Den herrlichen Sommertag genutzt

Es ist Samstag und ich bin am pflegen meiner BMW. Gedanklich natürlich schon auf Tour in die Schweizer Bergwelt. Der Wetterbericht verspricht für den morgigen Sonntag 12. Juni einen Hitzetag.

Ich starte den Motor, ungewohnt früh für einen Sonntag, stellen den Tageszähler auf null und los gehts. Möglichst schnell höhe gewinnen und so nutze ich erst mal die Autobahn bis kurz nach Rapperswil. Wenig Verkehr lässt ein zügiges Vorankommen zu. Nach Schwyz nochmal ein kleines Srück Autobahn und nach dem Tunnel in Brunnen , nur noch Hauptstrassen dem See entlang. Von Ferne grüsst das Rütli, wo am 1. August 1291 die Grundlage für die Schweiz geschaffen wurde.

Beim Parkplatz Tellsprung drückt die Blase und ich möchte die dortige Toilette benutzen. Ein Car war aber schon vorher da und eine Kolonne vor der Türe der Toilette lässt das vorhaben scheitern und so bleibt s eben beim Fotohalt. (Der Grasfleck in der mitte des Bildes ist das Rütli )

Entlang der Axenstrasse erreiche ich Wassen . Das nette Kirchlein grüsst von oben und das Toi-toi bietet Gelegenheit das kleine Geschäft zu erledigen und ein Foto von unten zu schiessen.


Normalerweise biege ich hier mitten im Dorf nach rechts ab in Richtung Sustenpass. Diesmal solls aber im Uhrzeigersinn in Richtung Furkapass gehen. Die Schöllenenschlucht bietet ein Anblick wie aus einem Bildband . Einen Halt schalte ich hier , mangels zur Verfügung stehendem Parkraum, nicht ein. :) Wahnsinn , was hier schon unterwegs ist ....

Andermatt lass ich links liegen , staunend was ein Aegyptischer Investor , in diesem Bergtal alles auf den Boden stellt. Bis Realp gehts meist gerade aus dahin um dann auf gut ausgebauter , aber schmalen Pass-strasse , den Furkapass zu erreichen.

Talwärts


Talwärts in Richtung Gletsch noch ein kurzer Fotohalt beim Rhonegletscher , oder dem was von ihm übrig geblieben ist. Es bleibt die Vorfreude auf die jetzt schon sichtbaren Kehren des Grimselpasses.

Auf dem Pass ist schon allerhand los . Der Parkplatz beim Restaurant ist gut mit Motorrädern belegt und die Biker geniessen die Bergsonne im Gartenrestaurant.

Ich geselle mich zu einer Gruppe , welche aus Innertkirchen hoch gefahren kam und informiere mich über die Blitzerstandorte im Tal.

Mich ziehts aber weiter dem Tal entgegen. Das Herz jubelt ....



In Innertkirchen rechts abbgebogen und vor mir liegt die wohl schönste Pass-Strasse auf dieser Tour. Ich schalte auf Gemütlich und kurve

anständig der Passhöhe entgegen. Entgegenkommende Biker zeigen das Blitzerzeichen und so bin ich vorerst mal gewarnt. Eine spektakuläre Landschaft begleitet mich hinauf zum Sustenpass. Ein Bikertraum der seinesgleichen sucht.

Oben auf dem Parkplatz ist schon richtig Betrieb und entsprechend voll ist der Parkplatz.




Nach einem kurzen Fotohalt bin ich wieder unterwegs hinunter nach Wassen. Die Landschaft ein wahrer Traum und die Strasse in tadellosem Zustand.

Die 21 jährige BMW R1150 RT schnurrt wie ein Kätzchen auf der Ofenbank. Ein Blick auf die Tankanzeige verrät , dass unten in Wassen ein Tankhalt eingeschaltet werden muss. 2.40 Fr. für den Liter zeigt einmal mehr , dass sich der Staat Schweiz massiv an den Kriegsgewinnen beteiligt und "unsere" Volksvertreter in Bern , sich schon lange nicht mehr für die Belange des Volkes intressieren.



Nach dem Tankhalt zeigt die Uhr erst 14 Uhr an und so bleibt locker noch Zeit genug , um kurz vor Altdorf nach rechts abzubiegen und den Weg über den Klausenpass einzuschlagen . Ein wirklich faszinierende Pass- Strasse welche von Altdorf Kanton Uri nach Linthal im Kanton Glarus führt. Erst mal durch das untere Schächental leicht ansteigend und auf breiter Strasse kommt in der Folge ein steiles Zwischenstück und dann ein Stück sehr schmaler Strasse und deren Gefahrenpotential nicht jedem bewusst ist. Die Seiten gegen das Tal sind kaum gesichert . Jederzeit bereit sein , dass Autos , aus Angst vor den Felswänden , auf der linken Strassenseite daherkommen.


Am Zeitstein mit seiner Ruhebank lohnt es sich einen Halt einzuschalten und in Ruhe den Blick zurück und ins Tal zu geniessen.

Auf der Passhöhe waren alle Parkplätze rappelvoll und auch im Restaurant fand sich kein Platz und so kurvte ich eben ohne grossen Halt runter ins Tal.

Das Tal von Linthal bis Ziegelbrücke zieht sich fast endlos lang und quälend durch die Dörfer. Bei einer Tempertatur über 30 ° kein wirkliches Vergnügen.

èber den Rickenpass und Wattwil bin ich gegen 16.30 Uhr wieder in Schaffhausen angelangt. 480 Tageskilometer auf dem Zähler und schmerzenden Handgelenken , aber glücklich über den traumhaften Tag....

Kommentare 9

  • Danke für den netten Kommentar

  • Danke für diesen tollen Bericht.

    Sehr gut erzählt ! Man ist gefühlt " live" dabei.

    Alles gute und immer 2 Handbreit Asphalt unter den Gummis.

    Gesund bleiben und viele Grüße aus Rheda-Wiedenbrück :thumbup:

  • Super Bericht, Danke

    Erinnert mich an unsere Tour im Jahr 2017.

    Ähnlich wie bei dir hatten wir bestes Wetter. Alle Pässe die so in der Schweiz zu erkunden waren, haben wir unter die Räder genommen. Ja die Schweiz hat was. Kurvenspaß zum Abwinken.

    Kann ich jedem nur empfehlen, auch wenn es manchmal Sperren gibt, das ist verschmerzbar.

    Werde es wieder einmal machen müssen ^^

    • Danke , freut mich wenn s gefällt

  • Schön geschrieben - tolle Tour...danke für's minehmen :thumbup:

  • Ja , die Schweiz ist ein tolles Pflaster :thumbup:

  • Servus Jo,

    tolle Bilder !

  • Vielen Dank, sehr sehr schön 8) :thumbup: