Fotobearbeitung mit Gimp - Teil 1: Ein einfacher Fotoworkflow

Für den Otto-Normal-Knipser, der sonst nicht viel an Fotos bastelt, könnte ein einfacher Workflow mit einem kostenlosen, frei erhältlichen Foto-Programm ausreichen. Daher zeige ich hier nachfolgend im Beispiel einen einfachen Werdegang einer Smartphone-Aufnahme (dürften die meisten Biker/innen verwenden) im JPG-Format. Als Bildbearbeitungsprogramm verwende ich meistens (nicht immer;)) freie Software, hier im Beispiel ist es Gimp.


Die nachfolgenden Arbeitsschritte gleichen sich meistens, und je nach Fotomotiv sind unterschiedlich starke Korrekturen erforderlich. Ausprobieren ist angesagt.


Vorab sei gesagt: Das ist jetzt nicht DER! Fotoworkflow, sondern nur MEIN! Fotoworkflow; mit Gimp lässt sich deutlich mehr anstellen als hier gezeigt.


Ok, dann starten wir mal...

Wir laden das Smartphone-Foto in Gimp...

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Mein erster Schritt: Ausrichten. Fotos, bei denen der Horizont "hängt" bzw. das Gewässer "ausläuft", schauen irgendwie "schludrig" aus (auch hier kann es Ausnahmen geben).

Das "Drehen-"Werkzeug findet man in der Werkzeug-Box im linken Programmteil.

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Nach der Werkzeugauswahl klickt man einmal ins Bild; es erscheint ein Dialog, das Bild erhält Linien als Orientierungshilfe, der Drehpunkt ist die Mitte, markiert mit einem Kreis. Die Position des Drehpunktes kann man im Dialogfenster verändern. Wollen wir hier nicht, wir drehen jetzt mal...

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... in unserem Beispiel um -0,7 Grad..., bis der Horizont/die Landschaft waagrecht erscheint (ich mach das meistens per Augenmaß;)).

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Sodala, jetzt ist das (einigermaßen) ausgerichtet, es entsteht ein grau gerasteter Rand um das Bild, den schneiden wir weg ... mit "Bild/Auf Inhalt zuschneiden".

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Gut, jetzt bringen wir das Bild in das gewünschte Format; ich verwende hier entweder das 16:9-Format oder auch manchmal das 3:2-Format (wenn ich mit der Systemkamera unterwegs bin). Die meisten Smartphones dürften wohl das Bildschirm-füllende 16:9-Format verwenden.

Im linken Teil von Gimp werden bei Aufruf der Schneidefunktion diverse Einstellmöglichkeiten angezeigt; ich gebe hier ein "16:9" in das Textfeld ein und setze den Haken links daneben. Dann behält Gimp das Format bei der anschließenden Auswahl.

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Anschließend ziehe ich mit gedrückter, linker Maustaste über das Bild einen entsprechenden Rahmen auf; jetzt immer schön im 16:9-Format automatisch angezeigt...

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Hier kann ich per Maus noch den Ausschnitt in der Position ändern, mit ENTER wird dann geschnitten. Und immer wieder ausprobieren... Mit "Bearbeiten/Rückgängig" (oder Drücken der Tasten "Strg" und "Z") kann übrigens jeder Arbeitsschritt einzeln rückgängig gemacht werden.

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Schaut schon mal ganz gut aus. Aber es geht weiter....



Ich werde noch etwas die Belichtung bzw. die Schatten/Lichter ändern. Dazu rufe ich im Menü die Funktion "Farben/Schatten-Glanzlichter" auf...

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Hier kann je nach Bedarf der Anteil an Licht und Schatten getrennt voneinander verändert werden. Meistens werden die Schatten hochgezogen, die Glanzlichter verringert. Auch hier ist Ausprobieren angesagt, je nach Bedarf und persönlichem Geschmack. In meinem Beispiel verringere ich die zu hellen Glanzlichter deutlich und hebe die Schatten moderat an.

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Prima, fast fertig. Jetzt gebe ich gerne noch einen kleinen Schuss mehr Farbe mit ins Bild, mit "Farben/Sättigung". Ist nicht immer notwendig...

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... nur nicht übertreiben, schaut sonst schnell unnatürlich aus.

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Ok, ist das Bild jetzt soweit gut, geht es an die Bildgröße für das Forum. Ich denke, alles über 1200 Pixeln Breite ist für die Anzeige hier im Forum nicht unbedingt notwendig (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich verwende für alle Fotos eine Kantenlänge von max. 1200px in der Breite, im Falle von Hochkant-Aufnahmen (Portrait-Format) max. 900px in der Höhe. Was größer ist, muss der Betrachter scrollen, das ist nervig. :rolleyes:.


Größe ändern über "Bild/Bild skalieren".

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Im Dialogfenster die Kantenlängen definieren..., mit "Skalieren" dann verkleinern. Die Angaben für die Auflösung, hier 72 dpi (=dots per inch) belassen wir für Bilder im Forum. Soll das Bild ausgedruckt werden, würde ich auf 300 dpi erhöhen.

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Well done! Nun aber etwas klein in Gimp dargestellt. Mit der Anzeige in Gimp auf 100% wird das verkleinerte Bild in Original-Größe angezeigt.

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Zum finalen Schluss dann noch etwas nachschärfen. Über "Filter/Verbessern/Schärfen (Unscharf maskieren)"

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Bei den Parametern im Dialogfenster ist wiederum ausprobieren angesagt; folgende Einstellungen verwende ich (in der Regel, bei Smartphone-Bildern)...

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Jetzt als jpg-Datei ablegen, mit der Export-Funktion (nicht mit "Speichern unter"), zu finden unter "Datei/Exportieren nach"

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Im Dialogfenster vergebe ich noch einen sinnvollen Dateinamen... , die Datei-Endung: .jpg muss man in Gimp dazu schreiben, es gibt keine Vorauswahl von Datei-Typen...

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... und verwende für die jpg-Qualität nicht mehr wie max. 90 Prozent. Das ist absolut ausreichend und die Datei wird schön schlank gehalten (seitens Dateigröße). Der Admin wird´s danken, gell???

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Fertig! :)


"Bloß it hudla...!" [nur nicht eilig haben]


Kommentare 2

  • stimme Elke zu ;)

    Danke 1
  • Tolle Anleitung! Wenn ich dann irgendwann mal ganz viel Zeit habe... ;)

    Danke 1