.30€ das schaffe ich bestimmt, es sind knapp 500 km und in 6 Stunden haben wir das schon mal geschafft.
Also los geht’s über die Schwarzwaldhochstraße nach Freudenstadt und weiter bis Rottweil, auf der A81 gehts bis Stockach und dann den Bodensee entlang bis zur Raststation am Pfändertunnel.
Hoppla, hier sieht‘s ja ganz anders aus als beim letzten Mal. Erst mal Pickerl kaufen, da ich alleine unterwegs bin möchte ich das Motorrad nicht so weit weg stellen und parke mal direkt vor dem Gebäude. Als ich wieder Richtung Moped laufe kommt mir schon ein Security-Typ entgegen und macht mich darauf aufmerksam das ich im Halteverbot stehe, egal ich bin ja gleich wieder weg. Da die Zeit drängt geht’s abermals über die Autobahn weiter bis zum Arlberg, endlich in Klösterle von der Autobahn und den Arlbergpass hoch… scheiße was ist das , kacke, gestern tanken vergessen naja wird noch reichen bis ich drüber bin, in St.Anton wird erst mal vollgemacht.
Mittlerweile ist ca. 16.30Uhr der Verkehr hält sich in Grenzen und es geht weiter vorbei an Landeck ins Oberinntal nach Pfunds. Hier biege ich vor der Kajetansbrücke rechts ab und fahre nach Martina um noch die 11 Kehren der Norbertshöhe mitzunehmen. Geschafft, pünktlich in Nauders gelandet. Nach dem Abendessen an der Bar noch zwei GS-Piloten kennengelernt und festgestellt das wir am nächsten Tag erstmal das gleiche Ziel haben, das Stilfser Joch.
Nach dem Frühstück ging‘s bei bestem Biker-Wetter zeitig los damit man den Massen auf dem Stelvio entkommt, von den anderen Jungs war nix zu sehen, alla hopp, Abfahrt. Vorbei am Reschensee, mit dem obligatorischen Kirchturmbild, ging es weiter nach Laatsch zur heiligen Unterführung und abseits der Hauptverkehrsroute nach Prad. So da war es also wieder das Stilfser Joch, 2 Jahre nicht hier gewesen aber gleich wieder erkannt. Also die 46 Kehren hoch gerollt und an der Tibet-Hütte den Ausblick genossen.
Nach dem Foto-Stopp ging es wieder abwärts Richtung Bormio und weiter hoch zum Gaviapass. Meine zwei GS-Kollegen waren auch wieder da und wir fuhren ein Stück zusammen. Nach diversen Pausen zwecks Erinnerungsfotos rollten wir wieder bergab und es ging weiter zum bei Radfahrern bestens bekannten Passo del Mortirolo.
Hier waren die GSler ein Stück vor mir und wählten eine andere Richtung was sich später noch rächen sollte. Nachdem ich den Mortirolopass hinter mir gelassen hatte cruiste ich wieder bergauf nach Bormio und abermals aufs Stelvio. Hier nochmal den Ausblick genossen und etwas gechillt, dann ging‘s abwärts, aber diesmal über den Umbrailpass. Hier war zu meiner Überraschung gar nichts los, fast allein fuhr ich talwärts um bei Müstair wieder die Grenze in den Vinschgau zu überqueren.
Wieder kam ich in Laatsch an der hl. Unterführung vorbei. Diesmal hielt ich aber an um meine Regenhose anzuziehen, es hatte zugezogen und ein paar Kilometer weiter schüttete es in strömen. Klatschnass kam ich gegen 16.30Uhr wieder im Hotel an. Meine beiden „Mitfahrer“ waren erst 1 Stunde später da , weil sie ja falsch abgebogen waren und ewig bei strömendem Regen durch die Schweiz geeiert sind.
Sonntag, Rückweg, schade schon wieder alles vorbei?! Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde der Hobel erst mal vollgetankt und in Richtung Landeck in Bewegung gesetzt. Weiter zum Arlbergpass aber diesmal ging‘s über den Flexenpass und Hochtannbergpass in den Bregenzer Wald nach Au und weiter über Damüls zum Charly am Furkajoch. Nach kurzem Stopp rollte ich durchs Laternsertal bergab, und weiter nach Dornbirn. Heim, äh ne das wollte ich noch nicht.
Jetzt war Nesselwang das nächste Ziel und ich fuhr übers Bödele abermals in den Bregenzer Wald, durch Egg und Hittisau erreichte ich schnell den Grenzübergang Balderschwang. Ab jetzt gings zügig bergauf über den Riedbergpass und weiter über die Landstraße durch Sonthofen nach Nasselwang. Hier wartete schon Frau und Tochter auf mich für eine Woche Familienurlaub. Der Heimweg muss noch ein bisschen warten.